Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
jedes Geräusch hörte man durch die Stille des Waldes, sodass er immer wieder dachte, die Troks würden auf sie au f merksam, wenn ein Zweig unter seinen Füßen brach. Ab und zu streifte ein Dornenbusch sein Bein und hinterließ schmerzhafte Wunden. Plötzlich hörte er ein leises Rascheln, als wenn ein Vogel durch tr o ckenes Laub hüpfte. Das Geräusch wurde immer lauter. Tado verfluchte den Dunstschle i er, der verhinderte, dass er sah, was sich dort unten durch das trockene Gestrüpp bewegte.
Schließlich blieb Tinon stehen, und zwar so abrupt, dass Spiffi über ihn stolperte und Regan dabei mit sich riss. Tado versuchte seine r seits, den Fallenden auszuweichen, was aber nur dazu führte, dass er sich in einer Baumwurzel verhedderte und ebe n falls zu Boden ging. Nur die fleischfressende Pflanze konnte sich rechtzeitig in S i cherheit bringen und sich mit ihren Wurzeln an einem Baum heften.
Unter dem Nebelteppich war es wie in einer anderen Welt. Die Luft wu r de dünner und das Atmen fiel schwerer. Tado sah nun jedoch endlich den Grund für das laute Rascheln. Aus allen Richtungen strömten faustgroße, braune, von vielen Warzen übersäte Wesen heran, einige von ihnen hüpften. Es mussten tausende sein, wenn nicht mehr.
„Das sind Dunkelkröten“, schrie Tinon verzweifelt. „Diener der Troks!“ Eine wahre Flut dieser froschähnlichen Geschöpfe e r goss sich regelrecht über die am Boden liegenden Gefährten. Dabei so n derten sie einen Stoff ab, der ihnen jegliches G e fühl aus dem Körper nahm und sie nach und nach zu lähmen schien. Das nicht gerade geringe Gewicht der Tiere drückte mit u n barmherziger Gewalt auf Tados Lunge, sodass er keine Luft mehr bekam. Er sah gerade noch, wie eine gigantische, gute fünfzig Zentimeter große Kröte herankam und einen tiefen Laut von sich gab. Daraufhin flossen hunderte der Geschöpfe unter die Gefährten und hoben sie an. Auf diese Weise trugen sie die bewegungsunfähigen Gefangenen mit sich fort. Tado fiel in Ohnmacht.
Das erste, was er wahrnahm, als er wieder zu sich kam, war der G e ruch von faulem Stroh, das, wenig sorgfältig ausgelegt, den ka l ten Boden einer alten, morschen Holzhütte bedeckte. Eine kle i ne Fackel verströmte etwas Licht und spendete Wärme. Die D e cke über ihm wölbte sich bereits nach unten, der Bau schien etl i che Jahre alt zu sein. Eine massive Eisenkette hielt ihn an der Wand fest, erlau b te ihm aber, sich ein kleines Stück weit zu bewegen. Allerdings würde er selbst mit ausgestrecktem Arm nicht an die Tür auf der gegen ü berliegenden Seite des Raumes herankommen.
Außer ihm befanden sich noch Spiffi, Regan und Tinon in dem alten Verschlag, sowie ein kleines, mausartiges Wesen, das ebenfalls mit einer dünnen Stahlke t te gefesselt war. Tado richtete sich, soweit es die tief hängende D e cke ermöglichte, auf. Spiffi entdeckte das kleine Tier jedoch als er s ter.
„Warum haben die Troks oder wer auch immer uns hier festhält, eine Ratte gefesselt?“, fragte er überrascht.
„Ich bin keine Ratte“, antwortete das kleine Wesen beleidigt. „Ich bin Whomb, ein Mausoläus.“
Dieser Name ließ Tado unweigerlich an den Palast der Sod o ra-Priester zurückdenken und an das Buch, indem dieser Maus o läus die Hauptrolle spielte. Er hätte nie gedacht, einmal einem so berühmten Tier zu begegnen.
„Wie kommst du hier her?“, fragte er, während er Whomb gena u er betrachtete.
„Das war so: Ich schlich durch das dichte Unterholz, bis ich plöt z lich auf vier Wanderer und eine Pflanze traf. Das seid ihr. Ich b e schloss, euch unbemerkt zu folgen, um zu sehen, was ihr vorhabt. Plötzlich kamen von überall diese schrecklichen Kr ö ten herbei und nahmen euch gefangen. Zunächst gelang es mir, meine Deckung zu wahren. Dann jedoch gab es einen lauten Knall. Die fette Anführe r kröte war auf einen Ast getreten. Ich erschrak so sehr, dass ich me i nerseits versehentlich einen dü n nen Zweig zertrat, wodurch die Feinde auf mich aufmerksam wurden. Ich versuchte zu fliehen, aber sie kennen den Wald be s ser als ich und darum stellten sie mir eine Falle. So kam ich hierher.“
Der Mausoläus putzte sich das Fell. De r weil fiel Tinon auf, dass die fleischfressende Pflanze nicht mehr unter ihnen wei l te.
„Weiß einer von euch, was mit Talla passiert ist?“, fragte er an die Gefährten gewandt.
„Ich glaube, sie konnte sich auf einen Baum retten und ist so dem Angriff entkommen“, antwortete Tado. Spiffi hatte
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