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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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allerdings nicht so großartig. Wir erschufen zum Beispiel Waffen aus Micro-Organismen. Im letzten Krieg haben wir damit fast die Hälfte der Leute auf der Erde getötet. Und natürlich hatte eines Tages jemand die glorreiche Idee, Drachen zu erschaffen.«

    Bitterholz setzte sich auf. Er war sich nicht sicher, was sie versuchte, ihm mitzuteilen, aber die Hauptaussage ihrer letzten Bemerkung hatte er erfasst. »Die Menschen haben die Drachen erschaffen?«
    »Ja. Im frühen einundzwanzigsten Jahrhundert war alles Großwild auf dem Planeten ausgelöscht oder unter Schutz gestellt. Also haben meine Auftraggeber das Gesetz umgangen, indem sie neues Großwild erschaffen haben. Wir haben Kreaturen aus der Mythologie genommen: Schimären, Hydras, Einhörner und natürlich Drachen. Sie bevölkerten einen großen Wildtierpark mitten in den Ozarks. Wohlhabende Jäger mussten Millionen Dollar pro Tag zahlen, um dort zu jagen. Wir haben nach fünf Monaten Profit gemacht.«
    Bitterholz versuchte, in all dem, was Cynthia ihm erzählte, einen Sinn zu erkennen. Einzeln und für sich genommen verstand er die Hälfte ihrer Worte, aber miteinander verbunden hatten sie keine Bedeutung.
    »Wir wollten, dass die Drachen klug sind«, sagte Cynthia in einem Ton, der so klang wie ein Bekenntnis. »Wir hatten bereits den genetischen Code, um den wirksamsten Geistgenerator zu entwickeln, den die Welt jemals hervorgebracht hatte – das menschliche Gehirn. Um die Zeit, als ich geboren wurde, führten unsere frühen genetischen Versuche dazu, dass wir Quallen-Gene in Affen eingesetzt haben. Zu der Zeit, als ich eingestiegen bin, haben wir menschliche Großhirnrinde in warmblütige Vogelechsen eingepflanzt. Es herrschte natürlich moralisch unsicherer Boden zwischen den beiden. Um offen zu sein, wir wollten nur, dass die Drachen klug genug sind, um als herausfordernde
Beute zu dienen. Wir hatten nicht geplant, dass sie entkommen und sich auf die Weise organisieren, wie sie es dann getan haben. Wir hatten vor, unterhaltsame Ungeheuer zu erschaffen; es endete damit, dass wir menschenfressende Politiker mit Federn gemacht haben. So viel zum Gesetz unbeabsichtigter Folgen …«
    Bitterholz schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, was du mir sagen willst.«
    Cynthia zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht wichtig«, erwiderte sie. »Ich rede nur über alte Zeiten. Ich werde immer nostalgisch, wenn ich aufs Festland zurückkehre.«
    Bitterholz rieb sich die Augen. »Ich muss träumen«, sagte er. »Ich habe eine klare Erinnerung daran, dass meine Beine gebrochen waren. Meine Hände … sind verschlungen worden.«
    »Ja, das war ziemlich hässlich«, sagte sie. »Ich darf Menschen eigentlich nicht helfen, aber wirklich, als der Drache dir deine Hand ins Gesicht geklatscht hat, ist in mir etwas gerissen. Und dann, als ich den Drachen getötet hatte, fand ich, wenn schon, denn schon, also habe ich mich entschieden, dich zu retten. Ich habe dich mit Nano und Nährstoffen vollgepumpt, um deine Beine wiederherzustellen und dir neue Arme wachsen zu lassen.«
    »Nano?«
    »Winzige Maschinen. Denk nicht drüber nach. Stell sie dir als Magie vor. Und hey, jetzt kommt was Tolles. Deine alten Arme und Beine sahen ziemlich ruiniert aus. Ich habe die Hand untersucht, die der Drache ausgespuckt hat. Sie sah aus, als wäre beinahe jeder Knochen einmal oder mehrmals gebrochen gewesen. Deine neuen Arme und Beine
sind so gut eingestimmt, wie dein Gencode es nur erträgt. Du wirst wahnsinnig schnell und furchtbar stark sein, zumindest für ein paar Jahre.«
    »Oh«, sagte er. »Werden sie immer so seltsam aussehen?«
    »Wenn sie ein paar Stunden alt sind, ähneln sie mehr denen, die du vorher hattest. Ich musste auch deine Augen anpassen. Du bist ein bisschen kurzsichtig gewesen; du hast wahrscheinlich keine große Ahnung gehabt, wie deine Füße aussehen. Jetzt habe ich dich auf etwa zwanzig-zehn eingestellt. Das nächste Mal, wenn du aus ein paar Schritt Entfernung auf einen Drachen schießt, wirst du ihn vielleicht auch treffen. Ich wünschte nur, ich könnte etwas mit deinem Gehirn tun.«
    »Mit meinem Gehirn?«
    »Ja. Es ist ziemlich in Unordnung. Leider muss ich auf eine andere Datenbank zurückgreifen, bevor ich irgendwelche Gehirnveränderungen vornehmen kann. Ich werde Ärger bekommen, wenn sie herausfinden, dass ich dir neue Finger gegeben habe. Wenn ich dein Hirn neu verdrahte, werden sie mich nicht mehr aus Atlantis rauslassen, für, sagen wir, die

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