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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Albekizan gehört? Alles, was hier wächst, gehört ihm, und ihm allein. Du lebst hier lediglich als Parasit, ernährst
dich von Nahrung, die dir nicht gehört. Wir nehmen dir nicht die Hälfte deiner Ernte. Vielmehr gestattet Albekizan dir, die Hälfte seiner Ernte zu behalten. Du solltest dankbar für seine Großzügigkeit sein.«
    »Das Große Buch fordert mich auf, Caesar zu geben, was des Caesars ist«, sagte Bant. »Aber ich werde nicht zulassen, dass meine Freunde und meine Familie verhungern. Wenn die Steuereintreiber kommen, werden wir ihnen geben, was wir erübrigen können.«
    »Wir sind nicht hier, um zu verhandeln, Mensch. Wir setzen dich lediglich in Kenntnis über das, was geschehen wird. Du wirst dich dem fügen oder sterben.«
    Bant suchte in seinem Geist nach der geeigneten Schriftstelle, die ihm hätte Führung bieten können. Er wollte dem Willen des Herrn folgen, aber wie lautete der in einer solchen Angelegenheit? Dass er sich der Autorität fügte, den Drachen gehorchte und darauf vertraute, dass alles gut werden würde? Oder dass er sich den Drachen entgegenstellte und sich gegen die Ungerechtigkeit zur Wehr setzte?
    Bant wusste, dass der Herr auf seiner Seite war, was immer er auch tat. Er straffte die Schultern und sagte: »Wir fürchten den Tod nicht. Wir werden uns dem Bösen nicht unterwerfen.«
    »Was für eine seltsame Einstellung«, erwiderte Mekalov. Der Erddrache zog sein Schwert aus der Scheide, und die Klinge sang wie die verhallenden Schläge einer Glocke. Bevor Bant irgendetwas tun konnte, stieß er die Klinge unter sein Kinn, hielt sie nur knapp von seiner Kehle entfernt.
    Mekalov kniff die Augen zusammen. »Was jetzt? Fürchtest du jetzt den Tod?«

    Bant schluckte mühsam. »Nein«, flüsterte er. »Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich das Böse nicht.«
    »Die Menschen sind nicht gerade bekannt für ihren Verstand«, sagte Mekalov. »Aber du bist anders, Junge. Zu dumm, um Angst zu haben, was? Was glaubst du, mit dieser Darbietung zu gewinnen? Mach mit diesen Dummheiten weiter, und dein Dorf wird brennen. Die Leute werden versklavt werden, wenn sie Glück haben. Das kannst du nur verhindern, wenn deine nächsten Worte lauten: ›Wir werden gehorchen. Wir leben, um Albekizan zu dienen.‹ Und jetzt mach. Sag es.«
    Bants Mund schien plötzlich viel zu trocken zu sein, als dass er hätte sprechen können. War es bloße Eitelkeit, die ihn zum Widerstand reizte? Stolz, der vor dem Fall kam? Während sein Geist wirbelte, rief eine andere Stimme: »TASTET MEINE GESALBTEN NICHT AN, UND TUT MEINEN PROPHETEN KEIN LEID!«
    Bant nahm seinen Blick von dem langen Schwert und richtete ihn auf die Kirche. Hezekiah tauchte aus der Dunkelheit auf, stand wie eine große Säule auf den Stufen. Sein schwarzes Gewand umgab ihn wie ein Schatten.
    »Ha!«, sagte Mekalov zu den beiden anderen Drachen. »Noch so ein Idiot. Soll er diesem Herrn hier als Beispiel dienen. Tötet ihn!«
    Ein Drache mit einem Speer in den Klauen eilte auf die Kirche zu. Hezekiah blieb stehen, ohne mit der Wimper zu zucken. Knurrend richtete der Drache seine Waffe auf den Propheten, stieß den Speerkopf mitten in dessen Bauch und trieb ihn so tief hinein, dass die Spitze hinten wieder
herauskam. Hezekiah blieb weiter stehen; er blickte ernst drein.
    »WER DAS SCHWERT ERGREIFT«, sagte Hezekiah ohne jeden Hauch von Schwäche in der Stimme, »DER SOLL DURCH DAS SCHWERT UMKOMMEN!«
    Er berührte den Schaft, der ihn durchbohrt hatte, und begann, ihn tiefer in sich hineinzudrücken, bis er etwa zur Hälfte hindurch war. Dann packte er den Speer von der anderen Seite und zog ihn hinter sich aus dem Körper. Er hielt ihn vor sich hin und untersuchte den glänzenden Speerkopf.
    Nicht ein einziger Tropfen Blut befleckte ihn. Der Drache vor ihm taumelte mit vor Entsetzen offen stehendem Schnabel zurück.
    »AUGE UM AUGE!«, rief Hezekiah, während er den Speer auf seinen Angreifer schleuderte. Der Speer traf den Drachen mit einem donnernden Krachen, und er sackte nach hinten, als der Kopf mit weit geöffneten, überrascht dreinblickenden Augen zwischen seinen zuckenden Beinen auf den Boden fiel.
    Bant sah wieder zu dem Schwert an seiner Kehle. Es hing einen Augenblick in der Luft und fiel dann auf den Boden. Mekalov stolperte zweimal, als er hastig versuchte, zu seinem geschuppten Reittier zu kommen, aber schließlich erreichte er es, griff nach dem Sattel und drückte dem Tier seine Klauen in die Flanken. Er zog

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