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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Bücher, die Jef vor seiner Reise hierher über Everon gelesen hatte, hatten sich ein Bild und ein warnender Text befunden. In den Sä cken, die sich rings um ihn auftürmten, mußten genug Wurzeln sein, so dachte Jef, um eine ganze Stadt voller Menschen zu vergiften.
    Oder um all die toten Antilopen zu vergiften, über die die Waldrancher Klage führten?
    Warum sollten Beau leCourboisier und seine Leute die Antilopen der anderen Waldrancher vergiften wollen? Falls es aber die Wisente waren, die sie zu vergiften planten … natürlich, dachte Jef. Beau und die übrigen planten, als Vergeltung für die toten Antilopen Wisente zu töten. Mit diesem Vorrat an Fragepflanzen konnten sie es tun – aber es war eine selbstmörderische Taktik. Wenn die beiden Gruppen von Viehzüchtern anfingen, einander gegenseitig die Herden umzubringen, wie sollte der Planet dann nach einem oder zwei Wintern ohne Fleischversorgung überleben?
    Er grübelte immer noch darüber nach, als er merkte, daß Mikey unten an einem Sackstapel kratzte, der gegen die rückwärtige Wand lehnte.
    „Paß auf, Mikey“, flüsterte Jef. „Der Haufen wird umkippen.“
    Mikey achtete nicht auf diese Worte. Er hakte eine dicke, gebogene Klaue seiner rechten Vordertatze in den untersten Sack und zog. Jef sprang vor, um den Stapel festzuhalten und zu verhindern, daß die oberen Säcke herunterpurzelten – aber das taten sie nicht. Statt dessen schwang der Stapel als festes Ganzes zur Seite und stellte sich als Tarnung einer breiten Tür heraus. Jef blickte erstaunt in einen kurzen, dunklen Flur. Die Tür an seinem äußersten Ende stand ein wenig offen, und durch sie fiel ein Streifen weißen Lichts.
    Jef sah wie gebannt darauf, und erst jetzt nahmen seine Ohren das wahr, was Mikey mit seinem viel schärferen Hörvermögen schon längst aufgefangen haben mußte. Es war ein Geräusch, das seinen Ursprung in dem Raum hinter dem erhellten Eingang am Ende des Korridors hatte. Es war das leise, ununterbrochene Murmeln einer Männerstimme, zu undeutlich, als daß man es aus dieser Entfernung hätte verstehen können.
    „Sch …“ hauchte Jef dem Maolot zu. „Schsch … keinen Laut…“
    Er ging an Mikey vorbei und schlich sich auf Zehenspitzen den dunklen Flur hinunter. Je näher er der Tür kam, desto lauter wurde das Murmeln. Als Jef schließlich dicht vor dem Eingang stehenblieb, wo er um die Türkante einen Blick auf das werfen konnte, was auch immer sich in jenem Raum befinden mochte, wurden die Worte, die er hörte, verständlich.
    „… um Inkubierungseinheiten herzustellen und mit Energie zu versorgen“, sagte eine Stimme, „braucht ein Zehn-Mann-Team mindestens dreißig Stunden, besonders, wenn es sich um unausgebildete Leute handelt. Die im Handbuch angegebene Zeit von fünfundzwanzig Stunden für die Inkubierungseinheiten setzt voraus, daß die Arbeit von ausgebildeten und erfahrenen Biotechnikern vorgenommen wird. Die gefrorenen Embryos müssen aufgetaut und bis zum Geburtsstadium gebracht werden – und Sie wollen doch nicht, daß sie alle auf einmal aus ihren Kapseln kommen und versorgt werden müssen. Und dazu sind mindestens noch einmal sechzig Stunden erforderlich. Dann, wenn die Geburten aus den Kapseln beginnen, empfiehlt es sich, daß man wenigstens eine Person für je zwanzig Antilopenkälber zur Hand hat, zumal wenn diese Leute nicht dafür ausgebildet sind.“
    Die Stimme hielt inne. Sie unterbrach sich selbst mit einer Zwischenbemerkung.
    „Ich verstehe nicht, warum Sie diese Informationen noch einmal benötigen. Ihre Leute haben ausführliche Anweisungen erhalten, als unser Schiff hier vor drei Tagen in den Nachtseitenorbit ging.“
    „Beau hat die Information mit sich genommen“, antwortete eine Stimme, bei der es Jef einen Ruck gab. Es war Martins Stimme. „Als er gestern von hier aufbrach, hat er niemandem Nachricht hinterlassen, was getan werden muß. Nun ist es ihm vielleicht nicht möglich, so wie geplant morgen zurückzukommen.“
    „Er täte aber gut daran“, meinte die andere Stimme. „Ich werde nicht mit sechzigtausend Variform-Antilopen-Embryos im Orbit eines frischbesiedelten Planeten bleiben …“
    Jef schlängelte sich noch dichter heran, bis er um die Ecke blicken konnte. Er sah in einen Raum, in dem Martin auf einem Stuhl vor einer Wand saß, die mit Instrumenten bedeckt war. Eine solche Anlage hatte Jef als Junge viele Male gesehen, wenn er auf einem Raumhafen der Erde seinen Vater nach einer Dienstreise

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