Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
musste … würde … verdammt! Er hatte sich so lange zurückgehalten, dass er die selbst errichtete Mauer nicht mehr durchbrechen konnte.
Seine Bewegungen wurden immer fieberhafter. Schließlich rollte er sich zusammen mit ihr auf die Seite, ohne den kaltenSchnee wahrzunehmen. Er nahm ihr oberes Bein, legte es über seins und spreizte sie, so weit er konnte.
Härter … immer härter … aber die Erlösung stellte sich dennoch nicht ein. Allmählich wurde er verzweifelt. Er schwitzte so stark, dass das Eis unter ihm schmolz und sich kleine Pfützen bildeten. Er grub die Finger so fest in Kaias Hüfte, dass er wusste, am nächsten Morgen Blutergüsse an der Stelle vorzufinden.
Sie stöhnte und wimmerte. Und als sie „Ich liebe dich“ schrie, als sie kam, als sie förmlich explodierte und sich ihre Muskeln um ihn anspannten, begriff er, dass er genau darauf gewartet hatte. Dass er genau das gebraucht hatte. Ihre Liebeserklärung.
Dann kam auch er. Sein heißer Samen strömte in sie. Hinter seinen Augenlidern blitzten helle Lichter auf, und sein Brüllen hallte durch die Nacht.
Als sein Höhepunkt abebbte, sank er neben ihr nieder. Sie zitterte. Nicht vor Kälte, sondern vor Erschöpfung. Er war zu schwach, um zu lächeln und sich stolz auf die Brust zu trommeln. Seine Frau – seine Ehefrau – war glücklich.
„Hast du das ernst gemeint?“, brachte er irgendwie hervor, während der Schlaf bereits an ihm zerrte.
Sie gab erst gar nicht vor, ihn misszuverstehen. „Ja.“ Ihre Stimme klang dünn und erschöpft.
„Wurde auch langsam Zeit.“
„Halt einfach die Klappe und halt mich fest.“
Okay, ein kleines Lächeln brachte er doch noch zustande. „Du willst schlafen? Im Ernst?“
„Versuch, mich davon abzuhalten.“ Gähnend barg sie den Kopf in der Kuhle zwischen seinem Hals und seiner Schulter.
„Du vertraust mir? Dass ich dich beschütze?“
Einige Minuten verstrichen, ohne dass jemand etwas sagte.
„Kaia?“
„Was?“, murmelte sie schläfrig.
„Ist es so? Vertraust du mir? Dass ich dich beschütze?“
„Natürlich“, meinte sie. Sie hatte die Augen geschlossen, undwenige Minuten später lag sie vollkommen entspannt neben ihm und schlief tief und fest.
Natürlich , hatte sie gesagt. Als ob er während des Wartens auf ihre Antwort nicht Angst und Wasser geschwitzt hätte. Er brachte die Kraft auf, sie zurück ins Zelt zu tragen. Dort hielt er sie die ganze Nacht fest und schwor den Göttern, sie nie wieder loszulassen.
Kaia war noch immer ganz benommen von ihrer Liebesnacht mit Strider, als sie zwei Tage später bei ihren Schwestern ankamen. Die Frauen saßen über ihre Waffen gebeugt, schärften die Spitzen und bereiteten sich auf den dritten Wettkampf vor.
Sie und Strider hatten nicht noch mal miteinander geschlafen und auch nicht über ihre Gefühle füreinander gesprochen. Eine Gefälligkeit seinerseits, das wusste sie. Sie musste sich konzentrieren und ihren Fokus auf den ersten Preis richten. Leider war sie nicht in der Lage gewesen, Juliette zu entführen und zu foltern, um an Informationen über die Zweiadrige Rute zu gelangen. Die, wie Strider ihr erzählt hatte, offensichtlich waschecht und – entgegen ihrer Hoffnung – keine Fälschung war.
Und jetzt war auch keine Zeit dafür. Die Reise von Alaska nach Rom hatte ihr jegliche Chance vermasselt. Denn obwohl Juliette nun innerhalb ihrer Reichweite war, sollten die Spiele in einer halben Stunde beginnen.
Bianka bemerkte Kaia, als sie auf der Suche nach ihrem Polierstein aufsah. „Kye!“ Grinsend sprang sie auf, sodass ihre Waffe neben dem Wassereimer zu Boden fiel. Sie eilte zu ihr und nahm Kaia fest in den Arm. „Ich hätte Strider fast umgebracht, als er mir verboten hat, dich zu sehen. Aber ich wusste, dass du es gar nicht lustig fändest, wenn er auch nur einen Kratzer hätte.“ Ein langer, tiefer Seufzer. „Zum Glück hat er mich mit täglichen Nachrichten auf dem Laufenden gehalten. Dadurch wusste ich, dass du auf dem Wege der Besserung bist. Aber dich zu sehen …“
Heiße Tränen stachen in ihren Augen. „Ja, ich weiß. Ichmusste dich auch unbedingt sehen.“ Sie wusste, dass Strider ihren Schwestern nichts von der Sache mit dem Feuer erzählt hatte. Genauso wenig wie ihre Männer, die die Nachwirkungen mit eigenen Augen gesehen hatte. Nicht dass Strider ihnen irgendetwas erklärt hatte.
Diese Entscheidung hatte er ihr überlassen.
Erzählen oder nicht? Wenn sie es täte, würden ihre Schwestern
Weitere Kostenlose Bücher