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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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etwas über ihre Wahrnehmungsfähigkeit erzählt, die von der Genmanipulation der Göttin herrührte.
    »Das ist eine eigenartige Bemerkung«, sagte er.
    »Du hast Angst, was passieren könnte, wenn er seine Kräfte zurückerhält. Du denkst, dass die Menschheit – und die Drachenart – besser dran wären ohne ihn. Du weißt bereits, wie du seine Werkzeuge benutzen kannst, und denkst, du kannst den Leuten beibringen, diese Werkzeuge auf weniger gefährliche Weise zu benutzen.«
    Vendevorex blieb stehen. »Du scheinst eine ganze Menge zu wissen für ein Mädchen, dessen größte Behauptung bisher darin bestanden hat, dass sie mit Schweinen sprechen kann.«
    »Ich bin mit einigen Gaben geboren worden«, sagte sie. »Als Jazz mich gefangen genommen hat, hat sie mir noch andere gegeben.«
    Sie biss sich auf die Lippe, als sie das gesagt hatte. »Sag es nicht Jandra. Sie wird sich Sorgen machen.«
    »Sollte sie sich denn Sorgen machen?«
    »Nein«, sagte Zeeky. »Jazz war eine böse Frau. Ich bin ein nettes Mädchen.«
    »Ich verstehe. Und als nettes Mädchen sag mir doch bitte deine Meinung. Soll ich Atlantis töten?«
    »Könntest du das denn?«, fragte sie.
    Er spannte den Kiefer an und holte tief Luft. Ihm war klar, dass sie nicht danach fragte, ob er die Fähigkeit dazu besaß. Sie fragte, ob er kaltblütig genug war, um einem Wesen das Leben
zu nehmen, das sich, zumindest dem Anschein nach, in einen fünfjährigen Jungen verwandelt hatte.
    »Ja«, sagte er.
    »Wirst du den Leuten hier dabei helfen, mit ihrem neuen Leben klarzukommen?«
    »Natürlich.«
    »Bitterholz wird es nicht tun«, sagte sie.
    »Hast du mit ihm auch darüber geredet?«
    »Nein. Ich möchte nicht, dass er diese Entscheidung treffen muss. Er ist nett zu mir gewesen. Er ist wirklich mutig. Aber ich habe sein Gesicht beobachtet, wenn er schläft. Er braucht nicht noch mehr schlechte Träume.«
    »Du solltest jetzt gehen und ihn suchen«, sagte Vendevorex. »Es gibt noch andere Dinge, um die ich mich jetzt kümmern muss.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie.
    Er starrte sie an.
    »Du musst nicht zurückgehen«, sagte sie.
    »Wir wissen beide, was auf dem Spiel steht«, erwiderte er.
    »Du musst gar nichts tun«, sagte sie.
    »Wenn ich es nicht tue, wer dann?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.« Langsam schüttelte sie ihren Kopf und begann, weiterzugehen, die Hände auf dem Rücken gefaltet. »Alles, was ich weiß, ist, dass ein Langwyrm, wenn man ihn nicht jede Minute beobachtet, dazu neigt, alles Mögliche zu fressen.«

Kapitel Zweiunddreißig
Morgenmedizin
    H inter ihnen ging die Sonne auf, als sie im Tiefflug von Osten her auf Drachenschmiede zuflogen. Voller Stolz sah Burke auf Anza, die die Gruppe anführte; sie bewegte sich mit der Selbstverständlichkeit eines mythischen Wesens.
    Burke folgte dicht hinter seiner Tochter, rechts und links umgeben von Vance und Jeremiah. Ein gutes Stück hinter ihnen und am heller werdenden Horizont fast nicht zu sehen befanden sich Ferkelchen und Dorny; sie waren kaum mehr als Flecken in der Ferne. Es machte Burke nichts aus, dass sie das Schwein so weit hinter sich zurückließen, aber er fühlte sich nicht gut, was Dorny betraf. Der alte Mann hatte erklärt, dass er keine Luft bekäme, wenn sie zu schnell flogen. Daher hatten sie für die Strecke, die Shay in zwei Stunden zurückgelegt hatte, die ganze Nacht gebraucht. Dennoch verlief die Reise weit schneller, als Burke das für möglich gehalten hatte.
    Drachenschmiede lag vor ihnen; auf den Rosthaufen um die Stadt herum glitzerte eine Schicht Morgenfrost. Die Bäume unter ihnen waren verkrüppelte Parodien gesunder Wälder. Burke fragte sich, ob sie aufgrund der braunen Wolken, die gewöhnlich über dem Gebiet hingen, unter Lichtmangel litten, oder ob den Bäumen das Einatmen von Rauch genauso
wenig bekam wie den Menschen. Sollte er die Gießerei nach diesem Morgen noch weiter betreiben, würde er einige bereits angedachte Verbesserungen bezüglich der Schmiedeöfen und Schlote vornehmen, die es ihnen gestatteten, wirksamer zu arbeiten. Seine Absicht war, dafür zu sorgen, dass die Atmosphäre innerhalb der Festung gesünder wurde; vielleicht würden dem Wald solche Verbesserungen ja ebenfalls zugutekommen.
    Als sie noch eine Meile von der Stadt entfernt waren, flogen sie über die Drachenlager hinweg, die sich in einem Ring um die Stadt legten und die Blockade ausmachten. Einige Katapulte waren in Reichweite gezogen worden. Er

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