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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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hat es mir gesagt, bevor wir um die Wette gerannt sind.« Der Römer befestigte das eine Ende der Zügel mit einem Knoten an seinem Gürtel und band das andere Ende am Sattelgurt der Stute fest. »Halt das Pferd fest. Wenn es sich nicht vorwärtsbewegt und die Zügel nicht durchreißen, sind wir sicher.« Er lächelte strahlend. Seine Zähne blitzten so weiß wie das Wasser. »Kannst du das?«
    Báns Herz krampfte sich zusammen, und ihm wurde regelrecht übel. Er hob den Kopf und blickte in ruhige braune Augen. Ihr Ausdruck war weder verwegen, so wie Breacas Blick manchmal sein konnte, noch waren sie von Bitterkeit erfüllt, wie Dubornos’ Augen es sicherlich waren. Da er beim ersten Mal offensichtlich nicht verstanden worden war, sagte Bán abermals: »Du darfst nicht in den Teich gehen. Die Träumer werden dich töten, wenn du das tust.«
    »Ich weiß.«
    »Sie werden dich vielleicht so oder so töten.«
    »Ich weiß. Oder ich könnte ertrinken. Die Götter werden darüber entscheiden, meine ebenso wie deine. Wenn die Zügel halten und du die Stute festhältst, könnte es aber auch sein, dass wir alle am Leben bleiben. Denk an deine Schwester und bete zu wem auch immer, von dem du glaubst, dass er zuhören wird.«
    Der Römer sprang nicht in den Fluss, sondern manövrierte sich vorsichtig hinein, während er sich mit den Füßen einen Weg ertastete. Die Wassermassen drückten ihn flach gegen den Fels und wirbelten schäumend um seine Brust und seine Arme. Er fand einen schmalen Vorsprung, auf dem er stehen konnte, und bewegte sich Zentimeter für Zentimeter seitlich um den Felsen herum, bis er die Spalte erreichte. Das lederne Seil zwischen Mann und Pferd spannte sich straff. Bán grub seine Fersen in die Erde und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Brust der Stute. Er sprach mit ihr, erklärte ihr, was sie taten, um sie zu ermutigen und zum Durchhalten zu bewegen, obwohl sein eigener Mut ihn mehr und mehr verließ. Der Römer blickte hoch. Er atmete schwer, seine Brust von dem Gewicht der Wassermassen zusammengepresst. »Sag mir Bescheid, wenn du sie siehst.«
    »In Ordnung.« Bán spähte angestrengt in die Dunkelheit. Eine Wolke schob sich vor den Mond, so dass sich sein Licht nur noch in Form von schmalen silbernen Streifen von den Rändern her ausbreiten konnte. Bán hielt es für ein Omen und betete inständig darum, dass die Wolke weiterzog.
    »Bán!«
    Er glaubte, es wäre Breaca, und drehte sich zu hastig herum. Die Stute machte prompt einen Schritt vorwärts, um den Druck auf ihren Sattelgurt zu verringern, und der Römer fluchte lästerlich. Der Junge schob die Graue mit aller Kraft rückwärts und sah sich um. Airmid stand neben ihm.
    »Wo ist sie?« Ihr Blick war schrecklich. Er hatte Airmid nie wirklich wütend erlebt. Jetzt jedoch war sie bereits weit jenseits von Wut und an dem Ort angelangt, wo sie mit den Göttern Zwiesprache hielt. Er fand, es war geradezu ein Wunder, dass Breaca jemals den Mut aufgebracht hatte, mit ihr zu streiten.
    »Im Fluss. Dubornos ist vorhin ins Wasser gestürzt. Caradoc ist hinterhergesprungen, um ihn zu retten, und Breaca hat es ihm nachgetan. Sie sind von der Strömung mitgerissen worden.«
    »Was tust du hier?« Seine Mutter war ebenfalls da; sie stand hinter Airmid, zusammen mit Luain mac Calma. In ihren Gürteln steckten Messer mit gebogenen Klingen, die matt im Mondlicht schimmerten. Bán wollte lieber nicht darüber nachdenken, was dieser Umstand zu bedeuten hatte. Efnís stand ein Stück abseits von den anderen, ein unfreiwilliger Komplize.
    »Der Römer ist dort unten.« Bán zeigte Macha den Mann im Wasser. »Er will versuchen...« Er brach abrupt ab. Ein goldener Haarschopf tauchte plötzlich über der Wasseroberfläche auf, durch die Nässe genauso dunkel getönt wie damals auf der Landspitze, aber immer noch heller als der jedes anderen. »Jetzt!«, schrie Bán über das Tosen des Flusses hinweg. »Jetzt! Sie sind hier! Nur einen Speerwurf weit von dir entfernt. Weniger als...«
    Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Brust der Stute und versprach ihr den Tod, falls sie ihn im Stich ließ. In Wahrheit hatte er aber nur Caradoc gesehen. Der Krieger kämpfte gegen die Strömung an, versuchte, auf das Ufer zuzuhalten, und schaffte es doch nicht. Er schwamm nur mit einem Arm, der andere war entweder gebrochen oder wurde von dem Gewicht der Wassermassen niedergedrückt. Hinter Caradoc, mehr zur Mitte des Flusses hin, tauchte ein zweiter

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