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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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geschlagen ... »Legt eure Kampfrüstungen an und trefft mich auf dem Feld neben dem Burggraben. Ich werde Isolde mitbringen. Und sobald sie sich in der Obhut eurer Leute befindet werden wir endlich den Kampf austragen, auf den ich seit zwanzig Jahren gewartet habe.«
    Und dann werde ich sterben - wenn nicht mein Körper, so doch mit Sicherheit mein Herz ...
     

Kapitel 25
     
    Isolde hörte ihn kommen. Sogar ein Tauber hätte ihn gehört! Pferdehufe donnerten über die Zugbrücke, wütende Stimmen hallten über den Hof. Doch Isolde unterbrach ihre Arbeit nicht. Ein greller Blitz erhellte für Sekunden den kleinen Raum, gleich darauf krachte ein Donnerschlag der sie erschrocken zusammenzucken ließ. Trotzdem setzte sie unbeirrt ihr Werk fort.
    Seit Rhys davongeritten war, hatte sie ihre Verzweiflung irgendwie abreagieren müssen und deshalb wie im Fieber gemalt. Im Gegensatz zu dem Porträt, bei dem sie sich gestern jeden Federstrich sorgfältig überlegt hatte, zeichnete sie jetzt wild drauflos, fast ohne zu wissen, welches Bild eigentlich an der kahlen Wand entstehen sollte. Dennoch hatte es schnell Gestalt angenommen: ein Drache und ein Wolf - zwei gleichermaßen prachtvolle Wesen, verstrickt in einen tödlichen Kampf. Oder war es eine leidenschaftliche Umarmung?
    Isolde unterdrückte ein Schluchzen und tauchte ihren Pinsel in einen Topf hellgrauer Farbe. Der Drache hatte schon schwarze Augen - wie Rhys. Der Wolf sollte ihre eigene Augenfarbe bekommen.
    Irgendwo wurde eine Tür krachend zugeschlagen. jemand polterte die Treppen herauf. Die Tür des Turmzimmers flog ohne Vorwarnung auf. Isolde drehte sich nicht um. Sie hörte Rhys' laute Atemzüge, die seinen Zorn verrieten. Doch wann war dieser Mann nicht wütend?
    Die Antwort fiel ihr leicht: wenn sie beide allein waren. Wenn sie die Außenwelt und die Lasten der Vergangenheit für kurze Zeit vergaßen -'dann konnte Rhys sanft und zärtlich sein.
    »Ich bin hier, um dir die Freiheit zu schenken.«
    Sie weigerte sich immer noch, ihn anzusehen. Die Klauen des Drachen waren messerscharf, aus seinen Nüstern stiegen Rauchwolken auf. Doch der Wolf besser gesagt die Wölfin - hatte stattdessen messerscharfe Zähne und fürchtete sich nicht vor dem Gegner.
    »Verdammt, Isolde! Hast du nicht verstanden? Ich lasse dich frei. Geh! Geh zu deiner Familie!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich lasse mich nicht vertreiben, Rhys.« Endlich würdigte sie ihn eines Blickes, ein trotziges Funkeln in den Augen. »Rosecliffe ist mein Zuhause, und ich werde es nicht freiwillig aufgeben! Du müsstest das eigentlich besser als jeder andere Mensch verstehen können.«
    Es war ein Fehler gewesen, ihn anzusehen, ging ihr dabei durch den Kopf. Sie biss sich auf die Lippen, damit sie nicht zitterten. In seiner Gegenwart schien das Zimmer auf die Größe einer Puppenstube zu schrumpfen. Seine breiten Schultern hatten kaum Platz im Türrahmen, der muskulöse Körper strotzte vor Kraft. Doch noch bewundernswerter war sein ausgeprägtes Ehrgefühl - auch wenn es von ihm verlangte, sich an ihrer Familie zu rächen. Isolde holte tief Luft und wandte sich wieder ihrem Wandbild zu. Der Drache kam ihr plötzlich nicht gelungen vor -er wurde dem Mann nicht gerecht!
    »Du musst zu ihnen gehen«, wiederholte Rhys, ruhiger als zuvor. »Es ist höchste Zeit dass du in den Schoß deiner Familie zurückkehrst.«
    »Nein!«
    »Doch! Wenn du nicht freiwillig gehst werde ich dich dazu zwingen.«
    »Du hast mir einmal gesagt es sei nicht deine Gewohnheit eine Frau zu irgendetwas zu zwingen.«
    »Uffern dan!« Er wirbelte sie so grob zu sich herum, dass Pinsel und Farbtopf ihr aus der Hand flogen. Doch sie bemerkte es nicht einmal. Ihr Drache wollte sie loswerden ... Diesen Gedanken konnte ihr Herz einfach nicht ertragen.
    Seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre grauen. »Du wirst gehen! Sie warten auf dich.«
    »Warum tust du das ausgerechnet jetzt?« Isolde klammerte sich, an seinem Kettenhemd fest, obwohl das harte Metall ihre zarten Hände aufschürfte. »Was wird geschehen, wenn ich zu ihnen gehe?«
    Er brauchte nicht mit Worten zu, antworten - sie las die schreckliche Wahrheit an seinen Augen ab. Trotzdem sprach er es nach kurzem Zögern auch aus: »Sobald du bei deiner Familie in Sicherheit bist werde ich das längst fällige Duell mit Jasper austragen. Vorher ist er nicht bereit zu kämpfen.«
    »TÜ das nicht Rhys, ich flehe dich an! Tu's nicht! «
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann den Schwur nicht

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