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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Mindestens für ein Jahr.
    Mit dem Finger zeichnete sie den Rand seines blauen Schmetterlingstattoos nach, und die Tinte schien sich ihr entgegenzubewegen, als wollte sie noch mehr von dieser Hitze. Noch mehr Verbrennen. Noch nie hatte er einer Frau gestattet, die Kennzeichnung zu liebkosen. An dieser Stelle war Niederlage in seinen Körper gefahren. Diese Stelle erinnerte ihn permanent an seine eigene Dummheit. Manchmal betrachtete er das gezackte Bild und schämte sich. Doch in diesem Moment war er froh, dass es da war. Er mochte es, wie Kaia jedes Detail seines Körpers wahrnahm.
    „Du hast keine … Schmerzen, oder?“, fragte sie mit rauer Stimme.
    Wo er sich am liebsten auf den Brustkorb getrommelt und vor Stolz geschrien hätte? „Das Gegenteil von Schmerzen.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich.“ Das fragte sie oft. Als ob sie sich nicht traute, ihm zu glauben. „Ich habe nicht mal meinen Sicherheitssatz gebraucht.“
    Sie kicherte, doch im nächsten Moment war ihre Belustigung schon wieder vorüber. Ihr Körper wurde steif und sie ernst. „Dann hat es dir also … Spaß gemacht?“
    Er legte das Kinn auf sein Brustbein und sah zu ihr hinunter. Da sie aber ebenfalls nach unten schaute, konnte er nur ihre roten Haare sehen. „Fragst du das im Ernst?“
    Offensichtlich aufgebracht, blaffte sie: „Hätte ich sonst gefragt?“
    „Hast du mich nicht brüllen gehört? Zweimal?“
    „Doch“, erwiderte sie sanft. „Habe ich.“
    „Und trotzdem willst du wissen, ob ich Spaß hatte?“
    „Na ja, du hast gesagt, du hättest keine Schmerzen, also weißt du schon mal, dass du mein bester Liebhaber warst. Aber ich kann es von mir unmöglich wissen, solange du es mir nicht sagst.“
    Ach so. Er machte den Mund auf, um zu antworten, doch sie war gerade erst warm geworden. „Und überhaupt“, fuhr sie fort, „du hast mir solange widerstanden. Du wolltest nie mit mir zusammen sein. Du hast mir geradezu eingebläut, dass das mit uns nur vorübergehend ist.“
    Vorübergehend. Das Wort setzte sich in seinem Kopf fest wie eine Bombe, die kurz vor der Explosion stand. Die Vorstellung davon, dass diese Frau mit einem anderen Mann zusammen wäre, nackt und gesättigt wie jetzt, vertraut wie jetzt … jede Zelle in seinem Körper schrie vor Protest auf. Meins.
    Wenn er sich auf sie einließ, würde sie ein „Für immer und ewig“ erwarten.
    Normalerweise zuckte er bei dem Wort „ewig“ zusammen. Aber jetzt schien „ewig“ nicht genügend Zeit zu sein. Nicht mit ihr. Es gab viel zu viele Dinge, über die er mit ihr reden wollte, die er mit ihr machen wollte, zu viele Möglichkeiten, sie zu nehmen und trotzdem den alten Kram zu machen.
    Bedeutete das, dass er sie … liebte?
    Auch bei diesem Gedanken zuckte er nicht zusammen. Aber sie zu lieben, hieße, ihre Bedürfnisse über seine zu stellen, über seine Mission, über alles. Wenn er das täte und sie dann später verlöre … sie zu verlieren, hieße, alles zu verlieren. Außerdem würde sie ihn permanent herausfordern, ob absichtlich oder nicht. Sie würde seine Aufmerksamkeit einfordern und ihn nicht einfach so davonkommen lassen.
    Aber. Und das war ein GROSSES Aber. Er hatte gedacht, er würde es hassen, so zu leben. Er hatte sogar gedacht, er bräuchte eine Pause von der Herausforderung, um einfach nur zu sein, wer und was er war, weshalb er mit Paris und William Urlaub gemacht hatte. Einen Urlaub, der nicht gerade lange gedauert hatte. Nach einem Tag war ihm todlangweilig gewesen. Und er war rastloser gewesen denn je, auf der Suche nach … irgendetwas.
    Was vielleicht erklärte, warum er sofort zu Kaia geeilt war, als sie ihn aus dem Gefängnis angerufen hatte. Was vielleichtseine Entscheidung erklärte, ihren Gemahl zu spielen, ohne sich auf etwas Festes einzulassen. Aber es erklärte nicht, wie er sich jetzt fühlte. Besitzgierig bis ins Mark, beschützerisch und aufgekratzt.
    Unterm Strich ließ sich sagen: Er brauchte es, herausgefordert zu werden, um zu überleben. Nicht nur, weil jeder Sieg seinen Dämon nährte und den kleinen Scheißer glücklich machte, sondern auch, weil er sich so … lebendig fühlte. Und wenn er mit Kaia zusammen war, war er nicht nur lebendig. Dann knisterte er förmlich. Innerlich und äußerlich.
    Er erinnerte sich daran, wie sehr er sich eines Abends nach ihr gesehnt hatte – als er ihr im Flur der Burg begegnet war. Sie hatte nur eine violette Robe getragen, ihre Haare waren unordentlich gewesen, ihre harten Brustwarzen

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