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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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…“ Chavel hatte, während er sprach, seinen Aktenkoffer geöffnet. Blitzschnell zog er eine kleine grüne Spritze hervor. „Nicht nötig, ein großes Theater darum zu machen. Ich gebe Ihrem Tier nur eine vorbeugende Injektion …“
    „Sie werden Mikey gar nichts geben“, erklärte Jef. „Er braucht keine vorbeugende Injektion.“
    „Ich rate Ihnen, mich nicht aufzuhalten.“ Chavel wandte sich Mikey zu.
    „Ich rate Ihnen, es nicht zu versuchen!“ rief Jef. „Mikey!“
    Der neue Klang in Jefs Stimme brachte den Maolot sofort auf die Füße. Sein blinder Kopf schwang herum. Die Schnauze richtete sich auf Chavel, und ein Knurren stieg in seiner Kehle auf.
    Chavel wurde blaß.
    „Wenn … wenn ich ein Betäubungsgewehr benutzen muß …“
    „Nehmen Sie es nicht erst aus Ihrer Tasche“, riet Jef. „Ich habe Sie eher gepackt, als Sie es herausnehmen und zielen können. Und Mikey auch.“
    „Das ist – unerhört.“ Chavel zog sich bis zu einem in der Nähe stehenden Tisch zurück, auf dem sich eine Gegensprechanlage befand. Immer Mikey im Auge behaltend, streckte er die Hand aus und stellte sie an. „Konnetabel Armage! Avery …“
    Der Schirm blieb dunkel. Aber nach einer Sekunde ließ sich Armages Stimme hören.
    „Was gibt es?“
    „Ich – hier ist jemand, der mich an der Ausführung meiner Arbeit hindert. Der Besitzer des Tieres, glaube ich …“
    „Ich komme sofort nach oben.“
    Die Sprechanlage verstummte.
    „Nun werden Sie sehen“, bemerkte Chavel mit dünner Stimme.
    Jefs Gedanken rasten, aber ihm kam kein nützlicher Einfall. Er hatte geblufft damit, daß er Mikey den Tierarzt angreifen lassen wollte, denn dies wäre der sicherste Weg gewesen, daß der Maolot getötet wurde – wenn nicht gleich, dann später. Chavel schien ihn nicht durchschaut zu haben. Aber Jef wurde ganz kalt bei der Vorstellung, daß Armage ihn durchschauen würde.
    Er versuchte immer noch, sich irgend etwas einfallen zu lassen, als die Tür des Zimmers zur Seite glitt und der große Konnetabel eintrat.
    „Was ist los, Doktor?“ fragte er ruhig und ohne Jef zu beachten.
    „Dieser Herr will nicht zulassen, daß ich seinem Maolot eine vorbeugende Spritze gebe.“
    „So?“ Jetzt drehte Armage sich um und lächelte Jef zu.
    „Das ist nur zum Besten Ihres Tieres, wissen Sie.“
    „Das glaube ich nicht“, erklärte Jef.
    „Und ich auch nicht“, erklang Martins Stimme.
    Die Tür hatte sich von neuem geöffnet, und diesmal ließ sie Martin ein.
    „Hier sind Sie also, Jef. Erst verschwinden Sie, und dann tut unser Gastgeber desgleichen. Ich kam mir allmählich ohne ein bekanntes Gesicht um mich herum ganz verloren vor. Und jetzt höre ich, daß unserem Mikey zu seinem eigenen Besten irgendein Medikament eingespritzt werden soll. Aber wissen Sie, ich frage mich, was ist uns eigentlich über den Metabolismus eines Maolots bekannt? Könnte dieses Medikament nicht irgendwelche unerwünschten, vielleicht sogar lebensgefährlichen Nebenwirkungen haben?“
    „Mein Herr!“ erklärte Chavel steif. „Wir sind hier auf Everon – ihrer Heimatwelt – durchaus vertraut mit den Maolots.“
    „Sicher, sicher. Aber sehen Sie, dies ist kein Everon-Maolot. Er ist auf der Erde aufgewachsen und vielleicht macht das einen Unterschied. Wer kann es mit Sicherheit sagen? Wie dem auch sei, mein lieber Doktor – Sie sind doch Doktor, nicht wahr? –, Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Ich fragte, ob es nicht möglich sei, daß ein solches Medikament unvorhergesehene, vielleicht lebensgefährliche Nebenwirkungen haben könnte.“
    „Ah …“ begann Chavel – und hielt inne. Er warf Armage einen Blick zu, aber Armage hob nur interessiert die Augenbrauen und schwieg. „Ah, natürlich erwarten wir nicht, wenn wir zu einer bestimmten Droge greifen, daß …“
    „Ja“, fragte Martin leise, „oder nein, Doktor?“
    „Wer weiß?“ schrie Chavel wütend. „Wir verstehen nicht einmal all die Unterschiede bei menschlichen Wesen. Wie kann ich Ihnen eine Garantie geben, daß dieser Maolot keine individuelle, so gut wie nie auftretende ungünstige Reaktion …“
    „Genau“, sagte Martin. „Und da dies so ist und dieser Maolot wichtig ist, wie ich gegenüber dem Konnetabel hier erwähnte, ist es vielleicht das beste, daß Mikey keine Spritze bekommt. Stimmen Sie mir nicht zu, Konnetabel?“
    Er sah Armage an.
    „Ich stimme Ihnen zu.“ Armage bedachte Chavel mit einem kleinen, kalten Lächeln. „Wir wollen kein Risiko

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