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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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ihr.«
    Pet beugte sich näher zu Jandra. »Ich bin stolz auf dich«, sagte er.
    »Ich bin etwas überrascht über dich«, flüsterte sie. »Ich hatte nicht erwartet, dass du Shandrazel widersprechen würdest.«
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und brachte seinen Mund näher an ihr Ohr. »Ich bin selbst etwas überrascht«, flüsterte er. »Aber da ich nun mal selbst schon Opfer von Folter wurde, will ich wirklich nicht, dass das irgendjemand anderem zugefügt wird, nicht einmal meinem ärgsten Feind.«
    Die Wärme seiner Hand erfüllte plötzlich ihren ganzen Körper. Sie stellte fest, dass ihre Augen von seinen Lippen angezogen wurden, von den perlweißen Zähnen, die dahinter strahlten. Angetrieben von Instinkten, die sie nicht ganz verstand, lehnte sie sich an ihn. Er schlang seine Arme in einer starken Umarmung um sie. Ihre Wange lag an seiner nackten Schulter. Er stank nach Fisch, aber darunter war ein moschusartiger Geruch, der Geruch seines Schweißes. Sie brauchte ihre ganze Willenskraft, um ihre Zunge daran zu hindern, darüberzufahren und ihn zu schmecken. Was ging da mit ihr vor?
    Als sie über die Frage nachdachte, fand etwas im Helm die Antwort. Sein Schweiß war voller Chemikalien, winzig kleinen Teilchen, die sich mit den Rezeptoren in ihrer Nase in einer
vollkommenen Übereinstimmung verbanden. Fühlte sich so Begierde an? Sie hatte sich noch nie zuvor von einem Mann angezogen gefühlt. Von wem hätte sie sich auch angezogen fühlen sollen? Von den groben Sklaven, die die Sonnendrachen zum Zeitvertreib jagten? Von den gewalttätigen Dockarbeitern, die Richmond bevölkerten? Menschliche Männer waren ihr immer so animalisch vorgekommen im Vergleich zu den gebildeten und gesitteten Drachen. Jetzt jedoch fand die Vorstellung, animalisch zu sein, eine gewisse Resonanz in ihr. Ihr Herz raste, als sie einen langen, tiefen Atemzug nahm und Pets Geruch einsog. Sie schloss die Augen und spürte, wie ihr Körper in seinen Armen dahinschmolz.
    War das so schlecht? Wohin mochte es führen?
    Der Helm überflutete ihren Geist plötzlich mit dem, wohin es führen konnte. Sie riss die Augen auf und schob Pet von sich weg.
    »Genug umarmt«, sagte sie. »Es gibt Arbeit zu tun.«
    Pet wirkte ein bisschen verletzt. Sie drehte sich um, unfähig, ihn anzusehen, denn sie war vollkommen sicher, dass die Begierde deutlich in ihrem Gesicht zu sehen sein musste. Sie war versucht, den Helm abzunehmen. Worin lag der Sinn einer verschärften Sinneswahrnehmung, wenn sie jede Kontrolle darüber verlor? Aber war es so schlecht, die Kontrolle zu verlieren? Irgendwann einmal würde sie Vertraulichkeiten mit einem Mann austauschen, und Pet war sicher kein schlechter Kandidat. Er putzte sich die Zähne, hielt die Nägel sauber und wirkte ziemlich erfahren. Von wem konnte sie besser lernen?
    Sie schloss die Augen und ballte die Fäuste, so dass sie spürte, wie sich die Fingernägel in ihre Handflächen gruben. Das hier musste aufhören.
    »Ich verlasse den Palast«, sagte sie. »Ich habe eine ganze Menge zu erledigen.«

    »Was?«, fragte Pet. »Gerade jetzt? Es ist nach Mitternacht. Das Einzige, das wir tun müssen, ist, ins Bett zu gehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nach dem Angriff zu angespannt, um zu schlafen. Ich hatte ohnehin vor, bald aufzubrechen, um Bit… um Zeeky zu finden. Sie hat gesagt, sie würde aus einem Dorf kommen, das Großschleck heißt. Ich möchte sichergehen, dass sie wohlbehalten zu Hause angekommen ist.«
    »Wieso ist das so dringend?«, fragte Pet.
    »Es gibt einfach viel zu tun. Ich möchte Zeeky sehen, ich möchte herausfinden, was mit Vens Leiche passiert ist, und jetzt läuft Blasphet auch noch irgendwo herum. Die einzigen richtigen Informationen, die ich habe, betreffen Zeeky. Ich werde sie finden, und wenn ich das alles hinter mir habe, komme ich zurück.« Und hoffentlich würden dann ihre Sinne nicht mehr so sprunghaft sein.
    »Ich brauche dich hier«, sagte Pet. »Wir wissen beide, dass du die Kluge bist. Ich brauche dich bei dem Gipfeltreffen.«
    »Du kommst auch ohne mich klar«, sagte Jandra. »Du hast dich gerade eben den Drachen entgegengestellt. Du … du bist besser, als du denkst.«
    Hex näherte sich, während sie sich noch unterhielten. »Entschuldigt, dass ich euch unterbreche. Wenn du reisen möchtest, würde ich mich gern als Transportmittel anbieten. Es war niemals meine Absicht, länger hierzubleiben. Ich habe starkes Verlangen danach, die Welt zu sehen.«
    Jandras

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