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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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möglicherweise eine Chance.
    Sie duckte sich, und Gadreels Klauen verfehlten sie nur um wenige Zoll, als er über sie hinwegflog. Sie hörte, wie er die Flügel hochzog, um zu landen, bevor er gegen die rückwärtige Wand des Zimmers prallte. Sie warf eine Handvoll Staub in die Luft und machte sich unsichtbar, als er sich gerade umdrehte, um erneut anzugreifen. Jetzt konnte sie ihm einen unerwarteten Schlag versetzen. Mit ein wenig Glück konnte sie ihn töten, bevor er auch nur wusste, was geschah. Das Schwert war jedoch schwerer, als sie vermutet hatte, und ihre Hände waren nass von Schweiß und Blut und machten es schwer, es zu halten. Ihr Atem ging in lauten, abgehackten Stößen, und sie fürchtete, sich zu verraten. Ihre Kehle war jetzt in Ordnung, aber sie hatte das Gefühl, als hätte sie sich bei dem Angriff des Attentäters die Hälfte ihrer Rippen gebrochen.
    Gadreel zog sein eigenes Schwert und rückte vor, fuhr wütend durch die Luft. Jandra kroch zur Seite, um ihm einen Schlag in den Rücken zu verpassen, während er vorbeikam.
    Zu ihrer beider Überraschung stieß Pet einen markerschütternden Schrei aus und griff Gadreel mit dem übergroßen Speer von Chakthalla an. Jandra war beeindruckt; nicht viele Menschen konnten eine so riesige Waffe schwingen. Leider tat auch Pet das nicht sehr gut. Sein Angriff war
langsam und unbeholfen. Gadreel ließ von Jandra ab und wandte sich dem Angreifer zu.
     
    Vendevorex knurrte; seine Wut stieg mit der Entwürdigung, die damit einherging, dass er von der Klaue seines ehemaligen Verbündeten niedergedrückt wurde. Er hob seine Vorderklaue, um Zanzeroths Knöchel zu packen. Flammen barsten von seinen Krallen.
    Zanzeroth fluchte und machte einen Satz zurück, wodurch Vendevorex freikam. Der alte Drache schlug auf die brennenden Schuppen an seinem Knöchel ein und erstickte die Flammen.
    »Was erlaubt Ihr Euch!«, fauchte Vendevorex und richtete sich zur vollen Größe auf, wobei er den Schmerz außer Acht ließ, der ihn durchbohrte. »Ich bin der Meister der Unsichtbarkeit! Ich beherrsche die Materie selbst!« Er breitete die Schwingen aus und erzeugte jene schlichte Illusion, durch die er doppelt so groß schien, als er in Wirklichkeit war. »Habt Ihr vergessen, mit wem Ihr es zu tun habt?«, rief er. »Ich bin Vendevorex!«
    »Ich bin nicht sehr beeindruckt«, sagte Zanzeroth. Sein langes silbernes Messer schoss aufflackernd und blitzend durch die Luft.
    Vendevorex würgte, als das Messer sich in seine Schulter bohrte und seinen rechten Flügel lähmte. Er zog das Messer mit der linken Klaue heraus und taumelte zurück. Bevor er auch nur blinzeln konnte, stand Zanzeroth vor ihm und fuhr mit den Klauen wild über seine Augen. Dann wirbelte der alte Drache herum und schlug mit seinem schweren Schwanz gegen Vendevorex’ Bauch. Vendevorex
begann zu fallen, jeder Kraft beraubt, als Zanzeroth zurückwirbelte und ihn an der Kehle packte. Der alte Sonnendrache hob Vendevorex hoch, als würde er nicht das Geringste wiegen, und hielt ihn auf eine Weise, als würde er am Galgen hängen.
    »Ihr macht dem König Angst«, sagte Zanzeroth und nahm Vendevorex das Messer aus seinem schwachen Griff. »Aber ich habe Euch beobachtet, jahrelang. Ihr besteht zu einem Zehntel aus Magie und zu neun Zehnteln aus Schein. Ihr braucht Zeit zum Denken, um Eure Tricks zu bewerkstelligen. Und ich vermute, im Augenblick könnt Ihr einzig an das hier denken!«
    Zanzeroth grub sein Messer bis zum Heft in Vendevorex’ Bauch.
    »Und an das!«, rief er, zog das Messer heraus und stach erneut zu.
    »Und das!« Und wieder bohrte sich das Messer in Vendevorex’ Eingeweide.
    »Und das!«
    »Und das!«
    Die Stimme des Jägers wurde schwächer, vom Gebrüll in Vendevorex’ Ohren weggespült. Zanzeroths höhnisches Gesicht verschwand hinter einem zunehmend dunkler werdenden Schleier. Vendevorex spürte seinen Körper nicht mehr. Nur ein dünner Faden des Verstandes blieb noch bestehen und beobachtete das Geschehen aus einer kühlen Distanz heraus. Er hatte das Gefühl, als würde er sich außerhalb von sich befinden und die traurige, schlaffe Puppe beobachten, die in dem Griff des riesigen Drachen baumelte. Er sah mit grimmiger Faszination zu, wie Blut, Ausscheidungen
und Urin um Zanzeroths Füße herum auf den Marmorboden regneten. Dann, als die Welt um ihn herum schwarz wurde und ihn allein ließ in einer riesigen, formlosen Leere, machte er sich an die Arbeit.
     
    Pet schrie laut, als er Gadreel mit

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