Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
werden. Jedenfalls nicht für einen guten, gerechten und perfekten Engel. Und gewiss nicht für eine Frau, die zu besitzen er sich nie erlauben würde.
    „Und?“, hakte Legion nach.
    „Deshalb werden wir im Gegenzug freundlich zu ihr sein.“
    „Wasss? Nein! Nein, nein, nein.“ Hätte sie gestanden, sie hätte mit den Füßen gestampft. „Ich kann ihr wehtun, wenn ich will.“
    „Legion“, ermahnte er sie streng. „Das hier ist keine Verhandlung. Du wirst sie in Ruhe lassen. Versprich mir das.“
    Mit finsterem Blick sprang sie von seinem Schoß und schritt über den Teppich, der vor ihm lag. „Nur bei deinen Freunden willssst du, dasss ich nett zzzu ihnen bin. Aissso musss sssie deine Freundin sssein. Aber du kannssst nicht mit einem ekelhaften Engel befreundet sssein.“
    Die Worte schienen nicht an ihn gerichtet zu sein, und so antwortete er auch nicht, sondern ließ sie weiter vor sich hin schimpfen.
    „Issst sssie hübsch? Ich wette, sssie issst hübsch.“
    Wieder schwieg Aeron. Er wusste, dass Legion ihn beschützen wollte und dass sie gern der Mittelpunkt seiner Welt war. Sie mochte es nicht, wenn er seine Aufmerksamkeit auf jemand anderen richtete – ein Verhalten, das unter Kindern alleinstehender Väter weit verbreitet war.
    „Du magssst sssie“, warf sie ihm vor.
    Endlich sagte er etwas. „Nein. Tue ich nicht.“ Doch selbst er konnte die Unsicherheit in seiner Stimme hören. Es hatte ihm – viel zu sehr – gefallen, Olivia in den vergangenen Nächten im Arm zu halten. Es hatte ihm gefallen, dass sie beim Frühstück auf seinem Schoß gesessen hatte – ihren wilden Himmelsduft in der Nase zu haben. Es hatte ihm gefallen, ihre weiche Haut zu spüren und in ihre reinen Augen zu schauen. Es hatte ihm gefallen, wie sanftmütig und entschlossen sie war.
    Und es hatte ihm gefallen, wie sie ihn angesehen hatte – als wäre er teils Retter, teils Versuchung.
    „Du magssst sssie“, wiederholte Legion, und dieses Mal lag so viel Wut in ihren Worten, dass es ihn schier versengte.
    „Legion“, begann er. „Selbst wenn ich eine andere Frau mag, heißt das nicht, dass ich dich weniger liebe. Du bist mein Baby, und daran wird sich niemals etwas ändern.“
    Von ihren viel zu scharfen Zähnen – Zähne, die sie jetzt knurrend bleckte – tropfte das Gift. „Ich bin kein Baby! Und Du kannssst sssie nicht mögen. Dasss geht einfach nicht. Ich werde sssie umbringen. Ich werde sssie sssofort umbringen!“ Und mit diesen Worten verschwand sie.
    „Was denkst du?“
    Olivia drehte sich vor dem bodentiefen Spiegel ungeschickt um ihre eigene Achse und betrachtete die kniehohen schwarzen Stiefel, den Rock, der kaum den Po bedeckte, und das himmelblaue Trägertop an ihrem Körper. Den passenden blauen Stringtanga hatte sie so zurechtgezupft, dass er unter dem Taillenbund des Rocks hervorblitzte. So viel zum Thema „ungezogen“. Noch nie hatte sie so viel Haut gezeigt. Nicht mal vor sich selbst. Das war nie notwendig gewesen.
    Trotzdem, sie hatte Kaia darum gebeten. „Mach mich schön“, hatte sie in dem Moment gesagt, als Aeron aus der Burg gestapft war.
    „Oh, supi! Ein Umstyling zur sexy Bitch“, hatte die Harpyie frohlockt.
    Die anderen zwei Krieger, William und Paris, hatten genervt aufgestöhnt. Paris hatte sogar „Laaangweilig“ gemurmelt, bevor er gegangen war. William hatte versucht, noch ein wenig bei ihnen herumzulungern und zu „helfen“, aber dann hatte Kaia ihm gedroht, seine Eier als Ohrringe zu verwenden.
    Anschließend hatte die Harpyie Olivia amüsiert gemustert. „Du willst, dass Aeron seinen Fehler einsieht, hm?“
    „Ja, bitte.“ Aber vor allem hatte sie ihr engelhaftes Aussehen ablegen wollen, und zwar ein und für alle Mal. Sie hatte geglaubt, zusammen mit ihrer Robe auch ihre Angst und ihre Unsicherheit ablegen zu können. Dass sie sich in Selbstvertrauen und Wut einhüllen könnte, wenn sie das „Schlampen-Outfit“ anlegte.
    Und als sie sich zum zweiten Mal umdrehte, um sich von hinten zu betrachten, wurde ihr klar, dass sie richtiggelegen hatte. Jedenfalls wurde ihr das klar, als der Schwindel sich wieder gelegt hatte. Zum Glück gewöhnte sie sich allmählich – irgendwie – an ihre Beine und schaffte es, stehen zu bleiben.
    „Ich liebe es“, sagte sie grinsend. Sie sah aus wie eine ganz neue Person. Sogar wie ein Mensch. Aber vor allem strahlte sie, und diesen Glanz zu sehen war, wie in einem Meer der Macht zu baden.
    Ich bin stark. Ich bin schön.
    Was würde

Weitere Kostenlose Bücher