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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Wahnsinn nicht verhindern, aber wenigstens würde *sie zu verhindern wissen, dass ihr geliebtes Kind das Gemetzel mit ansah. »Isolde, komm zu mir!«
    Isolde schaute zu ihrer Mutter und Tante hinüber. Das Bedürfnis, zu ihnen zu rennen, war schier übermächtig aber sie hatte zu große Angst die Männer zu verlassen, denn dann würde der Kampf beginnen. »Mutter!«, schrie sie verzweifelt. »Oh, Mutter, tu doch etwas! Bitte, Vater ... bitte, Onkel Jasper ... bitte kämpft nicht! «
    »Wir haben alles versucht!«, riefen Josselyn und Rhonwen wie aus einem Munde. »Wir haben alles versucht das kannst du uns glauben!«
    Randulf Fitz Hugh war zwischen Rhys und Jasper getreten und handelte mit ihnen die Kampfregeln aus. Isolde zweifelte nicht daran, dass es ein Kampf auf Leben und Tod sein würde - und das alles, weil man sich um eine Burg stritt wie Hunde um einen saftigen Knochen!
    Sie betrachtete Rosecliffe Castle, ihr geliebtes Zuhause. Doch viel mehr als diese Steine liebte sie die drei Männer ... Dann trat eine kleine Gestalt aus dem Schatten des Wachturms hervor -nein, zwei kleine Gestalten: Newlin und Tilly. Sie standen Schulter an Schulter, waren sich allem Anschein nach näher gekommen ... Isolde hätte nicht erklären können, warum sie daraus neuen Mut schöpfte.
    Sie fasste einen unwiderruflichen Entschluss, kehrte dem Dorf, wo ihre Mutter wartete, den Rücken zu und ging in Richtung der Burg, ohne zu zögern. Ein greller Blitz zerteilte für Sekunden den Himmel, dicht gefolgt vom Krachen des Donners, doch Isolde zuckte nicht einmal zusammen. »Ich kehre ins Turmzimmer zurück«, erklärte sie im Vorbeigehen den drei Männern. »Ich kehre in mein Zuhause zurück. Komm nicht zu mir, Vater, wenn an deinen oder Jaspers Händen Rhys' Blut kleben sollte. Und komm auch du nicht zu mir, Rhys, solltest du das Blut meines Vaters oder Onkels vergossen haben.«
    Ohne einen der dreien auch nur eines Blickes zu würdigen, setzte sie ihren Weg fort. Rhys' berittene Begleiter starrten sie an, als hätte sie den Verstand verloren, ebenso die Posten am Wachturm. Doch Newlin lächelte ihr zu, und Tilly drückte ihr kurz die Hand.
    »Bitte«, flehte sie das Paar an. »Bitte tut etwas, um diesen Wahnsinn zu beenden.«
    »Geh ins Turmzimmer, Kind«, sagte Newlin sanft. »Du hast dein Bestes getan. Der Rest liegt in ihren Händen.« Er deutete mit dem Kopf auf Rhys und die beiden Engländer. »In ihren Händen - und in Gottes, Hand.«
    Es war das Schwerste, was Isolde jemals getan hatte: ohne einen Blick zurückzuwerfen, den Burghof zu überqueren. Niemand redete sie an, aber viele Augenpaare waren auf sie gerichtet. Sie sah bestürzte und verwirrte Gesichter, aber in den Augen einiger Frauen glaubte sie auch Mitgefühl und Verständnis zu lesen.
    Sie stieg die Treppen hinauf, vorbei an ihrem Zimmer im ersten Stock, vorbei am Schlafzimmer ihrer Eltern in der zweiten Etage, weiter ins Turmzimmer ganz oben, das ihr Gefängnis gewesen war und in das sie jetzt freiwillig zurückkehrte.
    Der kleine Raum war dunkler denn je, weil schwarze Wolken sich am Himmel zusammengeballt hatten, so als runzelten sie die Stirn über die törichten Sterblichen auf der Erde. Isolde betrachtete im Schein einer Kerze ihr Wandgemälde. Hellgraue Farbe hatte sowohl den Drachen als auch die Wölfin bespritzt als der Topf ihr aus der Hand geflogen war. Ein symbolisches Bindeglied zwischen den beiden Tieren?
    Nein!
    Sie waren dem Tod geweiht - ebenso wie die drei Männer draußen auf dem Feld, ebenso wie Isoldes Liebe ... Ein Teil von ihr würde sterben, ganz egal, wer als Sieger aus dem unseligen Kampf hervorgehen würde, den scheinbar niemand verhindern konnte.
    Mit Tränen in, den Augen hob sie ihren Pinsel vom Boden auf, fand einen Lappen und wischte die verspritzte Farbe von der Wand ab. Doch zum Malen fehlte ihr die Kraft. Unwillkürlich horchte sie ständig, ob aus der Ferne schon das Klirren von Schwertern zu hören war.
    Noch war es still. Aber wie lange noch?
    Impulsiv tauchte Isolde einen Finger in den grauen Farbtopf und zeichnete ein großes Kreuz zwischen Wölfin und Drachen. »Gott beschütze sie - Waliser und Engländer! Gott beschütze sie alle!«
     

Kapitel 26
     
    Rhys konzentrierte seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf Jasper Fitz Hugh, den Mann, den er seit zwanzig Jahren abgrundtief hasste.
    Seine Hand verkrampfte sich um den Schwertgriff. Bei unzähligen Turnieren und auf dem Schlachtfeld hatte er gelernt, dass es zur

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