Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
mit ihm verbracht hatte.
Binnen Stunden, nachdem sie von diesem Faible erfahren hatte, hatte sie ihren Vorrat an Seife, Shampoo und Conditioner mit Zimtduft aufgestockt.
„Hör auf, den Anblick zu genießen, und iss endlich“, erwiderte er durch zusammengebissene Zähne.
Er hatte die Vorhänge an dem einzigen Fenster zugezogen und das Licht eingeschaltet. Zwar brachte natürliches Sonnenlicht ihre Haut am besten zur Geltung, aber … Oh Mann, wen wollte sie mit ihrem zurückhaltenden Getue eigentlich veräppeln? Jedes Licht brachte ihre Haut zur Geltung.
„Kaia. Komm her. Iss was. Sofort.“
Götter, wie sie diesen autoritären Ton liebte! Auch wenn das ein Fehler war. Eigentlich sollte sie ihn hassen – schließlich war es eine Sünde, dass Barbaren für moderne Frauen attraktiv waren –, aber dennoch erzitterte sie. „Du musst mich schon dazu zwingen.“ Bitte .
Endlich wanderte sein Blick zu ihr herüber, und in der nächsten Sekunde war er auch schon aufgesprungen, und sein Stuhl rutschte hinter ihm über den Boden. Er öffnete und schloss den Mund. Seine Pupillen weiteten sich. Er leckte sich die Lippen. Er streckte die Hände aus, um sich an der Tischkante festzuhalten, während sich seine Nasenflügel aufblähten, als er um Luft rang. „Du … Deine … Verdammt!“
Mit hämmerndem Puls drehte sie sich langsam. Sie wusste, was er sah: Splitter des Regenbogens, die hypnotisch über jeden Zentimeter sichtbarer Haut tanzten, eine gesunde und vitale Röte … die versprochene Verführung. „Gefällt es dir?“
Wie in Trance ging er um den Tisch herum und auf sie zu. Kam näher … blieb kurz vor ihr stehen und fluchte. Er wirbelte herum, drehte ihr den Rücken zu und fuhr sich durch die Haare.
„Ich muss los“, sagte er heiser. Die Worte klangen, als müssten sie sich durch einen Fluss aus zerbrochenem Glas kämpfen.
Was? Nein! „Du bist doch gerade erst gekommen.“ Und er war so kurz davor gewesen, sie zu berühren. Allein beim Gedanken daran richteten sich ihre Brustwarzen auf, und zwischen ihren Beinen wurde es feucht.
„Du weißt doch, dass ich Paris versprochen habe, ihm zu helfen. Ich muss ihm helfen. Ja, genau das muss ich tun.“
Ob sie seine Entschlossenheit, ihr zu widerstehen, jemals bezwingen könnte? Denn sie wollte ihn. Sie wollte ihm noch eine Chance geben. Und noch eine. So viele er bräuchte, bis er endlich das Richtige täte. „Strider, ich …“
„Nein. Nein . Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dabei bin, über eine unglückliche Frauengeschichte hinwegzukommen, und dass ich mich nie mit jemandem einlassen würde, der mit einem meiner Freunde zusammen war.“
Ach wirklich? „Diese unglückliche Frauengeschichte heißt nicht zufälligerweise Haidee, oder? Es ist nicht zufällig die Frau, die dich nicht wollte? Die Frau, die – was? Mit einem deiner Freunde zusammen ist ?“
Schweigen. Ein schweres, schreckliches Schweigen.
Er würde sich nicht verteidigen. Würde nicht mal versuchen, seine unlogischen Entscheidungen und Beweggründe zu erklären. Er hatte Haidee den Mord an Baden vergeben. Warum konnte er Kaia nicht ihre Nacht mit Paris verzeihen?
„Du bist kein Unschuldslamm, Strider. Du hast schon mehr Frauen flachgelegt, als man zählen kann. Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, hast du gerade die Pfirsich-Bodylotion vom Körper einer Stripperin geleckt.“ In jenem Moment hatte Kaia beschlossen, dass Pfirsiche die ekelhaftesten Früchte aller Zeiten waren und die Welt ohne sie besser dran wäre.
Sie hatte bereits an ihren Kongressabgeordneten geschrieben und verlangt, alle Pfirsichplantagen niederbrennen zu lassen.
„Ich habe nie behauptet, ein Unschuldslamm zu sein. Ich habe nur gesagt …“
„Ich weiß schon. Dass du mit niemandem zusammen sein kannst, der was mit deinen Freunden hatte. Dann bist du auch ein Lügner. Aber vielleicht … Ich weiß nicht, vielleicht könntest du mit einer meiner Freundinnen schlafen. Dann wären wir gewissermaßen quitt.“ Oh Götter.
Erstens: Wie verzweifelt musste sie sich anhören? Unerträglich verzweifelt! Sie hatte doch genau gewusst, dass so etwas geschähe, wenn sie noch einen Eroberungsversuch starten würde. Und dennoch hatte sie es getan. Wie ein Pawlowscher Hund fing sie jedes Mal an zu sabbern, wenn sie Strider sah, und verriet ihren Stolz für jeden noch so kleinen Schnipsel Aufmerksamkeit, den er ihr hinwarf.
Zweitens: Beim Gedanken daran, dass dieser Mann mit einer anderen zusammen war,
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