Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
nicht wollen, dass sie kämpfte. Wollen sie das denn überhaupt? Sie ignorierte die harsche innere Stimme. Wenn sie es nicht wollten, dann aus gutem Grund. Vielleicht würde sie wieder ein Feuer entfachen, vielleicht auch nicht. Wenn die Harpyien sie ärgerten, dann vermutlich schon. Und wie die Jäger würden sie sterben. Und das war gut. Es käme sogar unerwartet. Bei Wettkämpfen wie diesem wurde es begrüßt, wenn man seine Fähigkeiten einsetzte und jeden noch so kleinen Vorteil für sich nutzte.
    Aber wenn sie die Kontrolle verlöre, würde sie dann auch ihrer Familie schaden?
    Sie wünschte, sie hätte Zeit zu üben und die Grenzen ihrer Phönix-Seite zu testen. Waren starke Gefühle der Auslöser? Oder würde es schon reichen, wenn sie einfach nur an Feuer dachte? Selbst jetzt floss die Hitze einsatzbereit durch ihre Adern.
    Sie hätte gern jemanden um Rat gefragt, doch der einzige andere Phönix, den sie kannte, war ihr Dad, und lieber verbrächte sie den Rest der Ewigkeit damit, sich Gedanken über die Wahrheit zu machen, als auch nur eine Minute mit ihm zu sprechen. Seine Boshaftigkeit, seine völliges Desinteresse am Wohlergehen anderer, am Wohlergehen seiner eigenen Töchter … Sie erschauderte. Er eignete sich nicht gerade zum Vater des Jahres.
    Noch ein Grund dafür, sich aus dem Wettkampf rauszuhalten. Wenn sie Feuer finge oder jemand anderen in Brand setzte, würde sich ihre neue Fähigkeit schnell rumsprechen. Und am Ende käme noch ihr geliebter Daddy, um sie zu holen.
    „Verdammt noch mal, Mädchen. Hast du Fieber?“ Biankaschwitzte, als sie die Umarmung lösten – bis auf einen Arm, den sie um Kaias Taille liegen ließ.
    „Nein“, log sie. „Das liegt daran, dass ich mich so freue. Und, du brauchst es gar nicht zu sagen, weil ich es auch so weiß: Strider ist ein Glückspilz.“
    „Das stimmt.“
    Kaia unterdrückte die kleinen Funken der Schuld, ehe sie sich entzünden konnten – sie hasste es nämlich, ihre Zwillingsschwester zu belügen –, und sah sich um. Taliyah nickte ihr zur Begrüßung zu, ehe sie sich wieder der Aufgabe widmete, ihre Waffe zu schärfen. Gwen warf ihr einen Handkuss zu. Neeka schenkte ihr ein kleines Lächeln, und die anderen winkten.
    „Dann bringt mich mal auf den neuesten Stand“, sagte sie. Bianka zog sie nach vorn. Kaias andere Hand war mit Striders verschränkt und blieb es auch bis zur letzten Sekunde. Als sie und ihre Zwillingsschwester sich auf den Boden des Team-Kaia-Zeltes setzten, sah sie, wie Sabin, Lysander und Strider sich in einer Ecke versammelten, die Köpfe zusammensteckten und leise miteinander sprachen.
    Sie spitzte die Ohren, um irgendetwas aufzuschnappen, konnte jedoch nichts verstehen. Sie versuchte, ihre Lippen zu lesen, doch die Männer standen mit dem Rücken zu ihr.
    Fast wäre sie aufgestanden, zu ihnen hinübergestapft, hätte ihren Mann an den Schultern gepackt und ihn geschüttelt. Am liebsten hätte sie ihn aufgefordert, ihr zu sagen, was hier vor sich ging, was sie nicht wissen sollte.
    Du vertraust ihm. Du weißt, dass er dir niemals wehtun würde. Und so war es. Sie vertraute ihm blind. Ganz offensichtlich. Sonst hätte sie nämlich niemals neben ihm geschlafen.
    Götter, das war vielleicht herrlich gewesen! Aufgewühlt von sinnlichen Träumen und neben sich ihren Mann spürend. In seinen starken, kräftigen Armen hatte sie sich wie in einem schützenden Kokon gefühlt. Der Schlaf hatte ihn fest im Griff gehabt, und seine Gesichtszüge waren entspannt gewesen, jungenhaft.
    Nie zuvor in ihrem Leben war sie so zufrieden gewesen.
    „Also … was meinst du? Bist du dabei?“, fragte Bianka und zerrte sie aus ihren Gedanken.
    Mist. Sie hatte nicht ein Wort mitbekommen. „Wobei genau? Erzähl es mir noch mal. Deine Erklärung war nämlich so lahm, dass ich ganz durcheinander bin.“
    Bianka kannte sie ziemlich gut und verdrehte die Augen. „Du bist so eine schlechte Lügnerin.“
    Ach ja? hätte sie beinahe gefragt und selbstgefällig das Kinn gehoben. Meine letzte Lüge hast du auch nicht bemerkt. „Schließ nicht von dir auf andere. Also los.“
    „Ich habe dir erzählt, dass wir uns in Rom befinden, im Kolosseum. Und stell dir vor: Es ist das alte Kolosseum. Es sieht genauso aus wie früher – nur ganz anders.“
    Kaia nahm an, dass man nicht schlau zu sein brauchte, wenn man so hübsch war wie Bianka. „Bee, Süße. Du bist wirklich zauberhaft, aber auch ziemlich verwirrt. Weißt du eigentlich, wie sehr du dir gerade

Weitere Kostenlose Bücher