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Die Herrin von Sainte Claire

Die Herrin von Sainte Claire

Titel: Die Herrin von Sainte Claire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Carmichael
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hilflos unter ihm zu liegen. Er rammte seine Hüfte in rasender Erregung gegen sie. Sie fühlte seinen heißen, starren Schaft gegen sich gepreßt. Sobald er sich von seiner Hose befreien könnte, würde die schändliche Tat vollbracht und sie wie ein Schwein am Spieß durchbohrt werden. Rasch mußte ihr etwas einfallen, doch ihr verdrehter Arm machte sie völlig regungslos. Auch nur bei der geringsten Bewegung würde er sicherlich brechen.
    Gilbert hielt sie mit einer Hand nieder, mit der anderen begann er an den störenden Kleidern fahrig herumzutasten. Er schenkte ihrem vergeblichen Aufbäumen keine Beachtung und riß ihr die Röcke bis zur Taille hoch. Sie fühlte eine eiskalte Hand auf ihrem Schenkel. Nun konnte sie einen verzweifelten Schrei nicht mehr unterdrücken. Ein dumpfer Schlag draußen vor der Tür brachte die Erlösung.
    »Was zum Henker?« krächzte Gilbert.
    Mit einem krachenden Schlag, der den Holzriegel zerbarst, brach die Tür des Gemachs auf, und Rorik trat in aller Ruhe durch den Türrahmen, seine Miene eisesstarr.
    Gilberts Augen weiteten sich entsetzt, aber er bekam nicht die Gelegenheit, auch nur ein Wort von sich zu geben. Mit zwei Riesenschritten war Rorik bei ihm und packte ihn an der Gurgel. Ein erstickter Schrei entrang sich seiner Kehle, als er schmählich aus dem Bett mit halb heruntergezogenen Hosen geschleift wurde. Dann schleuderte Rorik sein Opfer gegen die Wand und zog sein Schwert.
    »Zieht die Hosen hoch, Ihr Hund«, befahl Rorik mit tödlicher Stimme. »Sucht Eure Waffe.«
    »Macht schon!« donnerte er, denn der silberhaarige Ritter schien zu zögern. »Oder ich durchbohre Euch an Ort und Stelle.«
    Rorik im Visier, zog Gilbert die Hosen hoch und drückte sich an der Wand entlang, bis zur Stelle, wo sein Schwert an der Mauer gelehnt stand. Sein Blick flitzte im Raum hin und her und zur Türe hin. Alaine erinnerte er an ein in die Enge getriebenes Wiesel. Rorik stand regungslos, mit kerzengeradem Rücken, jeder Muskel unter seiner Tunika aufs äußerste angespannt. Seine Miene war erstarrt, an seinem Hals jedoch sprangen die Sehnenstränge hervor, und an seinem Kinn zuckte ein Muskel.
    Hastig streifte Alaine ihre Röcke glatt und rutschte vom Bett herunter. »Tötet ihn nicht, Rorik«, bestürmte sie ihn »Es wäre eine schreckliche Sünde, in der heiligen Weihnachtszeit einem Menschen das Leben zu nehmen.«
    Rorik wandte sich zu ihr. Die Augen ihres Mannes glühten wie Höllenfeuer. »Redet ausgerechnet Ihr von Sünde, Dirne? Wenn Ihr denn um Gnade winseln müßt, so tut es für Euch.«
    Alaine durchfuhr es bei dem Gedanken, er könnte sie schlagen. In diesem Augenblick holte Gilbert zum Hieb aus. Rorik stand bereit. Er wehrte den Angriff mühelos ab. Gilbert wurde immer mehr gegen die Wand gedrängt. Ein grausiges Lächeln verzerrte Roriks Züge und verwandelte ihn in einen Dämon von alles vernichtender Gewalt.
    »Nein, Rorik! Bitte!« schrie Alaine auf. Gleichgültig ob Gilbert starb oder am Leben blieb, sie wollte nicht, daß Rorik sich die Hände in seiner Raserei blutig machte – eine Raserei, die mehr ihrem vermeintlichen Verrat als dem Manne galt, der gegen die Wand lehnte, Roriks scharfe Schwertspitze an der Kehle. Alle Farbe wich aus Gilberts Gesicht, als er die kalte Klinge entlang in die Augen des Todes blickte. Für einen Augenblick stand die Zeit still. Schließlich lächelte Rorik böse.
    »Wenn Ihr Euch noch einmal innerhalb meiner Grenzen sehen laßt, Ihr elendes Schwein, töte ich Euch. Dessen seid versichert.«
    Rorik senkte sein Schwert, und Gilbert sackte nach vorn in die eisenharte Faust, die auf sein Gesicht zusauste. Ehe er noch auf den Boden aufschlug, packte ihn Rorik an seiner Tunika und schleuderte ihn aus der Tür hinaus. Rorik warf die Tür zu und wandte sich nun an Alaine.

19
    Roriks Gesicht glich einer steinernen Maske. Hinter seinen halbgeöffneten Lidern brannte ein Feuer in seinen Augen, halb in Schmerz, halb in Zorn und gänzlich in Bitterkeit getaucht. Alaine las die Beschuldigung gegen sie darin, noch ehe er sie über die Lippen gebrachte hatte.
    »Ich weiß, was Ihr denkt.« Sie hob die Hand, um seinen Zorn abzuwehren. »Doch Ihr irrt.«
    »Tue ich das?« höhnte er und trat einen Schritt vorwärts. Er erschien Alaine größer, breiter und bedrohlicher denn je.
    Sie hob ihr Kinn, ohne vor seinem maßlosen Zorn zurückzuweichen. »Ich habe mir keine Schuld zukommen lassen!« beharrte sei. »Gilbert wollte sich mir aufzwingen.«
    »Doch

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