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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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über die jetzt die Menschen flohen, als sie wie Wasser, das durch einen Damm brach, von dem Platz wegströmten. Ein paar Drachen flohen vor ihnen, einer von ihnen ritt auf einem Ochsenhund – nein, das war kein Drache, der da im Sattel saß, sondern ein Kind. Wie auch immer. Der Mann mit der Axt jagte einen der verbliebenen Erddrachen, die zu fliehen versuchten, indem sie auf das Dach eines Gebäudes kletterten. Der Mann stand jetzt auf dem Dach, als der Soldat vor ihm niederkauerte und um Gnade bat. Während der Mann seine Axt hob, um sein panisches Opfer zu töten, fällte Zanzeroth seine Entscheidung. Hier war die wahre Prüfung seiner Fähigkeiten.
    Er packte den Speer mit den Hinterklauen fester und zog die Schwingen ein, so dass er nach unten sank. Er bemerkte, wie das Licht hinter ihm heller wurde, als würde die Sonne hinter einer Wolke hervorkommen. Sein Schatten berührte den schwarzgewandeten Mann, der den Kopf gerade rechtzeitig herumdrehte, um Zanzeroth zu sehen, dessen Speerspitze nur noch wenige Zoll entfernt war.
     
    Das Glühen um Vendevorex verlagerte sich, wirbelte und
vereinigte sich, als er mit Hilfe seines Geistes die schwebenden Teilchen an den Rändern des Feldes positionierte. Alle, die dort unten waren, blickten jetzt zu ihm hoch, Menschen wie Drachen. Vendevorex setzte die weiße Plastikscheibe in Gang, die er aus Hezekiahs Rumpf herausgenommen hatte. Auf dem äußeren Rand des Plastiks standen die Worte: »Die Stimme Gottes«.
    »ICH BIN VENDEVOREX!«, verkündete er. Seine Worte dröhnten wie Donner, und das Stimmengewirr unter ihm verklang. Er schoss inmitten der ihn umgebenden Lichtsphäre hinunter, achtete sorgfältig darauf, dass die bewegungslose Illusion, die er erschaffen hatte, bestehen blieb. Vendevorex hatte sich hundert Fuß groß gemacht, und Flammen strahlten in seinen Augen, während Licht über seine ausgebreiteten Schwingen spielte. Er entschied sich kurzfristig für eine letzte Verbesserung der Illusion, und plötzlich verwandelten sich seine Klauen in blaugrauen Stahl und wurden so lang wie Schwerter. »HÖRT AUF MICH, O DRACHEN! LEGT DIE WAFFEN NIEDER, ODER BEKOMMT MEINEN ZORN ZU SPÜREN! DIESER KAMPF IST VORÜBER!«
     
    »Das glaubst auch nur du!«, hörte Pet einen Mann in der Nähe rufen, der dann mit einem Dutzend anderer in einen Schlachtruf einstimmte. Das Geräusch von Klinge gegen Klinge war überall um die Plattform herum zu hören.
    »Herr«, sagte Kanst hinter ihm.
    »Ich habe über Euren Vorschlag nachgedacht, Kanst«, sagte Albekizan mit zitternder Stimme. »Ich werde zur Burg zurückkehren. Sorgt dafür, dass Eure Soldaten weiterkämpfen.
Und tötet diesen verfluchten Zauberer! Persönlich! «
    »Natürlich, Herr«, sagte Kanst.
    Die gesamte Plattform begann zu zittern, als Albekizan und Kanst in den Himmel aufstiegen wie Spatzen, die vor einer Katze flohen. Pet, der sich jetzt ganz allein auf der Plattform befand, versuchte, sich loszumachen, aber es war vergeblich.
     
    Er lebt, dachte Zanzeroth, als er die Stimme des Zauberers hörte. Für eine Umkehr war es zu spät. Sein Speer traf den schwarzgewandeten Mann mitten in die Brust. Zanzeroth legte die Flügel etwas schräg, damit seine hohe Geschwindigkeit ihn dazu bringen würde, aufzusteigen und den aufgespießten Menschen mit sich zu nehmen. Leider erwies sich der Mensch als zu schwer für dieses Unterfangen; er schien mehr aus Stein denn aus Fleisch zu sein. Der Speerschaft zerbrach. Der Mensch wurde durch die Kraft des Hiebes auf den Rücken geschleudert, aber auch die Richtung von Zanzeroths Flug veränderte sich. Statt zum Himmel zurückzukehren, stürzte er heftig auf das Dach. Er rutschte über das Holzdach, und zersplitterte Holzstücke rissen die Verbände weg, bis er gegen den Kamin prallte. Die Luft barst mit einem Schmerzensschrei aus ihm heraus.
     
    »DRACHEN!«, rief Vendevorex. »KEHRT SOFORT ZU EUREN UNTERKÜNFTEN ZURÜCK! FÜRCHTET MEINE RACHE!«
    Leider schienen die Drachen seine Rache nicht so sehr zu fürchten, wie er gehofft hatte. Die Kämpfe unter ihm
wurden wieder aufgenommen, obwohl die Drachen sich jetzt stärker verteidigen mussten, als die Menschen gegen sie drängten. Wer aufhörte zu kämpfen, riskierte den Tod. Aber vielleicht gab es einen anderen Weg, die Kämpfe zu beenden. Albekizan war weggeflogen, ebenso wie Kanst, der direkt auf die von ihm erschaffene Illusion zuflog. Wenn er ihn dort töten konnte, sichtbar für alle seine Soldaten, wäre der Krieg

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