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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Seine Lippen waren nur wenige Zoll von ihren entfernt. Sie starrte in seine tiefen, smaragdgrünen Augen und sah das kraftvolle Gefühl, das sich darin rührte.
    »Was zum Teufel geht da vor?«, rief Pet. Seine Stimme zitterte vor Furcht.
    »Die Burg wird angegriffen«, sagte sie.
    »Ja! Das weiß ich! Wir wären fast gestorben!«
    »Beruhige dich. Panik hilft nicht weiter.«
    »Ich sehe nicht, wie sie irgendwelchen Schaden anrichtet! «
    »Du tust mir weh«, sagte sie. Das Atmen war noch immer schmerzhaft, und sein Gewicht auf ihrem war nicht sehr hilfreich. »Geh runter von mir.«
    »Oh«, sagte er, als würde er erst jetzt begreifen, dass er auf ihr lag. »Richtig. Natürlich.« Er rollte weg, setzte sich auf und sah benommen aus. »Das ist einfach ganz und gar nicht die Art und Weise, wie ich diesen Abend verbringen wollte«, jammerte er.
    Sie setzte sich ebenfalls auf, lehnte sich gegen die Wand. »Sobald ich wieder Luft habe, gehe ich«, sagte sie.
    »Wohin?«, fragte Pet und schüttelte den Kopf. »Es sieht aus, als würde die ganze Burg in Flammen stehen. Wieso passiert das?«
    »Albekizan hat vermutlich herausgefunden, wo wir sind«, sagte Jandra und holte tief Luft, dann hustete sie erneut. »Wir müssen Vendevorex finden. Wir müssen an seiner Seite kämpfen und die Burg verteidigen.«
    »Kämpfen?«, fragte Pet und wickelte eine Strähne seiner
blonden Haare um seine Finger. »Ich verstehe nichts vom Kämpfen!«
    »Würdest du dich bitte beruhigen?«
    In diesem Moment erschlaffte das Seil, das vor dem Fenster baumelte, und der brennende Dachbalken schoss brüllend vorbei. Glühende Kohlen regneten ins Zimmer. Dünne weiße Rauchschwaden stiegen von verschiedenen Stellen auf dem Kissen auf.
    »Wir werden sterben!«, schrie Pet.
    »Vielleicht, wenn wir hierbleiben«, sagte Jandra und kämpfte sich auf die Beine. »Komm.« Sie packte seine Hand, half ihm auf und zog ihn mit sich auf den Gang. »Vendevorex wird wissen, was zu tun ist.«
    Als sie den Gang zur Hälfte entlanggeschritten waren, hörten sie hinter sich etwas krachen. Rauch und Staub wogten den Korridor entlang, als der heiße Wind hinter ihrem Rücken sie dazu brachte, schneller zu gehen. Sie vermutete, dass der gesamte Turm schließlich zusammengebrochen war, aber sie wagte nicht, sich umzudrehen. Sie drängte weiter, achtete nicht auf die stechenden Nadeln in ihrer Brust und zog Pet mit sich.
    Je weiter sie vordrangen, desto mehr Luft bekam sie wieder. Schon bald fing sie an zu rennen, schleppte Pet immer noch hinter sich her. Während sie durch die Gänge der Burg liefen, hörte Jandra überall Kampfgeräusche. Sie war noch nicht lange genug in Chakthallas Palast, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was für eine Armee sie befehligte. Sie hatte vielleicht hundert Erddrachen gesehen, aber keinerlei Streitkraft vor den Burgmauern. Und Chakthallas Erddrachen wirkten nicht besonders kriegerisch,
sondern eher wie Puppen, die in kunstvollen Uniformen steckten.
    Dennoch, Albekizans Armee befand sich vor den Mauern. Diese Schlacht war noch nicht vorüber. Vendevorex konnte das Ungleichgewicht ausgleichen, dessen war sie sicher. Die Ahnenrache, die die Angreifer benutzt hatten, musste aus einem Vorrat stammen, den Vendevorex erschaffen hatte. Er konnte sie mit einer Handbewegung auslöschen. Besser noch, er konnte sie gegen die Angreifer wenden.
    Sie liefen durch den langen, hohen Korridor zu Vendevorex’ Zimmer. Glücklicherweise war es in diesem Teil der Burg still; die Schlacht fand in einiger Entfernung statt. Als Jandra jedoch die Tür aufstieß, spürte sie, wie ihr Mut sank. Das Zimmer war leer. Vendevorex war nirgends zu sehen. Natürlich, dachte sie, er wird bereits bei Chakthalla sein.
    »Jandra!«, sagte Vendevorex. Seine Stimme schien aus der dünnen Luft zu kommen.
    »Ein Geist!«, schrie Pet und zuckte heftig zusammen.
    »Beruhige dich«, sagte Jandra. »Er ist nur unsichtbar.«
    »Beruhigen? Natürlich!« Pet begann an seinen vorzüglich geformten Nägeln zu kauen. »Ich kriege ja auch jeden Tag unsichtbare Drachen zu Gesicht!«
    »Entschuldige«, sagte Vendevorex und kam schimmernd in Sicht, während Funken um ihn herum aufstoben. »Ich wollte dir keine Angst einjagen, Pet.«
    »Mach dir um ihn keine Sorgen«, sagte Jandra. »Wir haben ein größeres Problem. Die Angreifer benutzen die Ahnenrache! Du musst sie auslöschen.«
    »Das wäre unklug«, erwiderte Vendevorex.

    »Was?« Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte.
    »Die Burg

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