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Die Herrin von Sainte Claire

Die Herrin von Sainte Claire

Titel: Die Herrin von Sainte Claire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Carmichael
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stürmisch brennender Lust dem flammenden Höhepunkt der Leidenschaft entgegen. Wut und Verlangen verschmolzen ineinander zu einem glühenden, drängenden Strom, bis schließlich das Universum zerbarst und sie langsam wieder auf die Erde zurückglitten.
    Als die Welt um sie herum wieder auf ihrem angestammten Platz war, löste sich Rorik von ihr und verließ das Bett. Ohne ein Wort zog er die achtlos verstreuten Kleider wieder an. Dann starrte er auf die Wand, als würde sich dort auf der steinernen Fläche etwas abspielen. Er wandte sich zu Alaine und betrachtete sie, als wäre sie in der Tat eine Zauberin und hielte seine Seele in Bann. Alaine drehte seinem feindseligen Blick den Rücken zu und fühlte heiße Tränen in den Augen brennen.
    »Ich hasse Euch dafür«, erklärte sie ihm tonlos. Sie wußte nicht genau, wofür sie ihn haßte, aber sie war sicher, ihn für einen bestimmten Grund hassen zu müssen.
     
    »Nur weiter so, mein Herr, und Ihr trinkt noch den ganzen Keller leer. Der Winter vor uns ist lang. Laßt doch etwas für die armen Seelen übrig, die sich hier ihre Knochen mit etwas gute Wein erwärmen wollen.«
    Rorik fixierte Sir Oliver mit trüben Augen. Seit seiner Ankunft auf Ste. Claire hatte er den alten Ritter zu schätzen gelernt. Doch nun empfand er keinerlei Verständnis für nur irgend jemanden, der seine düstere Laune zu unterbrechen wagte.
    Sihtric trat hinter den alten Mann und klopfte ihm auf die Schulter. »Bechert das Bürschchen recht fleißig?«
    Rorik lächelte matt. »Kann ich nicht einmal Frieden vor den Männern in meinem eigenen Haus haben?«
    »Warum so trübsinnig, mein Junge?« Sihtric entblößte mit einem Grinsen seine weißblitzenden Zähne. »Morgen kehrt wieder Ruhe ein, dann sind die meisten Leute abgereist. Es wird auch Zeit, daß sie nach Hause zurückkehren und ihre eigenen Speisekammern leeren, statt die unseligen.« Er ließ sich neben Rorik auf die Bank fallen und streckte seine Beine dem Feuer entgegen. »In der Tat«, fuhr er mit einem prüfenden Blick auf Rorik fort, »diese Ratte von einem Prestot hat uns schon verlassen. Er machte sich noch vor Sonnenuntergang mit seinem Knappen auf und davon. Zählt lieber das Gold und Silber nach.«
    »Gold und Silber ist nicht das, was er gestohlen hat«, grummelte Rorik vor sich hin. Er versenkte für einen Moment sein Gesicht in den Trinkkrug und hob es dann mit einem trübsinnigen Blick. »Sir Oliver!« knurrte er. »Ihr seid ein guter Mann und ein tapferer Ritter. Ihr müßt mir die Wahrheit sagen.«
    Der alte Ritter sah ihn fragend an. »Um welche Wahrheit geht es, mein Herr?«
    »Welche Wahrheit schon?« nuschelte Rorik. »Ich möchte erfahren … war Alaine bereit, de Prestots Braut zu werden, ehe ich in diese Mauern trat?«
    »Bereit?« fragte Sir Oliver überrascht. »Ich denke doch nicht. Der Schurke mußte erst unser Tor einschlagen, ehe er Eintritt auf Ste. Claire fand.«
    »Ihr leistetet nur einen Scheinwiderstand, soweit ich erfuhr.«
    Sir Oliver nickt zustimmend. »Ja. Wir verfügten auch nur über ein Scheinheer.«
    »Und sie befahl Euch, die Waffen zu strecken.« Roriks Lippen kräuselten sich zu einem verächtlichen Lächeln.
    »Ja«, mußte Sir Oliver wiederum zugeben. »Aber …«
    »Aha! So hatte ich also doch recht.«
    »Lady Alaine wollte das Leben der Männer vor einem hoffnungslosen Verteidigungskampf verschonen.«
    Rorik lachte leise in sein Bier hinein. Sir Oliver schnaufte empört.
    »Ich bin ein alter Mann, Mylord, und verstehe wenig von jungen Mädchen und ihren Gefühlen. Doch wenn Lady Alaine de Prestot für sich wollte, so hat sie es gut zu verbergen verstanden. Er drohte, jeden Mann und jeden Knappen auf der Burg zu töten, ehe sie mit ihm zum Altar schritt. Als er davonstürmte, um die Mauern zu verteidigen, entsetzte sie den guten Pater Sebastian nicht schlecht mit dem Fluch, den sie dem schurkischen Ritter hinterherschickte.«
    »Eine hübsch durchdachte Szene, wette ich.«
    »Das war kein Mummenschanz, mein Herr. Wäre es dem Rüpel gelungen, die Kleine zu heiraten, bin ich mir sicher, sie hätte ihn wie ein Schwein zerlegt, ehe sie tatsächlich seine Frau geworden wäre.«
    Rorik starrte düster ins Feuer. »Nun, jetzt jedenfalls pfeift sie eine ganz andere Melodie.«
    »Bah!« rügte ihn Sihtric lachend. »Ihr ward schon immer ein Narr, was Frauen betrifft. Wenn all dies Jammern und Klagen damit zusammenhängt, weil Ihr meint, zwischen den beiden wäre etwas gewesen, dann seid Ihr

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