Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Floßes ab. Ein anderes Reptil zerstörte zwei Ruder bei dem Ve r such, auf das Wassergefährt zu springen. Spiffi ließ endlich e i nen weiteren Pfeil fliegen, diesmal traf er das Tier zwischen die Augen. Es schlug ein i ge Sekunden um sich, rettete sich schließlich in einen kleinen Nebenarm des Flu s ses und verschwand im Nebel. Doch wahrscheinlich würde es an der schw e ren Verletzung sterben. Die beiden anderen Sumpfkrokodile schienen bemerkt zu h a ben, was mit ihrem Artgenossen geschehen war. Sie folgten, sehr zur Verwunderung Tados, dem ve r letzten Tier.
Die Sieben konnten ihre Fahrt wieder aufnehmen. Allerdings währte auch diese erfreuliche Tatsache nur wenige Momente, da sie sich bald in einem regelrechten Wald aus riesenhaften Schil f pflanzen wiederfanden, den zu durchdringen sie alle Mühe hatten. Erschw e rend kam hinzu, dass der Fluss einen Bogen nach rechts beschrieb, um sofort mit einer scharfen Linkskurve fortzufahren. Einmal ve r suchten Grook und Etos, sowie Tado und Spiffi, das Floß an den Schilfblättern vorwärts zu ziehen. Dies misslang allerdings, da die Pflanzen mit messerscharfen, gezac k ten Blatträndern ausgestattet waren, es handelte sich um Westgordonischen Rissschilf.
Zum Glück kamen sie bald wieder in weniger überwucherte Gewä s ser, und der Nebel zu beiden Seiten im Wald klarte auf, zwar kaum sichtbar, aber immerhin ein klein wenig.
Eine ganze Stunde trieben sie auf ihrem Floß dahin, aßen irgen d wann, kurz bevor die Sonne gänzlich untergegangen war, Aben d brot. Regan machte den Vorschlag, die Nacht lieber an Land zu ve r bringen, um den in der Nacht fast unsichtbaren Sumpfkrokodilen aus dem Weg zu gehen, und zu Tados Überr a schung begrüßte Etos diese Idee.
Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden hinter den Baumwi p feln, und mit der Nacht brach auch die Kälte über den Tümpelwald he r ein. Die Sieben steuerten ihr Floß gen Ufer, was nicht allzu schwer war, denn der Bach maß noch immer keine fünf Meter in der Breite. Sie suchten sich eine von Bäumen, Gebüsch und Steinen geschützte Stelle zum Schlafen und schlugen ihr Nachtlager auf. Tado übe r nahm die letzte Wache, die mochte er am liebsten, da er so bis zum Morgen durchschlafen konnte. Etos stellte seine Sanduhr zur Verf ü gung, und bald darauf herrschte Schweigen im Wald...
Ein Schatten erhob sich aus dem Sumpf, eine schnell größer we r dende Gestalt, mit unendlich kalten, bösen Augen. Tado wurde in den Tümpel hineingezogen, modriger, fauler Morast umgab ihn, und mit einem Mal war er nicht mehr im Wald. Er fand sich zwischen Felsen wieder, und er spürte den Hauch eisiger Kälte, der sich auf ihn zu b e wegte. Ein wabernder Schatten kam unaufhaltsam näher, und er...
...erwachte.
Croton
Tados Nachtwache verlief zwar ohne nennenswerte Zwische n fälle, allerdings hörte er mehr als einmal ein leises Rascheln im Unterholz. Umso glücklicher war er dann, als endlich die ersten dünnen So n nenstrahlen die Baumkronen berührten und den eiskalten Nebel in ein mattgelbes Dämmerlicht verwandelten. Er weckte die anderen. Die erste halbe Stunde verbrachten die G e fährten bei einem recht mager ausfallenden Frühstück, danach brachen sie ihr Lager ab und machten das Floß startklar. Noch bevor sie es endgültig wässert e n, herrschte im Wald wieder eine ungeheure Hitze, sodass sie ihre Fellmäntel erneut ablegten.
Die Fahrt über den Bach verlief ruhig, der Dunst wurde mit j e dem zurückgelegten Meter blasser. Bald darauf kamen sie an eine Flus s gabelung. Sie schlugen den linken Weg ein, was Tado nach ein paar Minuten bereute: Sie fuhren schon bald in einem sumpfigen G e misch aus Wasser, Algen und toten Fischen. In s geheim war er froh darüber, dass die Sumpfkrokodile ein paar der Ruder zerstört hatten, denn so konnten sie sich wenigstens ab und zu ausruhen, da nicht mehr für jeden der Gefährten eines vorhanden war. Doch nicht nur die Sieben wechselten sich ab, auch der Fluss führte mal zähflüssigen Morast und mal glasklares Wa s ser.
Eine weitere Stunde verging, als Spiffi einige kleine, grau-grüne Tiere an den Ufern herumhuschen sah. Die Aonarier identif i zierten sie sogleich als Tümpelratten, und zu Tados Erleichterung stellten diese G e schöpfe keine Gefahr dar.
Eines der Exemplare, es war noch einige Meter von dem Floß en t fernt, blickte sie an und vollführte eigenartige Bewegungen, als wol l te es ihnen zuwinken. Als die Si e ben endlich an der Stelle anlangten, hüpfte das
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