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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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sind.«
    Shay trat in die Unterkünfte und blinzelte, während sich seine Augen an das Licht gewöhnten. Der Raum war langgestreckt und spärlich mit schmalen Pritschen ausgestattet. Die Wände bestanden aus weißem Ziegelstein. Fenster gab es nicht. Das Dach sah aus ein großes, gleichförmiges Stück Papier; es verströmte ein warmes Glühen und bestand aus einem durchsichtigen Material. Im hinteren Teil des Raumes befand sich ein großer Schreibtisch. Dahinter standen Regale voller Bücher. Angesichts der Schicksale der letzten Bücher, die er berührt hatte, zögerte Shay, sich ihnen zu nähern.

    »Oh, sieh nur«, sagte Jandra, als sie einen Blick über Shays Schulter warf. »Eine Karte.«
    Shay vermutete, dass es sich um die Insel handelte, auf der sie gerade waren, da ein gelber Pfeil auf eine Stelle deutete, neben der stand: »Hier sind Sie.« Jandra legte ihre Finger auf die Karte. Die Insel wurde kleiner, während das Gebiet an sich, das auf der Karte zu sehen war, sich ausweitete. Kurz darauf enthüllte sich ein verblüffendes Netz aus weißen Linien vor einem schwarzen Hintergrund.
    »Das ist ihr gesamtes unterirdisches Reich«, sagte Jandra. »Wir sind unter der Erde, unterhalb von etwas, das sich West Virginia nennt. Es ist durch und durch von Minen durchsetzt gewesen.« Das Bild drehte sich, als Jandra ihre Finger auf dem Bild verlagerte. »Ah. Wie ich vermutet hatte. Wir haben den langen Weg genommen, um hierherzugelangen. Es führt ein kürzerer in nur wenigen Stunden zurück zur Oberfläche.« Eine der weißen Linien begann in einem blassen, roten Licht zu pulsieren.
    Shay näherte sich. »Eine magische Karte. Im Kolleg der Türme gibt es Kartographen, die für so etwas wie das hier töten würden.«
    »Wenn du Magie sehen willst, dann warte, bis wir den Flaschengeist ausgegraben haben.«
    Jandra ging zu der Mauer und drückte auf einen der weißen Ziegel. Sie rutschten zurück, und es kam ein großer Wandschrank mit Werkzeugen zum Vorschein. Shay sah noch mehr Metallscheiben auf einem Metallregal liegen. Bevor er den Wandschrank näher untersuchen konnte, drehte Jandra sich mit zwei Schaufeln in den Händen und einer kleinen Gartenkelle zu ihm um.
    Sie warf Shay eine Schaufel und Echs die Kelle zu. »Und jetzt graben wir gemeinsam«, sagte sie.

    Jandra führte sie zur Lichtung. Der Boden war von einem Feuer geschwärzt, das vor nicht allzu langer Zeit gebrannt haben musste. Die Stelle war jetzt abgekühlt, aber in der Luft hing noch immer der Geruch einer häufig genutzten Feuerstelle. Kohle knirschte unter Shays Stiefeln, als er auf etwas trat, das einmal ein Ast gewesen war. Im Gegensatz zu dem geisterhaften Wald war die Gegend hier knochentrocken. Jandra streckte die Finger aus, als sie über die Asche marschierte.
    »Spürst du es?«, flüsterte sie.
    »Was?«, fragte Shay.
    »Das Summen in der Luft. Ein sehr feiner Nebel von Naniten. Sogar ohne Flaschengeist spüre ich es. Es fühlt sich an wie Sonnenlicht unter der Haut.«
    Echs sah zum Steinhimmel hoch. »Sonne weg«, sagte er traurig.
    »Je schneller wir den Flaschengeist kriegen, desto schneller sind wir wieder oben«, sagte Jandra. Dann stieß sie die Schaufel in die schwarze Erde. »Wenn ich meine Kräfte erst zurückhabe, können wir von hier wegfliegen und in so viel Sonnenlicht baden, wie wir wollen. Dann … werde ich alles in Ordnung bringen. « Sie schleuderte eine Schaufel voll glänzender schwarzer Erde zur Seite. »Ich werde nach Drachenschmiede gehen und Vance von seiner Blindheit heilen. Ich werde Burkes Bein so gut heilen, dass er tanzen kann.« Sie stieß die Schaufel erneut in den Boden.
    Shay half ihr beim Graben. Echs kam näher und warf mit seiner Kelle vorsichtig ein paar Haufen Erde zur Seite.
    Shay schürzte die Lippen und machte sich wieder an die Arbeit. War es wirklich möglich, dass dieser Gegenstand, nach dem sie suchten, Jandra die Macht gab, die Blinden und die Lahmen zu heilen? Aber selbst, wenn dem so war … würde es an der grundsätzlichen Situation viel ändern?

    »Ich weiß, dass du es gut meinst«, sagte er und warf Erde beiseite. »Aber … gibt es auf der Welt nicht größere Probleme als die Augen oder Gliedmaßen von ein paar Leuten? Wenn dieser Flaschengeist so mächtig ist, wie du sagst, könntest du ihn dann nicht dazu benutzen, gegen Drachen zu kämpfen? Ragnar will alle Drachen ins Meer treiben. Könntest du so etwas wirklich tun?«
    Jandra hörte auf zu graben. Sie biss sich auf die

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