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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gerne Filme an, aber im Augenblick fühlte sie sich, als hätte sie die Hauptrolle in einem Horrorstreifen mit dem Titel „Das Pyjamaparty-Massaker“. Nur dass sie statt Schlafsack und Teddy ein Beil – na und, dann war sie eben ein wenig sentimental – und eine gezackte Klinge bei sich trug.
    Sie und ihre Schwestern, die ebenfalls ihre Waffen umklammerten, gingen scheinbar alleine einen langen, dunklen Flur entlang. Auch an der Taille und auf dem Rücken trugen sie Waffen. Hätte der „Böse Mann“ sie tatsächlich aus dem Schutz der Schatten beobachtet und auf einen günstigen Moment zum Angriff gewartet, so hätte er ihre Bewegungen und die im Wind wehenden Haare vermutlich wie in Zeitlupe wahrgenommen. Und im Hintergrund hätte man gruselige Musik gehört.
    Zu schade, dass das hier nicht Hollywood war.
    Taliyah ging in der Mitte. Sie war von allen die mit Abstand Älteste, Stärkste und Tödlichste. Groß, schlank, blass von Kopf bis Fuß – sie sah aus wie eine elegante Eiskönigin und hatte auch die passende Persönlichkeit. Gefühle gehörten nicht zu den Dingen, die Taliyah sich erlaubte. Während Kaia immer danach gestrebt hatte, so wie ihre Mutter zu sein, hatte Taliyah sich für das Gegenteil entschieden. Stets nüchtern, zielstrebig und mit einem Plan im Kopf.
    Bianka und Kaia gingen links und rechts neben ihr, und Gwen ging links neben Kaia. An einem Ende der Östrogen-Brigade ging Sabin, am anderen Lysander. Normalerweise mussten die Gemahle bei Ereignissen wie diesem ein Stückchen hinter den Harpyien bleiben, aber diese Männer waren alles andere als „normal“. Sie waren Ebenbürtige. Geliebte. Und entschlossen, ihr Liebstes zu beschützen.
    Jede der Frauen strahlte eine weißglühende Spannung aus, die sich perfekt mit Kaias vermischte. Alles dank dem wirklich sehr dummen Strider. Er würde sie nicht unterstützen. Etwasfrüher an diesem Tag hatte Gwen sie dazu gebracht, daran zu glauben … nachzudenken … zu hoffen … sich danach zu sehnen … aber nun ja. Strider war nicht aufgetaucht, obwohl sie und ihre Schwestern eine halbe Stunde gewartet hatten und jetzt drohten, zu spät zur Versammlung zu kommen.
    Dummer, dummer Strider.
    Verdammte, verdammte Kaia.
    Aber wenigstens hatte sie ihn endgültig abgeschrieben und sich eingestanden, dass sie ohne ihn besser dran war. Er war Zurückweisung, Erniedrigung und Herzzerbrechen, eingeschnürt in ein hübsches Paket. Sie würde ein anderes hübsches Paket finden, ohne all die überflüssigen Extras.
    Zumindest wären Bianka und Gwen gut beschützt, und das beruhigte ihre Nerven ein bisschen. Aber wenn es irgendjemand wagen sollte, sie wegen dem, was Kaia einst getan hatte, zu bedrohen, würde sie das „Pyjamaparty-Massaker“ in „Blutbad und andere Grausamkeiten“ verwandeln, eine Dokumentation von Kaia Skyhawk.
    Und falls irgendwer Bianka damit aufziehen sollte, dass sie mit einem Engel liiert war, dann bekäme auch diejenige eine Hauptrolle in diesem Dokumentarfilm. Leider hatte sie das Gefühl, dass sie eine Menge Hauptrollen würde vergeben müssen.
    Auf den ersten Blick sah Lysander von Kopf bis Fuß wie ein Gutmensch aus. Seine Haare glänzten, als wären sie aus goldener Seide. Seine blasse Haut hatte einen leichten rosafarbenen Schimmer. Er trug eine lange weiße Robe, aus der seine Flügel wie zwei goldene Bögen über seine Schultern ragten. Er trug keine sichtbaren Waffen. Allerdings brauchte er die auch gar nicht. Schließlich konnte er aus der bloßen Luft ein Feuerschwert erschaffen. Die Harpyien würden erst auf den zweiten Blick begreifen, dass er durch und durch Krieger war – muskulös und stark und wild entschlossen, das zu beschützen, was ihm gehörte.
    Doch dann wäre es zu spät.
    Bei Sabin hingegen wüsste jede gleich beim ersten Blick, wer da vor ihr stand: ein knallharter Kerl, dem jegliche Moral fehlte. Er hatte braune Haare und ockerfarbene Augen. Seine Gesichtszüge waren eine Mischung aus harschen Flächen und scharfen Winkeln. Von seinem zwei Meter großen Körper hingen mehr Waffen herab, als eine ganze Armee tragen konnte, und jeder seiner Schritte erinnerte an einen ersterbenden Herzschlag. Rumms . Pause, Pause. Rumms . Aber, äh, wieso hielt er ein Megafon in der Hand?
    Zwar würde Gwen seinetwegen nicht aufgezogen werden, aber sie müsste ihm wahrscheinlich mit aller Kraft die anderen Frauen vom Leib halten. Sabin verkörperte alles, was die Harpyien bewunderten. Er war böse, mehr als gefährlich und

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