Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
lich wieder trockenes Land unter den Füßen hatte, ließ sein Verfolger übe r raschender- wie glücklicherweise von ihm ab; wahrscheinlich lebten diese Wesen au s schließlich im Wasser und mieden das Land.
Das Gefühl, gerettet zu sein, währte nur kurz. Eine Waldlibelle schnellte so dicht an ihm vorbei, dass die durch ihre Flügel aufg e wirbelte Luft seinen Oberarm streifte und eine violette, handgroße Stelle hinterließ, die sich ung e fähr so anfühlte, als hätte sie jemand mit einem glühenden Eisen bearbe i tet. Tado schrie vor Schmerz auf, warf sich zur Seite und landete mitten in einem se e sternförmigen Gebilde. Dieses entpuppte sich, selbstverständlich, wie er in Geda n ken hinz u fügte, als gigantische fleischfressende Pflanze. Sie maß ungefähr zwei Meter im Durchmesser und wollte wohl ihre fünf riesigen Zacken z u klappen, kam aber offenbar mit der Größe ihres Opfers nicht zurecht, sodass sich ihre gezahnten Ränder nur tief in sein Fleisch gruben. U n ter unvorstellbaren Qualen stand Tado auf und schleppte sich einige Schritte von dem unhei m lichen Geschöpf weg. Der vi o lette Fleck an seinem Arm brannte stärker als zuvor und beschränkte sich mittlerweile nicht mehr nur auf die betroffene Ste l le, sondern breitete sich über den ganzen Körper aus. Offenbar tat das Gift bereits seine Wirkung, die sich, nebenbei gesagt, als schlimmer als angekündigt erwies. Zudem lähmte es se i nen Körper nahezu. Unter großer Kraftanstrengung gelang es ihm schließlich, mit fast schon übernatürlich zitternden Händen, die Fl a sche mit dem Wasser des Lebens hervorzuholen. Er trank sie bis auf ein Drittel leer. Er konnte sehen, wie die tiefen Schrammen an Arm und Hand aufhö r ten zu bluten und alle Holzsplitter von alleine heraus fielen, er konnte ertasten, dass sich die tiefen Einschnitte der Pflanze schlo s sen, er konnte sp ü ren, wie das Gift aus seinem Körper wich und die Haut ihre normale Färbung annahm und er konnte fühlen, wie die Kraft in ihn zurüc k kehrte und die Lähmung wich. Obwohl er bis eben noch vollkommen durchtränkt von dem sum p figen Wasser war, konnte Tado keine Spur von Nässe auf seiner Kleidung ausm a chen.
Nun hatte ihm dieses Wasser schon zum zweiten Mal das Leben gerettet. Was täte, wenn er es aufgebraucht haben würde (‚Was in wahrscheinlich gar nicht allzu ferner Zukunft auch g e schehen wird, wenn das so weitergeht’, dachte er ärgerlich).
Doch sein nächster Gedanke galt den anderen. Er hatte sich schon während seiner beinahe tödlichen Tortur gewundert, wo sie denn die ga n ze Zeit blieben, und fast schon sehnsüchtig auf einen Pfeil Spiffis im Sump f krokodil oder dem Tiger (oder bei dessen Schießkunst auch in ihm ) gewartet. Nun aber sah er den Grund: Auch sie waren angegri f fen worden, und zwar von den übrig gebliebenen schwarzen Tigern. Wahrscheinlich hatten diese die zerstörte Stelle des Astes einfach übersprungen. Zwar empfand Tado es als angenehmer, zu sechst gegen fünf Tiger zu kämpfen, noch dazu bewaffnet, als sich mit Steinen gegen eines der Tiere zu wehren, beinahe von einem Sump f krokodil aufgefressen, von dem Luftzug eines Monstrums von Libe l le getötet und einer gigantischen fleischfressenden Pflanze zerstochen zu werden, aber das sagte er natürlich nicht den and e ren gegenüber, die übrigens immer noch mit zwei der Bestien kämpften. Offensich t lich hatte Tado mehr als unverschämtes Glück gehabt, eines di e ser Ungeheuer mit einem Stein zu ersticken, denn in den anderen toten Tigern steckten jeweils gut und gerne ein halbes Du t zend Pfeile. Gerade krachte Regans Morgenstern auf einen der A n greifer nieder und zerschmetterte dessen Schädel, während Grook sein Schwert in den Leib des selbigen bohrte. Etos, Baako und Te n gal stachen derweil fast gleichzeitig ihre Klingen in das a n dere Tier. Spiffi sammelte bereits noch brauchbare Pfeile auf, die ihm schei n bar ausgegangen waren. Tado sah erst jetzt, dass jeder der Sechs ziemlich üble Wunden davon getragen ha t te. Der Goblin und der Bogenschütze tranken gerade etwas von ihrem Wasser der Que l le des Lebens, von dem auch sie nicht mehr allzu viel zu besitzen schienen, während die Aonarier ihre Verletzungen anderweitig no t dürftig versorgten. Bei ihnen handelte es sich nur um kleinere Schrammen, offenbar wus s ten sie sich besser zu verteidigen. Tado gesellte sich zu ihnen.
„Du... hast überlebt?“, fragte Etos mehr als nur ungläubig. „Ich habe genau
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