Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
wieder auf die sechseckigen Bodenplatten zu begeben.
Wenig später waren sie unten in der Stadt. Für Tado, Etos und R e gan stand der Aufbruch bevor.
Die verlassene Stadt
Sie verabschiedeten sich mit wenigen Worten von der Baumk ö nigin und den übrigen Gefährten und machten sich schnellen Schrittes auf den Weg. Ralindora hatte ihnen eine Karte mitg e geben, sodass sie sich nicht verlaufen konnten. Die Bärenme n schen lebten in einem der Ausläufer des Mauergebirges weit im Norden des Tals.
Tado bereute schon bald, dass er nicht zur anderen Gruppe g e hörte. Der Weg wollte kein Ende nehmen. Seit Stunden ma r schierten sie ohne Pause durch eine endlose Schneelandschaft, ringsum war nichts zu sehen außer der weiß-grau glitzernden Einöde. Ohne Etos’ Führung hätte er sich unweigerlich verirrt. Er glaubte sogar, dass, wenn er die Augen schloss und sich ein paar Mal drehte, er nicht mehr wüsste, in welche Richtung er gehen sollte. Als Tado den K ö nig der Aonarier fragte, wie dieser sich bloß in dieser monotonen Landschaft an die richtige Richtung halten könne, bekam er Folge n des als Antwort: „Anhand des Windes. Der Wind dreht hier im Tal nur äußerst selten. Wir können die Richtung also einhalten, indem wir einfach nur darauf achten, dass der Wind immer von der gle i chen Seite kommt.“ Das leuchtete Tado ein. Er verzichtete jedoch darauf, zu fragen, wie weit es noch war. Die Antwort würde ihm sicherlich nicht gefallen.
Je weiter die Drei nach Nordwesten kamen, desto nebliger wu r de es. Sie mussten sich bereits ziemlich dicht am Reich des Fürsten befi n den. Etos verneinte dies jedoch.
Erst als es dämmerte, bot sich Tado und den anderen der erl ö sende Anblick. Durch die Nebelschwaden konnte man die U m risse von einigen Felsen und kleineren Bergen entdecken. Sie hatten es fast geschafft. Allerdings bezweifelte Etos, dass sie das Gebirge der B ä renmenschen noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würden. Das war aber auch gar nicht nötig. Als die Drei noch eine weitere halbe Stunde marschierten, erreichten sie einige verfallene Gebäude.
„Was ist das hier?“, fragte Regan.
„Ich nehme an, dass das hier eine der Städte ist, die der Fürst ze r stört hat. Wahrscheinlich lebte hier einst eines der kleineren Völker des Tals“, meinte Etos. Tado sah sich um. All die Häuser hier kon n ten noch nicht lange in diesem Zustand sein, die Ru i nen sahen dafür viel zu gut erhalten aus. Die Kanten der Steine waren noch nicht verwittert. Und trotzdem wirkte es, als hätte hier ein Tornado gew ü tet. Kaum eines der Gebäude besaß noch ein Dach. Die Türen schienen teilweise sogar noch intakt zu sein, dafür klafften meterh o he L ö cher in den massiven Steinwänden. Wer auch immer das alles hier getan hat, musste über gewaltige Kräfte verfügen.
Die Drei suchten eine Weile nach einem geeigneten Schlafplatz, denn die Sonne stand bereits sehr tief. Die meisten der Ruinen bes a ßen, wie bereits erwähnt, kein Dach, sodass nicht sehr viele Gebäude zur Wahl standen.
Irgendwann fanden sie schließlich eine kaum zerstörte Hü t te, die jedoch leer war. Trotzdem beschlossen die Drei, hier zu nächtigen. Etos wollte auf die Nachtwachen verzichten. Der König der Aon a rier versicherte Tado und Regan, als diese die Ungefäh r lichkeit ihres Vorhabens anzweifelten, dass der Fürst eigentlich niemals in zerstö r tes Gebiet zurückkommt und sie hier nicht auf Feinde treffen wü r den. Irgendwann ließen sich die beiden schließlich übe r zeugen, denn immerhin waren sie ja tatsächlich keiner einzigen Schneespinne und keinem einzigen Schatteneiswolf auf ihrem ganzen Weg bis hier her begegnet. Einen kleinen Schock erlebten sie jedoch, als sie in der Nähe der halb herausgerissenen Tür einen Knochen fanden. Tado stellte sehr zu seinem Bedauern fest, dass es nur u n merklich wärmer im Inneren der Hütte war.
Die drei Gefährten schlugen ihr Lager auf dem Boden auf, da sich außer einiger Trü m merstücke tatsächlich nichts in dem G e bäude fand. Sie aßen eine Kleinigkeit und brieten sich ein Stück von dem fettigen Hähnchen mit Hilfe der Feuerm u schel.
Irgendwann legten sie sich endlich schlafen. Noch bevor ihm die Augen zufielen, wusste Tado, dass es keine angenehme Nacht we r den würde. Und zwar nicht nur wegen der Kälte...
Er stand irgendwo in der eisigen Einöde des Tals. Es war Nacht. Eine Eule gab einen erschrockenen Laut von sich und flog d a von. Er drehte sich um. Vor
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