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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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wie alle anderen. Das Bilden der Kreisformation verlangte, dass die Himmelsdrachen sich dicht um eine bestimmte Gestalt scharten und auf eine Weise flogen, bei der die Flügelspitzen nur wenige Zoll voneinander entfernt waren. Diese Formation eignete sich, um während des Fliegens schnell reagieren zu können. Arifiel flog nah genug an sie heran, um erkennen zu können, wer den Befehl gebrüllt hatte. Es war Zorasta, die Vertreterin der Matriarchin. War dann auch Nadala in der Nähe?
    Inzwischen befanden sich mindestens fünfzig Drachen in der Luft. Das bedeutete, dass Tausende noch im Nest und Opfer des giftigen Rauches geworden waren. Wer konnte hinter einem solchen Angriff stecken? Die Walküren waren ausgebildet worden, ihr Heim gegen männliche Himmelsdrachen zu schützen. Wieso sollten Menschen angreifen?
    »Es müssen die gleichen Menschen sein wie die, die Shandrazels Palast überfallen haben«, rief Zorasta. »Schwestern der Schlange – es sind die Dienerinnen von Blasphet.«
    Als Arifiel den schrecklichen Namen hörte, verstand sie zum ersten Mal das Ausmaß der Gefahr, in der sie sich alle befanden. Die Dienerinnen von Blasphet würden sich nicht damit
begnügen, das Nest zu erobern. Sie waren hier, um alle bis auf die letzte lebende Kreatur zu töten.
    Inzwischen waren auch die Patrouillen, die über die Grenze des Sees wachten, zu ihnen in den Kreis gekommen. Arifiel war froh darüber, denn im Gegensatz zu den anderen Himmelsdrachen, die aus dem Schlaf gerissen worden waren, waren diese bewaffnet und kampfbereit.
    »Uns bleiben vielleicht nur wenige Minuten Zeit, etwas zu unternehmen«, sagte Zorasta. »Wir müssen wieder rein.«
    »Sie haben vergiftete Fackeln«, sagte jemand. »Wenn wir zurückgehen, werden wir vom Rauch überwältigt werden.«
    »Nicht, wenn wir schnell handeln«, sagte Arifiel. »Die Menschen kennen das Nest nicht so gut wie wir. Wir können durch Fenster reinkommen und den Atem anhalten. In einer Minute oder vielleicht auch weniger könnten wir drin sein. Aber eine Minute genügt, um einen Menschen zu töten. Wir sind Walküren! «
    »Das ist der richtige Geist!«, rief Zorasta. »Und so machen wir es. Teilt euch nach euren Schar-Farben auf. Die grüne Schar kümmert sich um die nördlichen Räume, die gelbe übernimmt die im Süden, die weiße die im Osten und die schwarze die im Westen. Wer eine Rüstung und einen Speer hat, übernimmt die Führung. Es können nicht mehr als drei von jeder Schar gleichzeitig einen Raum betreten. Lasst immer eine am Fenster zurück, damit sie euch rausziehen kann, wenn ihr vom Rauch überwältigt werdet. Wenn ihr unbewaffnet seid, fliegt zum Strand runter und holt Wasser in was immer ihr findet. Die Fackeln sind die eigentliche Gefahr. Erstickt sie, und wir werden mit dem Feind kurzen Prozess machen.«
    Die weiße, schwarze und gelbe Schar wirbelten in festen Knoten weg, um sich ihrer Aufgabe zu widmen. Arifiel war lebenslanges Mitglied der grünen Schar, in der auch Zorasta war.
    Arifiel sah zurück zum Hauptturm. Inzwischen waren sie eine Viertelmeile weit weg, aber sie konnte immer noch das Licht der Fackeln im Fenster sehen – nur, dass es jetzt Zuwachs von zwei weiteren bekommen hatte. Wie viele Walküren schliefen, ohne etwas von der Gefahr zu ahnen?
    Zorasta kam offenbar auf den gleichen Gedanken.
    »Unsere erste Pflicht muss darin bestehen, den Hauptglockenturm zu übernehmen und die schlafenden Walküren aufzuwecken«, rief sie. »Wer hatte dort Wache?«
    »Ich«, sagte Arifiel.
    »Und du hast deinen Posten verlassen?«
    »Ich bin vom Rauch überwältigt worden und aus dem Fenster gefallen«, sagte Arifiel. »Der Wind hat mich wiederbelebt.«
    »Dann tu deine Pflicht und geh zurück«, brüllte Zorasta. Sie sah zwei bewaffnete Walküren an, die in der Nähe kreisten. »Ihr beide, helft ihr! Geht!«
    Arifiel fühlte sich jetzt richtig erholt. Sie nahm den Weg zurück zum offenen Turmfenster und wurde schneller. Sie konnte jetzt erkennen, dass sie es mit drei jungen Mädchen zu tun hatte – keine echte Bedrohung für eine Walküre. Die Lücke zwischen ihr und ihrem Ziel wurde kleiner. Sie versuchte, sich nicht durch die Bewegungen ablenken zu lassen, die in den Fenstern darunter zu sehen waren; Wachen landeten auf den Simsen und blickten ins Innere. Plötzlich wurde Arifiel klar, dass sie jeden Drachen im Innern zum Tode verurteilte, wenn sie ihren Auftrag ausführte.
    Sie flog langsamer und ließ die beiden anderen Walküren neben sich

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