Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
lag, dass das Schloss mit der Zeit verrostet und abgefallen war. Im Innern befa n den sich vier Betten. Tado fre u te sich darauf, mal wieder in einem schlafen zu können, das let z te Mal tat er dies nämlich bei Mégotark. Ansonsten gab es hier nicht viel zu sehen. Ein kleines Fenster o f fenbarte den Blick in die unberührt wirkenden Tiefen des Waldes.
Plötzlich klopfte es an der Tür, wodurch sich Tado an ihren Em p fang bei den Garobiern erinnert fühlte. Ein Waldzwerg mit weißem Bart und lilafarbenem Umhang trat herein.
„Seid gegrüßt, Fremde. Ich bin Zenon, König dieser kleinen Stadt. Er führte einen hölzernen Klappstuhl mit sich und setzte sich da r auf. Die Gefährten nahmen ihrerseits auf den Betten Platz.
„Tinon hat mir von euch erzählt“, begann er. „Er sagte mir eure Namen und nannte mir das Ziel eurer Reise. Ich finde es fast ein wenig wagemutig von euch, dem Lord einfach so in die Arme zu laufen. Dennoch bieten wir euch unsere Hilfe natürlich an, imme r hin haben wir nichts zu verlieren. Aber wir erbitten einen kleinen Gefallen von euch. Vernichtet die Troks.“
„Wer sind die Troks?“, fragte Regan.
„Diener des Lords. Sie gehörten zum Kern seiner Streitmacht, bevor er die Trolle bekehrte. Er brachte sie von seinem Heimatkontinent hie r her. Und sie sind auch dafür verantwortlich, dass sich die Völker hier im Wald gegenseitig bekämpfen. Tinon sagte mir, dass ihr s o wohl bei den Garobiern, als auch bei den Elokarn gewesen seid und dass sich beide Stämme ve r bündet haben.“
Zenon machte eine kurze Pause. Wie viel hatte ihm der Waldzwerg denn in dieser kurzen Zeit mitte i len können, fragte sich Tado.
„Es ist ein gutes Zeichen, dass die Intrigen des Lords langsam au f fliegen“, fuhr der König fort. „Aber leider gibt es noch viel mehr Völker, die sich gegenseitig bekämpfen. Und die Hauptverantwortl i chen dafür sind die Troks.
Dies ist allerdings nicht der Grund, w a rum ihr sie vernichten sollt. Seit geraumer Zeit attackieren sie uns und bedrohen unsere Stadt. Aber das Schlimmste ist, dass sie Jagd auf das Einhorn machen.“
„Einhorn?“, unterbrach ihn Spiffi. „Ich wollte schon immer eins sehen, aber ich dachte, ihre Existenz wäre nur ein Mä r chen.“
„Es gibt nur noch sehr wenige Exemplare auf der Welt, sodass sie schon bald nur noch in Märchen vorkommen werden. Aber hier im Wald lebt eines, und wir müssen es um jeden Preis schützen. Im Moment weiß nur ich, wo es sich ungefähr befi n det, es steht nämlich in einem alten Buch geschrieben, das sich bei mir in meinem Haus befindet.“
Tado gewahrte eine Bewegung am Fenster, als er sich jedoch u m drehte, war nichts zu sehen. Also widmete er sich wieder den Au s führungen Zenons.
„Das Einhorn beschützt unsere Stadt vor allem Unheil, so heißt es, weil einer unserer Vorväter es angeblich vor dem Tod bewahrt h a ben soll. Wenn es stirbt, dann ist es aus. Wir sind zu schwach, um uns alleine gegen eine Übermacht der Troks zu wehren.“
„Aber wenn es eure Stadt vor Unheil bewahrt, dann wird es sich doch auch gegen ein paar Troks zu wehren wissen“, meinte R e gan.
„Das stimmt, in einem offenen Kampf würde jeder Feind unterli e gen, da es angeblich schneller als jedes andere Lebewesen sein soll. Aber wenn die Troks sein Versteck finden, kön n ten sie es aus dem Hinterhalt angreifen“, erwiderte Zenon.
„Warum wollen sie das Einhorn überhaupt töten?“, fragte Tado.
„Ich denke, der Lord ist hinter dem Tier her. Das Horn soll ange b lich jedes noch so feste Material durchdringen und er würde es als Waffe nutzen. Das Blut des Einhorns gewährt ewiges L e ben.“
„Damit wäre es um Gordonien geschehen“, meinte Spiffi en t setzt.
„Nein“, antwortete Zenon. „Ewiges Leben ist nicht gleichzuse t zen mit Unverwundbarkeit. Er könnte nach wie vor durch jede Waffe sterben, aber sollte er dieses Land unterwerfen, dann würde seine Herrschaft endlos sein.“
„Ich denke, wir haben keine andere Wahl, als es mit den Troks au f zunehmen“, meinte Regan schließlich. „Gibt es irgendetwas, woran wir sie erkennen können?“
„Das dürfte kein Problem sein. Troks sind keine Menschen und sie haben ein sehr markantes Äußeres. Kopf, Hals und Körper sind zu einem scheibenartigen Gebilde verschmolzen. Sie werden nicht gr ö ßer als einen Meter und sind mit einem dunklen, wuscheligen Fell bedeckt. Ihre Augen können sie unabhängig voneinander bewegen. Aber das
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