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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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gewonnen.
    Kanst erreichte den Rand der Illusion und stieß mit dem Speer zu; er verlor das Gleichgewicht, als der Schlag nur Luft traf. Vendevorex wusste, dass er niemals eine bessere Chance haben würde. Er konzentrierte sich ganz auf seine Hinterklauen und gestattete der Illusion um sich herum, zusammenzubrechen, während er aus der Ahnenrache eine brodelnde Kugel formte. Er schleuderte das flammende Geschoss auf sein Ziel.
    Kanst erholte sich von dem verfehlten Schlag sehr viel schneller, als Vendevorex es vermutet hatte. Der General drehte sich um, machte sich mit ausgestreckten Flügeln gerade rechtzeitig bereit, um der Flamme zu begegnen, die auf ihn zuraste. Und dann tat er das Schlimmste, was er – aus Vendevorex’ Sicht – tun konnte. Er stieß seine Brust vor, hielt sie direkt in den Weg der Flamme und ließ zu, dass das tödliche Plasma gegen seinen eisernen Brustpanzer krachte.
    Eisen. Das Einzige, was die Ahnenrache nicht verbrennen würde.
     
    Zanzeroth schüttelte den Kopf, um die Sterne zu vertreiben. Da war eine schwache Erschütterung auf den Brettern unter ihm.

    Beweg dich.
    Er rollte sich zur Seite, als die Axt sich tief in das Holz grub, genau an der Stelle, an der er sich ausgeruht hatte. Er rollte weiter, stürzte vom Dach und sorgte dafür, dass die vorbeiströmende Luft seine Flügel erfasste. Er arbeitete sich höher in die Luft, bemerkte, dass Vendevorex Kanst angriff. Da war keine Zeit, darüber nachzudenken, wieso der Zauberer noch am Leben war.
    Er drehte sich in der Luft herum, brachte sich wieder in Richtung Dach. Der Mann stand da, die Axt fest in beiden Händen, die Augen auf Zanzeroth geheftet. Zanzeroth strich ein gutes Stück außer Reichweite des Menschen über das Dach, während er mit dem Schwanz die Peitsche vom Gürtel löste und in seine Hinterklauen beförderte.
    »Finden wir heraus, wie beeindruckend du ohne diese Axt bist«, sagte er.
    Der Jäger stieg höher, dann drehte er sich wieder herum und stieß direkt auf seinen Gegner zu. Der Mensch hob die Axt, machte sich zum Schlag bereit. Im letzten Augenblick stieg Zanzeroth nach oben, gerade als der Mensch seine Axt nach vorn schwang. Mit einer knappen Bewegung seiner Hinterklaue umfing die Peitsche den Schaft der Axt und riss sie dem Menschen aus den Händen.
     
    Kanst konnte den verblüfften Blick des Zauberers sehen. Er schleuderte den schweren Speer, den er in den Hinterklauen trug. Vendevorex zog die Flügel ein und ließ sich aus dem Pfad des Speeres sinken, dann breitete er die Flügel wieder aus und verschwand.

    »Verflucht!«, rief Kanst und flog zu der Stelle, an der der Zauberer soeben noch gewesen war.
    »Was verloren?«
    Ein plötzliches Gewicht auf dem Rücken brachte Kanst dazu, zur Seite wegzukippen. Der Zauberer war auf ihn gesprungen, schlang den Schwanz um die Taille des Generals und hielt sich mit den Klauen auf jedem seiner Flügel fest – die einzige große Fläche von Kansts Körper, die nicht durch eine Rüstung geschützt war. Entsetzt sah Kanst zu, wie Flammen aus seiner entblößten Haut schossen. Die über die Schwingen gleitende Luft veranlasste die Flammen rasch, sich über die gesamte Länge auszubreiten.
    Das Gewicht auf seinem Rücken verlagerte sich, bevor Vendevorex ihn losließ. Wellen von unglaublichem Schmerz wogten durch Kansts Geist, aber sie versagten darin, die Erkenntnis wegzuspülen, dass er sterben würde.
    Aber nicht allein …
    Er schwang den Schwanz herum und um das Bein des Zauberers, umwickelte es mit seiner ganzen Kraft. Vendevorex kämpfte, aber ohne Erfolg, als Kanst ihn näher zu sich heranzog und ihm die Hinterklauen ins Schienbein stieß. Dann legte Kanst einfach seine blasigen Flügel an und stürzte nach unten. Der Zauberer konnte ihrer beider Gewicht nicht mit seinen Schwingen tragen. Der Boden war ein gutes Stück entfernt.
     
    Zanzeroth landete und schwang die Axt. Die Waffe war schwer, selbst für einen Drachen, und rotbraunes Blut machte sie rutschig. Zanzeroth spürte seinen Jagdtrieb erwachen,
als er den vertrauten Geruch von Blut und Exkrementen wahrnahm. Der schwarzgekleidete Mann lief über das Dach, um ihn anzugreifen, wie er es erwartet hatte. Zanzeroth war bereit. Er schleuderte seinen Schwanz in einem raschen Bogen herum, packte die Beine des Mannes, während er noch zwei Schritt von ihm entfernt war. Als sein Feind nach vorn stolperte, schlug der Jäger zu, riss die Axt kraftvoll in der Mitte des Rückens des Mannes nach unten und schlitzte

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