Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Geheimgang gezeigt. Allerdings bin ich nie hier hinabgesti e gen.
Dort drüben scheint ein Tunnel zu sein.“ Tengal deutete auf das bogenförmige Loch in der Wand, welches auch Tado schon e r blickt hatte.
Die Sieben machten sich auf den Weg durch den unterirdischen Korridor. Die kleine Kerze, die Regan sich geschnappt hatte, kurz bevor er den Raum oben verließ, spendete nahezu gar kein Licht. Trotzdem herrschte hier unten eine recht angenehme Temperatur, wahrscheinlich immer noch unterhalb des Gefrierpunkts, aber be s ser als die lausige Kälte draußen.
Nach ungefähr hundert Metern fanden die Sieben eine halb heru n tergebrannte Fackel, die sie mit der Kerze anzündeten. Das Licht ließ sie e r kennen, dass der Gang aus riesigen Felsquadern gebaut worden war; und leider auch, dass wenige Schritte vor ihnen sowohl Wand als auch Boden von einer millimeterdünnen Eisschicht b e deckt w a ren. Dieses neue Hindernis erschwerte ihnen den Weg und ließ sie ein ums andere Mal ausrutschen. Sie marschierten drei Stu n den, während dra u ßen die Sonne aufging. Wie sehr wäre Tado jetzt lieber in der eisigen Kälte gewesen als den halben Tag (denn so kam es ihm vor) durch diesen scheinbar endlosen, finsteren Gang zu wandern. In regelmäßigen Abständen hatten sie riesige, vereiste Le i tern hi n aufklettern müssen. Nach einer weiteren Stunde wurde die Luft langsam dünner. Wahrscheinlich befanden sie sich fast auf dem Gipfel eines Au s läufers des Mauergebirges.
Endlich (Tado hatte kaum noch zu hoffen gewagt, dass dieser M o ment jemals kommen würde), nachdem sie eine weitere Leiter übe r wanden, fanden sie sich in einer vom Tageslicht hell e r leuchteten Eishöhle oder dergleichen wieder. Er wusste nicht, woher diese He l ligkeit kam, aber das war ihm in diesem Moment egal. Er ließ sich einfach direkt neben der Leiter auf den spiegelglatten B o den fallen (was ihm im nächsten Moment, als sein Körper mit stechenden Schmerzen pr o testierte, sofort wieder leidtat) und besah sich ihre Erlösung von dem finsteren Gang. Die anderen taten es ihm gleich.
Sie saßen mit dem Rücken zu einer nach a u ßen gewölbten Wand, die sich ungefähr zehn Meter in die Höhe erstreckte und in einer geb o genen Decke endete. Auf der anderen Seite bot sich ihnen das gle i che Bild, und im Grunde genommen befanden sich die Sieben in einem sehr hohen, hellen Tunnel, der z u nächst nach links verlief, aber schon wenige Meter weiter eine scharfe Rechtskurve beschrieb, s o dass sie nicht sehen konnten, was sich hinter der Biegung verbarg. Tados Blicke galten aber nun erst einmal den beiden Wänden vor und hinter sich. Darin waren gigantische Figuren eingeme i ßelt, die Kampfszenen oder andere, ihm unbekannte Rituale zeigten. Zw i schen all diesen Darstellungen ragten spitze Kristalle in allen Farben aus der Wand. Auch rechts von Tados jetziger Position e r streckten sich die Bilder und ihre bunten Umrandungen und zierten den A n fang des riesigen Tunnels.
Ohne den Ort weiter zu erkunden, versammelten sich die Sieben an einer Stelle und nahmen ihr Frühstück zu sich. In dieser Atmosph ä re einer komplett vereisten Höhle, deren Wände mit bunten Krista l len und lebensechten, übergroßen Kampfszenen geschmückt waren, schmeckte das Essen gleich viel besser. T a do konnte seinen Blick nur schwer von den atemberaubenden Darstellungen lösen.
„Was ist das alles hier?“, fragte er schließlich. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die meterdicke Eisschicht, die den Boden darstellte, nahezu durchsichtig war. Sie gab den Blick auf etliche im Eis eingeschloss e ne Waffen frei, vom gewöhnlichen Messer bis zur gewaltigen, do p pelschneidigen Axt.
„Ich bin mir nicht sicher“, sagte Etos nach einiger Zeit. „Ve r mutlich diente diese Höhle den Bärenmenschen einmal als Z u fluchtsort. Die Kampfszenen an den Wänden handeln nämlich nur von ihrem Volk.“
Tado lenkte seinen Blick wieder auf die Gebilde. Er konnte nicht sagen, warum, aber sie faszinierten ihn.
Irgendwann hatte die kleine Truppe ihre Mahlzeit beendet und ste u erte vorsichtig, denn der Boden war spiegelglatt, auf die Bi e gung der Höhle zu. Auf dem Weg dorthin kamen sie mehrmals fast zu Fall, aber nicht, weil sie ausrutschten, sondern weil auf dem Eis eine Menge Utensilien verstreut lagen, wie zum Beispiel Kochlöffel oder Holzschüsseln. In ein paar Jahren mochten auch diese Objekte von einer Eisschicht bedeckt werden. Einen Gegenstand konnten die Si e ben zunächst
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