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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Plattform zu dem Grabhügel befördert, in dem er zur letzten Ruhe gebettet werden sollte. Der Tote lag in einem zweirädrigen Triumphwagen, gelenkt von seinem ältesten Sohn; fuchsfarbene Pferde zogen das Gefährt, und die rot gescheckten Jagdhunde liefen rechts und links nebenher. Das Geschirr der Pferde bestand aus Bronze, spiegelblank poliert und mit Bernstein und Koralle besetzt, der Leichnam war in golddurchwirktes Tuch gehüllt, und über ihm war der große gelbe Umhang ausgebreitet.
    Togodubnos ließ die Pferde im Schritttempo gehen, während er der traditionellen Wegstrecke folgte, die die Herrscher der Trinovanter schon seit unzähligen Generationen genommen hatten. In dem Frühjahr vor dem Tod des Sonnenhunds waren kleine Veränderungen in der Landschaft vorgenommen worden. Stechginsterbüsche waren entlang des Weges gepflanzt worden, und jetzt blühten sie, so dass sich der Triumphwagen und die Kolonne von Trauernden eine in leuchtendes Gelb getauchte Allee entlang bewegten, der Eindruck noch verstärkt durch Schöllkraut und Löwenzahn, die sich einem buttergelben Teppich gleich durch das Gras zogen.
    Die Prozession, die dem Leichenwagen folgte, war länger und würdevoller als jede, die jemals zuvor hier entlanggeschritten war. Die königlichen Familien sämtlicher Stämme waren vertreten, und jede hatte die herausragendsten Träumer und Sänger ihres Volkes mitgebracht. Allein Mona hatte zusätzlich zu der ranghöchsten Kriegerin und ihrer Ehrengarde noch eine zweihundertköpfige Delegation entsandt, die Hälfte davon Träumerinnen und Träumer. Hinter ihnen ritten die Völker der Trinovanter und der Catuvellauner, und dahinter wiederum die Händler und Kaufleute aus Gallien, Iberien, Griechenland und den drei germanischen Provinzen, die mit dem Handel in Cunobelins Häfen ihr Glück gemacht hatten.
    Vor dem Grabhügel wurde der Verstorbene auf eine Bahre aus Eiche umgebettet, umringt von mehr Kostbarkeiten, als man im Reich der Toten schon jemals zuvor gesehen hatte. Luain mac Calma, der für das, was jetzt folgen sollte, die Verantwortung trug, war sichtlich nervös. Den größten Teil von drei Monaten war er damit beschäftigt gewesen, die Zimmerleute der Trinovanter bei der Konstruktion der hölzernen Grabkammer anzuleiten, die den Leichnam aufnehmen würde, und anschließend hatte er die Errichtung des Grabhügels überwacht, der über der Kammer aufragen sollte. Während der drei Tage vor der Beisetzung hatte er diejenigen beaufsichtigt, die all die Schilde, Waffen, Speisen und goldenen Schmuckgegenstände in die Kammer brachten, mit denen der Verstorbene geehrt wurde, und dafür gesorgt, dass jedes Teil exakt im richtigen Winkel platziert wurde, damit es seinen Zweck erfüllte. Jetzt, am ersten Tag der Beisetzungsfeierlichkeiten, in dem matten Licht vor Sonnenaufgang, befahl er den Leichenträgern, die den Toten von Togodubnos’ Wagen herunterhoben, ihren verstorbenen Herrn in die Grabkammer zu tragen, dann verschloss er hinter ihnen den Eingang mit einem bodenlangen Vorhang aus aneinander genähten Fellen und versiegelte das Innere auf diese Weise vor den Blicken der Trauergemeinde.
    Die Augenblicke des Wartens, die nun folgten, waren lang und angespannt. Drei Klumpen Rohgold waren in die Erde oberhalb des Eingangs eingebettet worden, einer neben dem anderen, jeweils eine Handbreit voneinander entfernt. Das Licht der aufgehenden Sonne fiel auf den Rand des ersten Goldklumpens, noch blässlich und matt. Nach einer Weile, als die Sonne etwas höher über dem wolkenlosen Horizont aufgestiegen war, erstrahlte der anfangs so trübe Goldklumpen in einem feurigen Leuchten. Die Sonne stieg noch ein kleines Stückchen höher, und nun erfassten ihre Strahlen auch den zweiten und den dritten Goldklumpen. Als alle drei wie Sterne leuchteten, erteilte Luain den Befehl, den Türvorhang beiseite zu ziehen, um das Herz des Grabhügels zu enthüllen und den Leichnam, der so feierlich und mit so viel Pomp in seinem Inneren aufgebahrt war.
    Das Ergebnis war überwältigend. Als der Vorhang zur Seite glitt, fiel das Licht der Sonne in seiner ganzen blendenden Helligkeit durch den Eingang der Kammer und wurde dabei von jedem Stück polierten Goldes so oft reflektiert und vervielfältigt, bis der Tote, der Umhang und die Bahre, auf der er lag, von einer Hülle aus lebendigem Licht umschlossen waren, so gleißend und strahlend, dass selbst reinstes Gold im Vergleich dazu trübe und stumpf aussah. Reines Sonnenlicht

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