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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Unterlippe, während sie nachdachte.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Ich wünschte, ich könnte mit Vendevorex sprechen«, sagte sie. »Er hatte so viel Macht, aber er hat sie kaum genutzt. Er hat angedeutet, dass er Angst hatte, die Atlanter könnten ihn finden.«
    »Und machst du dir Sorgen, dass sie dich finden könnten?«
    »Gar nicht«, sagte sie mit einem anmaßenden Lächeln. »Aber … es ist so leicht, hier zu sitzen und sich darüber zu unterhalten, wie man Drachen ins Meer treibt, während wir noch gar nicht die Macht haben, es zu tun. Wenn ich meine Macht allerdings zurückhabe … ich hoffe, ich bin klug genug, um zu wissen, was ich tue.«
    Shay strich ein paar Haare aus ihrem Gesicht, die ihr über die Augen gefallen waren. »Allein, dass du darüber nachdenkst, beweist mir, dass du die nötige Weisheit besitzt.«
    »Danke«, sagte sie. Sie beugte sich vor. Er schloss die Augen, und sie begegneten sich in einem Kuss. Es war so sehr viel angenehmer als bei ihrem luftigen Zusammenstoß zuvor.
    Sie zog sich zurück und lächelte ihn schelmisch an. Shay lächelte zurück. »Möchtest du eine Pause machen?«
    Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und rollte mit den Augen. »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Grab weiter.«

    Drei Stunden später und sechs Fuß tiefer waren etliche Blasen an Shays Händen, und sein Rücken brannte, und Schweiß tropfte bei jeder Bewegung mit der Schaufel von seiner Haut. Er hatte sein Hemd ausgezogen und das Oberteil des Einteilers so weit heruntergeschoben, dass er es mit dem Gürtel zusammenbinden konnte. Je tiefer er grub, desto härter wurde der Boden. Das Loch wurde außerdem heißer.
    Echs hatte sich längst abgesetzt. Der kleine Drache lag neben dem Loch, schob das Kinn über den Rand und blickte nach unten. Echs war ungefähr auf gleicher Augenhöhe wie Shay, wenn der versuchte, sich aufzurichten.
    »Ich verspreche dir, ich werde dafür sorgen, dass du dich besser fühlst, wenn wir hier erstmal fertig sind«, sagte Jandra, die mit herabbaumelnden Beinen am Rand saß. »Vendevorex hat mich in Anatomie unterrichtet. Ich weiß, welche Muskeln ich massieren muss.«
    »Falls du gerade versuchst, mich zu motivieren, dann weiß ich das zu schätzen«, sagte er. Er hielt inne und wischte sich den Schweiß aus den Augen. »Aber ehrlich gesagt, ich glaube, es reicht für heute. Ich bin ein Schreiberling, kein Grubengraber. Wenn du jemanden brauchst, der am Tisch sitzt und acht Stunden hintereinander schreibt, bin ich dein Mann.«
    »Du bist so oder so mein Mann«, sagte Jandra. »Ich sehe dir gern beim Graben zu. Deine Muskeln treten so schön hervor.«
    Sie reichte ihm die Feldflasche. Er hielt sie hoch und ließ sich den Inhalt in einem angenehmen Schwall in den Mund und über die Brust laufen. Er sah auf seine Schultern und die Oberarmmuskeln. Sie wirkten nach dieser Anstrengung wie gemeißelt.
    »Noch zehn Minuten«, sagte sie und starrte ihn begehrlich an. Er nahm noch einen Schluck kühles Wasser. »Für dich elf, mein Liebling.«

    Er stieß die Schaufel wieder in den schwarzen Boden, trieb ihn mit ganzer Kraft hinein. Die Schaufel kratzte kaum an der Erde. Es fühlte sich an, als wäre sie auf Grundgestein gestoßen.
    »Oh«, sagte er und zog die Hand von der Schaufel weg. Durch den abrupten Stopp hatte er sich einen Splitter in die Handfläche gestoßen.
    Er sah auf und hoffte auf mitfühlende Worte von Jandra. Stattdessen starrte sie auf die Stelle, neben der er stand.
    »Komm raus«, sagte sie und warf ihren Umhang ab.
    »Glaubst du …?«
    »Ich glaube, es ist nicht genug Platz für uns beide da unten«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Komm her.«
    Sie riss ihn regelrecht aus dem Loch hoch. Bevor er die Erde von sich abklopfen konnte, packte sie Echs’ Kelle und sprang hinunter. Sie kniete auf dem schwarzen Boden und tastete nach etwas, das er nicht sehen konnte.
    »Das Schwert«, sagte sie. »Ich kann die Hitze spüren.«
    Erde flog über ihren Rücken, als sie mit der Kelle auf den Boden klopfte. »Vendevorex und ich haben unseren Flaschengeist als Helm getragen, aber Jazz trug den ihren unter der Haut. Er hat ihr als Herz gedient. Bitterholz hat Gabriels flammendes Schwert darin stecken lassen, aber es ist nicht geschmolzen, während sich der übrige Körper sehr wohl in Asche verwandelt hat. Wir haben ihr Herz mitsamt dem Schwert darin vergraben.«
    Plötzlich begann orangefarbenes Licht an den Grubenwänden zu tanzen. Jandra richtete sich auf und hielt

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