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Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Titel: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Sigmanek
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war, gingen die G e fährten zu ihrem Floß zurück. Etos hatte das Buch vorsichtshalber mitgenommen.
    Der Fluss verlief noch ein gutes Stück geradeaus, bog dann aber scharf nach rechts ab. Etos bedeutete den anderen, dass sie an dieser Biegung das Floß verlassen und zu Fuß weitergehen wü r den.
    Der Wald nahm kein Ende. Mehrmals mussten sie große Tümpel umgehen, aus denen ein ätzender Gestank aufstieg. Irgendwann gelangten sie schließlich auf eine Lichtung, wo sie eine kleine Mah l zeit einnahmen. Zwei Stunden marschierten sie noch durch Dorne n sträucher und anderes Gebüsch, als endlich zuerst der Nebel ve r schwand, und wenige hundert Meter weiter schon Schnee durch die Bäume schimmerte. Noch bevor die Sonne ihren Zenit erreichte, stolperten die Sieben in die lange r sehnte Winterlandschaft hinaus.
    „Wir haben es geschafft“, sagte Spiffi überflüssigerweise. Doch T a do bezweifelte, dass der Tümpelwald die letzte Gefahr auf dem Weg zur Trollhöhle war.
    Nach einer kurzen Pause schlug die kleine Gruppe den Weg nor d wärts ein, und zu ihrer aller großen Erleichterung konnte man schon bald einen kleinen, länglichen, auf wundersame We i se aber nicht gefrorenen See ausmachen, um den sich eine A n zahl runder, hoher Häuser mit geringem Durchmesser gruppierte: Die Stadt der Ei s kreischer. Insgeheim war Tado ein wenig enttäuscht, er hatte sich wohl etwas Größeres erhofft.
    Die Siedlung lag in einer kleinen Senke, die von einem breiten, g e frorenen Fluss durchkreuzt wurde. Aus einigen Häusern stieg grauer Rauch auf. Mittlerweile konnte Tado Einzelheiten e r kennen. Er sah zum Beispiel kleine blaue Gestalten zwischen den G e bäuden, die kaum voneinander zu unterscheiden waren. Auch die Anfänge einer Mauer rund um die Stadt tauchten auf. Je näher ihr die Sieben k a men, desto stärker merkte Tado, wie sehr er sich in der Größe des Dorfes getäuscht hatte. Insgesamt standen an den Ufern des Sees wohl hundert Häuser, auch die Eiskreischer selbst schienen in Wir k lichkeit so groß wie normale Menschen zu sein. Sie trugen blaue G e wänder und keine Schuhe, zwischen den Zehen spannten sich Schwimmhäute . Tado hatte eigentlich erwartet, dass sie in Angriff s bereitschaft gehen würden, sobald sie das Herannahen der kle i nen Gruppe bemer k ten, doch die Wesen schienen sie nicht einmal zu beachten. Vielleicht erkannten sie an dem Wolfspelz, in den die Si e ben gehüllt waren, dass sie keine Gefahr für die Eiskreischer darstel l ten.
    Die Gefährten erreichten endlich die ersten Häuser, und Etos ste u erte sogleich zielstrebig ein zentral gelegenes, dreistöckiges Bauwerk an. Tado versuchte vergeblich, herauszufinden, aus welchem Mater i al die silbrig-blau schimmernden Wohnstätten errichtet waren. J e denfalls schien sich der Baustoff gut bearbe i ten zu lassen, denn über der Tür des Gebäudes, das sie ansteuerten, konnte er einen ve r schnörkelten Schriftzug ausmachen. In diesem Moment kam ihnen eine Gestalt entgegen.
    Sie entpuppte sich als Eiskreischer, der wie alle anderen auch ein blaues Gewand trug. Er überragte Tado ein gutes Stück, und von seinen Bewegungen ging Erhabenheit aus. Er verspürte plötzlich das Bedürfnis, sich zu verbeugen, beherrschte sich aber.
    „Was bewegt Etos, den König der Aonarier, dazu, seine Höhle im Osten zu verlassen und die Stadt der Eiskreischer aufzus u chen, noch dazu unter diesen Umständen? Sollte es nichts Wichtiges sein, so kann ich euch nur raten, meine Zeit nicht u n nötig zu verschwenden. Wie ihr bemerkt habt, begannen wir kürzlich mit der Befestigung unseres Reiches.“
    Der Eiskreischer verstummte kurz, als sein Blick über die anderen glitt. „Ein Goblin? Und Fremde? Die ganze Sache weckt mein Int e resse. Was ist euer Anliegen?“
    Etos suchte einen Moment hilflos nach Worten, rettete sich dann in ein entschuldigendes L ä cheln und sagte nur: „Nicht hier.“
    Der Eiskreischer schien das zu verstehen, und bedeutete den Sieben, ihm zu folgen, während er schnellen Schrittes auf das größte der Häuser zuging, jenes, wohin sie auch Etos hatte fü h ren wollen.
    Innen war es überraschend warm, was womöglich auch an der U n zahl der an den Wänden befestigten Kerzen lag, die die Eingangsha l le, die das gesamte untere Stockwerk einnahm, in ein helles Licht tauchte. Der Raum besaß keine Fenster, nur einen kleinen Schacht, aus dem der Rauch abzog. Draußen stand die Sonne im Zenit. Der Eiskreischer stieg eine Wendeltreppe hinauf ins

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