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Die Herrin der Rosen - Historischer Roman

Die Herrin der Rosen - Historischer Roman

Titel: Die Herrin der Rosen - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Worth
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weitere arrangierten meinen Schleier, und noch eine andere assistierte Ursula beim Aufsticken frischer Rosen- und Kirschblüten am Saum meines Gewands. Sowie sie fertig waren, führten sie mich zum großen Standspiegel in der Zimmerecke.
    Ich sah mein Spiegelbild an und war stumm vor Staunen. Kann diese prächtige Kreatur wahrhaftig ich sein?, dachte ich ungläubig. Tüll und schimmernde Seide, Kirschblüten und Feh, Kristall und glitzernde Rubine hatten eine verblüffende Wandlung bewirkt. Im Spiegel glänzte und funkelte eine Vision aus einem verzauberten Land. Als ich die Countess und Ursula ansah, nickten beide, traten vor und umarmten mich.
    »Es ist Zeit«, sagte die Countess und ließ mich los.
    Johns Schwestern hoben meine Röcke und die üppige Schleppe an, und wir gingen hinunter zum Burghof.
    Auf meiner schönen weißen Zelterstute Rose wartete ich im Sonnenschein. In der leichten Brise streichelte der Schleier meine Wangen, und ich fühlte mich wie in einem Traum.
    Vor mir standen Musikanten in kleinen Gruppen beisammen. Aus dem Burgturm war das Kichern von Warwicks kleinen Töchtern zu hören, Bella und Anne, bevor sie beide zu mir hinausgelaufen kamen und dabei vor Aufregung kreischten. Mit Girlanden behängt, kleinen Sträußen in den Händen und den strahlenden Augen waren sie entzückend anzuschauen. Die Countess stellte beide hinter den Musikanten auf. Warwick erschien aus demselben Eingang, in majestätisches Scharlachrot und Violett gewandet und mit Edelsteinen geschmückt, die in der Sonne blitzten. Ihn begleitete der allzeit vergnügte Thomas in Schwarz und Gold. Thomas zog seine federgeschmückte Kappe und verneigte sich formvollendet vor mir, was ich ihm mit einem Lächeln dankte. Dann fiel mein Blick auf den Torbogen mir gegenüber, durch den es zur Kapelle ging. Dort erwartete John mich, und bei seinem Anblick wollte mir das Herz aus der Brust springen.
    Die Countess arrangierte die Falten meines Gewands auf dem rubinverzierten Sattel, den ich von John zur Vermählung bekommen hatte. Rose, deren geflochtene Mähne mit Kirschblüten und goldenen Troddeln geschmückt war, erduldete das Warten eine ganze Weile ruhig, ehe sie einmal schnaubte, um mir zu bedeuten, dass sie nun gern lostölteln würde.
    »Du siehst aus wie eine Prinzessin, meine Liebe«, sagte die Countess lächelnd.
    »Eine äußerst liebreizende Prinzessin«, korrigierte der Earl, der einen Schritt vortrat. Auf sein Nicken hin spielten die Musikanten die ersten Akkorde der heiteren Melodie, die die Ankunft der Braut verkündete. Der Earl nahm Rose’ Zügel und führte mich durch den Torbogen zum Kapellenturm.
    Seit der Prim standen Pforten und Tore offen, damit jeder kommen konnte, ob arm oder reich, alt oder jung, von nah oder fern, um mir an meinem Vermählungstag Glück zu wünschen. Aus allen Richtungen blickten mich strahlende Gesichter an, jubelte man mir zu. Die weißen Rosenblüten auf dem Weg schienen mir wie gesegneter Regen, und das lobende, ehrfürchtige Murmeln der Leute begleitete mich gleich sanftem Wellenrauschen. Vor Dankbarkeit wollte mir das Herz überquellen.
    Ganz in Smaragdgrün mit sandfarbenen Säumen stand John auf den Stufen der Kapelle, die mit Narzissen, Vanilleblumen und Lilien geschmückt waren. Sein hellbraunes Haar wehte im Wind, ein Lächeln umspielte seinen wundervollen Mund, und seine blauen Augen strahlten vor Glück, als er mich ansah.
    Thomas und Warwick halfen mir aus dem Sattel, dann nahm der Earl meine Hand und führte mich zu John. »Geh hin in Frieden und Freude, mein Sohn, und mag euch ein langes Leben beschieden sein«, sagte der Earl, der mich feierlich an meinen Bräutigam übergab. Der Blick, mit dem John seinen Vater ansah, sagte alles, was er empfand und nicht in Worte fassen konnte: Zuneigung, Dankbarkeit und unsterbliche Ergebenheit dem Mann, dem wir beide so vieles verdankten.
    Die Kapellentür kreischte in den Eisenangeln, als sie aufging und Bischof George aus dem dämmrigen Gebäude kam, um sich im Portal vor uns aufzustellen.
    Der schwindelerregende Duft der Blumen betörte mich. Ich sah zu John auf und wusste, es könnte eine Ewigkeit verstreichen, ohne dass ich diesen Moment vergessen würde. Hand in Hand stellten wir uns Georges zeremoniellen Fragen.
    »Wurde das Aufgebot dem Gesetz gemäß bestellt?«
    »Seid ihr einander im verbotenen Grade verwandt?«
    »Habt ihr die Zustimmung eurer Vormunde?«
    Seine Worte purzelten an mir vorbei, und wenngleich ich alles richtig

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