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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Erinnerung war in kleinen Blitzen gekommen und gegangen – das Glitzern einer Klinge, Blutstropfen, der Druck von Striders Haut, sein flüsternder Atem. Die Worte: „Du bist mein, und ich bin dein. Wir sind eins. Von diesem Moment an sind wir eins.“
    Oh ja. Sie waren verheiratet, und Kaia war nie glücklicher gewesen. Sie verdankte diesem Mann so schrecklich viel.
    Sie sah ihm dabei zu, wie er ein Päckchen Red Hots aus der hinteren Hosentasche zog und den Inhalt in seinen Mundkippte. Er kaute, sein starker Kiefer arbeitete. Er war so sinnlich, dass sich ihre Brust zusammenzog.
    Anscheinend hatte er ihre Blicke gespürt, denn er sah zu ihr herüber und zwinkerte ihr zu. Sie musste ihn beschützen. Was das auch mit sich brächte, sie musste ihn beschützen.
    Sie musste diese Rute beschaffen.
    Schließlich widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Schwester und hob das Kinn. „Ich werde kämpfen“, sagte sie.

29. KAPITEL
    W ieder saß Strider auf der Tribüne, um seiner Frau – Ehefrau! – beim Kämpfen zuzusehen. Doch das römische Kolosseum war etwas vollkommen anderes als die billigen Zuschauerplätze in „Brew City“ in Wisconsin. Über die Jahrhunderte war er vielleicht ein, zwei Mal hier gewesen. Er kannte den Travertin, den Ziegel und den Marmor und hatte nie geglaubt, diese Dinge noch einmal zu sehen. Jedenfalls nicht in so makellosem Zustand. Als wäre keine Zeit vergangen, als hätte sich die antike Welt irgendwie mit der Gegenwart vermischt.
    Es gab vier Ränge. Zu den drei ersten führten breite, gebogene Eingänge für den Adel, und der Vierte, der unterste, hatte rechteckige Eingänge für das Fußvolk. Rings um die Arena waren zum Schutz der Zuschauer Netze gespannt.
    Und die Arena selbst, tja, auch die kam ihm bekannt vor. Ein vom Blut Abertausender Kämpfer gefleckter Holzboden bedeckte den gesamten Bereich. Man konnte den Boden auch entfernen und die Arena fluten, sodass Wasserschlachten ausgetragen werden konnten. Oh ja, die Römer hatten ihre Spiele geliebt.
    Und die Harpyien standen ihnen diesbezüglich in nichts nach. Die Teilnehmerinnen warteten in einer der unterirdischen Kammern darauf, gerufen zu werden. In der Zwischenzeit erzählte Juliette mit leiernder Stimme, was die Anwesenden erwartete. Wenn es je einen langweiligen Bla-bla-bla-Moment gegeben hatte, dann diesen. Er verspürte einen noch stärkeren Drang, sich beide Trommelfelle zu durchstechen, als beim Karaokeauftritt der Zwillinge.
    „… die bisher härteste Disziplin“, sagte sie gerade. „Und da bereits zwei Wettkämpfe entschieden sind, könnte ein Team nach diesem hier die Nase vorn haben.“
    Wissen wir doch. Die Teams würden gleichzeitig gegeneinander kämpfen, und zwar mit den Waffen ihrer Wahl. ProTeilnehmerin war nur eine Waffe erlaubt. Allerdings durften sie während des Kampfgeschehens weggeworfene oder verlorene Waffen ihrer Gegnerinnen an sich nehmen.
    Jedes Team bestand aus zehn Kämpferinnen. Was an sich in Ordnung war – hätte Kaia nicht nur sieben Teammitglieder gehabt, sich selbst mitgezählt. Das bedeutete, dass sie alle kämpfen mussten. Falls sie kämpfen wollten. Kaum überraschend wollten sie alle kämpfen, obwohl sie sich von Anfang an im Nachteil befinden würden.
    Rings um ihn herum jubelten Frauen. „Haut richtig drauf, brecht ihnen das Kreuz. Zeigt ihnen, wie schlecht sie sind!“
    Erst vor zwei Tagen wäre Kaia um ein Haar gestorben, und obwohl er dafür sorgte, dass sie anständig aß und ihre Medikamente nahm, war sie noch immer nicht wieder voll bei Kräften. Aber er war schlau genug gewesen, sie nicht zu bitten, die Teilnahme abzulehnen. Ihr Stolz war ihr wichtig, und was ihr wichtig war, war jetzt auch ihm wichtig.
    Selbst wenn das den Verlust der Zweiadrigen Rute bedeutete.
    Er könnte sie der Gewinnerin immer noch stehlen – wer immer das auch sein mochte.
    Gewinnen.
    Ja, ja. Niederlage war nervös. Kaia war jetzt ein Teil von ihnen. Sie gehörte ihnen, und Strider vermutete, dass ihr Sieg für den Dämon genauso wichtig war wie sein eigener. Auch wenn er nicht wusste, ob er höllische Schmerzen erleiden würde, wenn sie unterläge. Beim letzten Mal war es nicht so gewesen, aber andererseits waren sie beim letzten Mal auch noch nicht verheiratet gewesen. Er hoffte inständig, die Antwort nicht heute zu erfahren. Wenn er im Grunde auch wusste, dass das nicht geschähe. Sie würde nicht verlieren. Trotz ihrer anhaltenden Schwäche, trotz der Tatsache, dass sich jedes einzelne

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