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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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dessen Inneres von Dämonen aufgewühlt wurde. Statt von größeren Gefühlen wie Liebe oder Wut überwältigt zu werden, verspürte Graxen jetzt hauptsächlich Mitleid mit seinem Vater und nicht geringen Verdruss.
    »Wieso konnten wir nicht auf dem Boden landen?«, fragte Metron. Er starrte auf die Blätter unter ihnen.
    »Du darfst gern auf dem Boden warten, wenn du das möchtest«, sagte Graxen. »Ich habe mich entschieden, hier auf Nadala zu warten.«
    »Ah, ja, deine Geliebte«, sagte Metron. »Bist du sicher, dass wir ihr trauen können?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass Liebe einen Mann blind machen kann für die Fehler einer Frau. Wie gut kennst du sie wirklich?«
    »Ich muss gestehen, dass wir noch nicht viel Zeit hatten, uns zu unterhalten. Aber die Worte, die wir gewechselt haben, sind wie ein Widerhall. Sie hat mir einen Brief geschrieben, in dem sie mir ihre persönlichsten Gedanken mitteilt, und alles, was
sie gesagt hat, hätte auch aus meiner eigenen Feder kommen können. Ich vertraue ihr mit meinem Leben.«
    »Ich glaube dir«, sagte Metron. »Aber allein dadurch, dass sie sich in dich verliebt hat, hat sie ein Gesetz gebrochen.«
    »Wer bist du, dass du jemanden deswegen verurteilst?«
    »Ich verurteile sie nicht. Ich drücke lediglich meine Besorgnis aus.«
    »Die Leidenschaft, die ich empfinde, übersteigt Gesetze. Ich kann nicht behaupten, dass unsere gemeinsame Leidenschaft vernünftig ist. Ich weiß nur, dass die Welt ein schönerer Ort ist, wenn ich sie sehe, schöner, als ich je zuvor begriffen hatte. Und dass ich meine Gedanken, wenn wir getrennt sind, auf nichts anderes richten kann als auf sie.«
    Metron sah ihn wehmütig an. »Ja«, sagte er. »Ja, so habe ich auch bei Sarelia empfunden. Tatsächlich brennt diese Flamme noch immer in mir.«
    »Sarelia?«
    »Das ist der richtige Name der Matriarchin. Er wird selten benutzt, da die Matriarchin nicht den Luxus der Individualität genießt. Als leitende Kraft der Himmelsdrachen ist es zwingend erforderlich, dass alle Individuen, die jemals als Matriarchin gedient haben, den gleichen Geist und den gleichen Willen verkörpern. Es verstärkt ihre Autorität.«
    »Ihr habt beide große Autorität besessen«, sagte Graxen. »Mit einer gemeinsamen Erklärung hättet ihr eure Liebe rechtmäßig machen können. Ihr hattet die Macht, die Welt zu verändern. Warum habt ihr es nicht getan?«
    Metron wirkte verloren im Licht der Abendsonne, die über den Bergen hinter ihm zu sehen war. Er war ein kleiner, ältlicher Drache, und er zitterte in der kühlen Luft. Auch seine Stimme zitterte, als er jetzt antwortete. »So, wie du es sagst, klingt es so einfach. Kannst du nicht erkennen, wie wir durch
die Autorität, die wir hatten, gebunden waren? Vielleicht fehlte uns einfach nur der Mut, die Traditionen zu Fall zu bringen, die uns unsere Macht verliehen. Jetzt habe ich eine bestimmte Kühnheit erworben, die mit dem Wissen einhergeht, dass mir nicht mehr viele Tage bleiben. Ich habe alles verloren, was jemals wichtig für mich gewesen ist. Ich habe nichts mehr zu verlieren, wenn ich mit Sarelia spreche. Aber es ist möglich, dass zukünftige Generationen viel zu gewinnen haben. Ich möchte wenigstens einen letzten Versuch unternehmen, die Welt in einen besseren Ort zu verwandeln.«
    Graxen nickte. Er konnte sich ein Dutzend Argumente vorstellen, hundert Fragen und tausend Enttäuschungen, die er diesem Wesen, das da vor ihm stand, am liebsten ins Gesicht geschmettert hätte. Aber er wusste, dass Worte letztendlich einfach keine Rolle spielten. Die Vergangenheit war vorbei. Metron stellte jetzt eine kleine Hoffnung für eine bessere Zukunft dar.
    »Hier oben auf dieser Mauer ist der Wind schlimmer als unten«, sagte Metron. »Er schneidet wie ein Messer in mich hinein. «
    Graxen drehte seinem Vater den Rücken zu.
    »Steig auf«, sagte er. »Ich bringe dich nach unten.«
    Als Metron einen bequemen Platz gefunden hatte, an dem er sich ausruhen konnte und vor dem Wind geschützt war, flog Graxen wieder zur Mauer hoch. Er wusste nicht, wann Nadala auftauchen würde, und er wollte gut zu sehen sein, wenn sie ankam. Er hockte sich neben den Wasserspeier und schnallte sich das Buch von der Brust ab, legte es auf den Rücken des Wasserspeiers und öffnete es. Während der vielen Jahre als Student hatte er sich mehrfach in der Kunst der Erörterung und der Auseinandersetzung geübt; vielleicht würde sich diese Ausbildung als nützlich erweisen. Er hielt

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