Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra
links von sich wahr. Er wirbelte rechtzeitig herum, um den Angriff eines tätowierten Mädchens zu sehen. Er breitete einen Flügel aus und stieß ihr Messer weg, dann machte er einen Satz auf sie zu und biss ihr mit einem raschen Zuschnappen seines Kiefers die Kehle durch. Während sie auf die Knie sackte und sich mit beiden Händen an den Hals griff, zog er sich zurück.
Graxen hustete, als er den Raum nach weiteren Angreifern absuchte. Die Ankunft der Riesenschlange hatte so viel Verwirrung verursacht, dass niemand mehr auf ihn achtete. Es wurde immer schwieriger, in dieser Atmosphäre etwas zu sehen. Einige der Fackeln, die die Attentäter gehalten hatten, waren an die Wandteppiche gefallen. Die alten Fäden zischten, als die Flammen sie verschlangen.
Jandra sprang hinter Hex und Bitterholz in das Regenbogentor. Auf ihren vorherigen Reisen im Unterraum war sie kurz nach dem Eintreten auf der anderen Seite herausgekommen. Diesmal war es anders. Sie hatte das Gefühl, als würde sie von der Leere eingehüllt und durch einen Raum fallen, der kein Raum war, sondern ein Ort, der von der normalen Welt des Auf und Ab, des Vor und Zurück getrennt war. Es war ein Ort ohne Licht oder Geräusch. Und in diesem Nichts rief eine vertraute Stimme nach ihr.
Zeeky? , dachte sie, bevor sie in die Wirklichkeit zurücktaumelte. Sie befand sich in einem Raum, der voller Rauch war. Tote Himmelsdrachen lagen überall auf dem Boden. Bitterholz half Adam, sich von der bewusstlosen Trisky zu befreien. Hex war auf alle viere gesunken und schnappte nach Luft.
»J-jandra«, flüsterte er, »die Luft …« Und dann brach er auf dem Boden zusammen.
»Der Rauch ist vergiftet«, rief ein grauer Himmelsdrache, der bei einer Wandtafel stand. Der Name »Vendevorex« stand auf der Tafel, und die weiße Kreide schien zu glühen.
»Ihr seid Graxen, ja?«, fragte Jandra. »Shandrazels Bote.«
»Ja«, antwortete er. »Wie seid Ihr hergekommen? Was ist das für ein Regenbogen?«
»Das erkläre ich Euch später«, sagte Jandra und wedelte den Rauch vor ihren Augen beiseite. Sie griff in den Beutel an ihrem Gürtel und warf ein paar dicke Handvoll Silberstaub in die Luft. Trotz der Flammen war die Luft hier feucht; sie wusste, dass das Nest sich auf einer Insel befand. Sie befahl ihren winzigen Helfern, die Wassermoleküle in der Luft zu sammeln.
»Wo ist Blasphet?«, fragte Bitterholz Graxen.
Graxen deutete auf die Stufen. »Er ist eben erst geflohen.«
Nachdem die Naniten sich mit den Wassermolekülen verbunden hatten, erschuf Jandra ein Dutzend kleiner, örtlich begrenzter
Schauer, die auf die Fackeln und Wandteppiche herabregneten, die in diesem Zimmer brannten. Eine Sekunde später wurde es dunkel, und es war nur noch ein bisschen rote Brandglut übrig. Zufrieden, dass sie die Flammen gelöscht hatte, befahl Jandra den Naniten, Licht zu spenden. Ein weiches, weißes Licht beleuchtete den alptraumhaften Haufen von Leichen auf dem Boden.
»Du musst Jandra sein«, sagte Graxen. »Vendevorex’ Schülerin. «
Jandra nickte. Sie sah wieder zu Bitterholz hin, aber er war weg.
»Blasphet lässt Sonnendrachen von der Luft aus angreifen«, sagte Graxen. »Wir müssen ihn aufhalten!«
»Wenn mein Vater hinter Blasphet her ist, muss ich ihm helfen«, sagte Adam.
Bevor irgendjemand sich rühren konnte, wogte der Regenbogen erneut, und ein großer, silberhaariger Mann trat heraus. Sein Oberkörper war nackt, und er hatte lange, goldene Flügel.
»Wer ist das?«, fragten Jandra und Graxen gleichzeitig.
»Gabriel«, sagte der Engel. »Ich übernehme hier den Befehl. Die Göttin hat mir die Situation erklärt. Blasphets Diener streifen durch das Nest und schlachten Walküren ab. Adam und Jandra, da ihr nicht fliegen könnt, ist es eure Aufgabe, sie davon abzuhalten. Die Göttin schickt die verbleibenden Langwyrm-Reiter an andere Stellen im Nest, wo sie helfen können. In der Zwischenzeit werden die Walküren von Sonnendrachen angegriffen. Da nur ich fliegen kann, werde ich mich um sie kümmern.«
Graxen trat zu ihm. »Ich kann helfen.«
»Wenn du willst«, sagte der Engel. Ohne darauf zu warten, ob jemand seine Befehle in Frage stellen würde, sprang Gabriel über die Leichen hinweg zur Treppe und schoss mit übermenschlicher
Geschwindigkeit hinauf. Adam folgte so schnell wie möglich und zog sein Schwert.
Jandra kniete sich neben Hex; sie legte ihre Hände auf seinen Körper, um herauszufinden, ob sie das Gift erkennen konnte, das ihn im Griff
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