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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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draufgehen würden.« Es hatte sie alle geschmerzt, dass sie Männer hatten töten müssen, die dazu gezwungen worden waren, die Felsbrocken wegzuräumen. Breaca hatte dabei an Iccius gedacht. Andere hatte Verwandte, die von Sklavenjägern verschleppt worden waren.
    Macha nickte verständnisvoll. »Wie viele sind dabei ums Leben gekommen?«
    »Wir haben fast fünfzig vor Einbruch der Dunkelheit getötet, haben allerdings einen unserer Steinschleuderschützen dabei verloren.«
    »Ihr habt nur das getan, was notwendig war.«
    »Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass wir sie getötet haben. Und dann haben wir einfach das Schlachtfeld verlassen.« Auch das hatte geschmerzt. »Sie feiern bereits Caradocs Niederlage.«
    »Ihr habt von Anfang an gewusst, dass es euch niemals gelingen würde, sie an der Furt am Aalfluss aufzuhalten. Jedenfalls nicht für längere Zeit. Dafür ist der Fluss an dieser Stelle einfach zu schmal, und ihr seid zu wenige gewesen.«
    »Ich weiß. Trotzdem macht mir das schwer zu schaffen - ein Krieger sollte das Feld erst dann verlassen, wenn die Schlacht vorbei ist.«
    Macha lächelte, verwandelte sich wieder in die Ratsälteste. »Du hast die Schlacht mit hierher gebracht. Sie werden euch folgen. Sie können den Fluss nur hier überqueren, es gibt sonst nirgendwo eine Stelle, wo das möglich wäre. Und ihr werdet erst dann von hier fortgehen, wenn die Schlacht gewonnen ist.«
    »Richtig. Und ich glaube, wir können gewinnen, wenn die Götter mit uns sind.«
    Um sie herum bereiteten sich alle die Krieger, die Togodubnos’ Aufruf gefolgt waren, auf den Kampf vor. Sie schienen ebenso zahlreich zu sein wie die Römer, zu viele, als dass man sie hätte zählen können, aber in der bevorstehenden Schlacht würden Führungsqualitäten von noch größerer Bedeutung sein als die Anzahl der Krieger. Bevor sie schlafen gegangen war, hatte Breaca die Feuer der Eceni aufgesucht und mit Gunovic und den anderen Anführern der Speerkämpferverbände gesprochen; genau wie bei der Schlacht gegen Berikos, so würden sie sich auch diesmal mit den Speerkämpfern von Mona zusammenschließen und unter Breacas Führung kämpfen. Nur ein Mann hatte gefehlt, den sie eigentlich vorzufinden erwartet hatte. »Warum ist Tagos nicht hier?«, fragte sie Macha.
    »Silla hat ihm ein Kind geboren, eine Tochter, und zwar genau an dem Tag, als die Kuriere mit der Einberufung kamen. Das Baby starb jedoch noch am selben Tag. Tagos war todunglücklich und völlig am Boden zerstört. Er hatte gehofft, wenigstens Vater sein zu können, wenn er schon kein Krieger mehr sein konnte. Er ist dort geblieben, um Silla zu trösten.«
    »Oder um sich von ihr trösten zu lassen, wie?« Breaca hatte gar nicht gewusst, dass Silla Zuneigung für Tagos empfand. Wäre das kleine Mädchen am Leben geblieben, wäre Breaca ihre Tante gewesen. Wenn sie, Breaca, starb - heute oder an irgendeinem anderen Tag -, hätte das Mädchen nach Silla über die Eceni geherrscht. Breaca wusste nicht so recht, ob sie wollte, dass Tagos’ Kind über irgendetwas herrschte. Sie blickte Macha an und sah am Ausdruck ihrer Augen, dass sie genauso empfand.
    »Sie werden sich wohl gegenseitig trösten, denke ich mal«, sagte Macha. »Wie auch immer, es ändert nichts am Ergebnis der Schlacht. Tagos ist weder Krieger noch Träumer, und wir haben hier genügend von beiden, so dass wir nicht noch einen zusätzlichen Sprecher am Feuer benötigen. Und hier ist jemand, der dich gerne begrüßen möchte …« Sie trat aus der Tür heraus. Aus dem Inneren der Hütte drang der würzige Geruch von Kiefernholzfackeln, die mit Bärenfett getränkt waren. Ein hoch gewachsener junger Mann mit den Schwanzfedern des Graufalken im Haar trat blinzelnd ins Licht.
    »Efnís!« Sie umarmten einander. »Wie schön, dich wieder zu sehen!« Breaca trat einen Schritt zurück, um ihn zu mustern. »Du hast eine neue Vision gehabt.«
    »Sie kam mit dem letzten vollen Mond.« Er lächelte schüchtern. Nur einem Träumer unter Tausenden war das Glück beschieden, von dem Falken zu träumen. Es hatte sein Gesicht markanter gemacht.
    Breaca hatte ein Versteck von frisch vergrabenen Gold- und Silbermünzen entdeckt, als sie ihren ersten Überfall aus dem Hinterhalt verübt hatten. In eine der Münzen war das Bild des Falken eingeprägt gewesen. Durch Zufall hatte sie sie aufbewahrt. Jetzt holte sie die Münze aus ihrem Beutel hervor und gab sie Efnís. »Du solltest nach Mona kommen. Es gibt so

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