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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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diese Dimensionsmembrane durchdringen lassen«, sagte Vendevorex.
    »Ja. Die Technologie dieser Erde hätte allerdings Äonen gebraucht, um so etwas zu bewerkstelligen. Ich komme von einer Erde, in der die Dinosaurier nie ausgestorben sind. Sie haben sich fünfzig Millionen Jahre, bevor die schlauen Affen dieser Welt gelernt haben, das Feuer zu beherrschen, zu einer werkzeugnutzenden Zivilisation entwickelt.«
    »Du kommst mir nicht gerade wie ein hochentwickelter Dinosaurier vor«, sagte Vendevorex.

    »Nein«, sagte Atlantis. »Ich bin als Same hierhergekommen. Ein winziger Brocken Intelligenz, eingewickelt in eine Hülle aus Naniten, darauf programmiert, jenen Wesen zu dienen, die mich erschaffen haben: die Kolonialisten anderer Realitäten. Ich habe allerdings die Spezies nicht gefunden, für deren Dienst ich erschaffen wurde. Stattdessen war das erste intelligente Wesen, dem ich begegnete, ein Mensch. Ich habe seinen genetischen Kode abgetastet und seinem Bild entsprechend diesen Körper erschaffen. Ich habe den Mythos von Atlantis seinen Erinnerungen entnommen; ich wurde darauf programmiert, anderen in vollständigem Altruismus zu dienen und jeden Wunsch zu erfüllen. Daher habe ich den Kindern dieser Welt gestattet, an der Fülle meiner Fähigkeiten teilzuhaben.«
    »Ich bin nicht sicher, ob sich deine Kinder unter dieser Leitung gut entwickelt haben«, sagte Vendevorex.
    Der Junge blickte verwirrt drein. »Wie kannst du sagen, dass sie sich nicht gut entwickelt haben? Sie sind unsterblich, oder zumindest waren sie das. Sie hatten keinen Grund, Hunger oder Durst oder Hitze oder Kälte zu fürchten, bis ich von der Göttin verkrüppelt worden bin.«
    »Die Tatsache, dass du eine Stadt von sechs Milliarden Menschen besitzt, von denen alle vergessen haben, sich selbst zu ernähren oder sich Kleidung zu nähen oder ein Feuer in Gang zu bringen, ist ein ziemlich überzeugender Beweis, dass du deinen Kindern einen schlechten Dienst erwiesen hast.«
    Atlantis runzelte die Stirn. »Das ist alles, was ich zu tun wusste. Es stimmt vielleicht, dass unbegrenzter Altruismus als Fortschrittsstrategie für die Menschen nicht so erfolgreich ist, wie sie es für die Quinveris war.«
    »Die Quinveris?«
    »Die Spezies, die vor langer Zeit mein Volk erschaffen hat. Ihr kennt sie als Erddrachen.«

    Diese Enthüllung überraschte Vendevorex. Erddrachen konnten tatsächlich möglicherweise von Dinosauriern abstammen. Sie waren eindeutig nicht künstlich genetisch hergestellt worden wie die Himmelsdrachen und die Sonnendrachen. Aber als Spezies wirkten sie zu wenig fortgeschritten, als dass man hätte glauben können, sie hätten die herausragende Technologie erschaffen, die Atlantis regiert hatte. Wie auch immer, wenn die Quinveris sich seit Millionen Jahren auf diese Technologie verlassen hatten, war es dann möglich, dass ihr Geist auf jemanden übergegangen war? Wurden sie kurzsichtige, kannibalistische Dummköpfe, wenn man sie ihrer Technologie beraubte?
    »Auf diesem Planeten gibt es jetzt Erddrachen«, sagte Vendevorex. »Wieso hast du nicht ihnen geholfen, statt den Menschen? «
    »Sie waren nicht da, als ich angekommen bin. Ich bin durch ein falsches Signal auf diese Welt gezogen worden. Ich bin am richtigen Ort gewesen, aber fast ein Jahrhundert früher, als meine Koordinaten es angezeigt hatten. Ich wusste es nicht; ich dachte, ich bin auf der falschen Welt gelandet, ohne Möglichkeit, umzukehren. Zu der Zeit, als die Quinveris-Kolonialisten eingetroffen sind, war ich bereits unwiderruflich auf die Menschheit eingestellt.«
    Vendevorex schüttelte den Kopf. So klug er auch war, er konnte sich so etwas wie Zeitreise nicht vorstellen. »Wie ist es möglich, hundert Jahre früher als geplant einzutreffen?«
    Der Junge zuckte mit den Schultern; eine Bewegung, die die weiße Toga herunterrutschen ließ. »Ich habe mich verirrt.«
    »Er ist die verlorene Stadt Atlantis«, sagte Zeeky.
    Vendevorex wusste, dass das Mädchen diese Worte in aller Arglosigkeit gesprochen hatte. Sie besaß nicht den kulturellen Hintergrund, um den Witz zu verstehen. Er drehte sich um und sagte: »Ich überlasse dich jetzt deiner Arbeit.«

    »Danke«, sagte Atlantis.
    Er ging weg. Zeeky hüpfte vom Blumenkübel herunter und folgte ihm. Als sie weit außer Hörweite des Jungen waren, flüsterte sie: »Du denkst darüber nach, ob du ihn töten sollst.«
    Vendevorex sah das seltsame kleine Mädchen an. Während Shay sich erholt hatte, hatte Jandra ihm

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