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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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seiner Stirn und um seine Lippen sowie Schwielen um seine Knöchel erweckten den Eindruck, dass Vance die eine oder andere Rauferei mitgemacht hatte.
    »Hallo, Shay«, sagte Vance und nickte in seine Richtung. Sie
waren sich schon zuvor beim Osttor begegnet. Vance hatte Wache gestanden und ihn nach Drachenschmiede hereingelassen.
    Shay hob zur Begrüßung die Hand. »Ich habe schon gehört, dass du unser Leibwächter sein wirst. Es heißt, du kannst gut mit dem Bogen umgehen.«
    »Wenn Anza dabei ist, bin ich von niemandem mehr der Leibwächter«, sagte Vance mit einem leichten Lächeln. Er trat näher zu Shay und blickte sich beunruhigt nach Burke um, ehe er sich räusperte und im Flüsterton sagte: »Ich habe gehört, dass du mit Büchern hergekommen bist. Es heißt, du wolltest den Leuten das Lesen beibringen.«
    »Was leider nicht Ragnars Zustimmung fand.«
    »Nun, äh …«, sagte Vance, dessen Stimme jetzt sogar noch leiser wurde, während er sich noch mehr zu Shay beugte. »Ich trage einen guten Kopf zwischen meinen Schultern, aber ich hatte nie eine richtige Ausbildung. Als wir gegen die Drachen gekämpft haben, habe ich auf dieser Mauer mein Bestes gegeben, aber eigentlich haben Burke und seine Vorarbeiter die Schlacht gewonnen. Sie haben die ganze Zeit über Bauplänen und Büchern gehockt und Nachrichten hin und her geschickt. So jemand will ich werden. Kannst du mir das Lesen beibringen?«
    Shay lächelte breit. »Es wäre mir eine Ehre.«
    Bevor sie die Angelegenheit weiter besprechen konnten, kam Biskuit durch die Falltür nach oben und verkündete: »Die Pferde stehen am Nordtor bereit. Dort stehen Männer Wache, denen ich vertraue. Sie werden euch rausschaffen, ohne dass Frost und seine Freunde sich irgendwie einmischen.«
    Burke nickte. »Dann sollten wir nicht zögern. Ich habe Ragnar gesagt, dass ihr bei Einbruch der Nacht weg seid. Ich bin nicht sicher, ob ich die Energie habe, es noch einmal mit ihm aufzunehmen.«
    Anza beugte sich vor, um Burke zu umarmen. Sie nickte ihm
stumm zu, als sie ihre Tasche packte und zum Aufzug ging. Shay sah das glänzende stählerne Kriegsbeil, das an ihrer Tasche befestigt war. Anza war ein wandelndes Waffenarsenal; sie hatte Schwerter, Messer, Pfeile und einen Himmelsmauerbogen ähnlich dem, den Vance trug. Shay hob seine eigene Tasche auf, und er nahm auch das Gewehr an sich, mit dem er unter Burkes Anleitung fast eine Stunde lang geübt hatte. Er war beeindruckt von der Waffe, aber wenn Gewehre wirklich so tödlich waren, wie Burke behauptete, warum trug dann seine eigene Tochter nicht auch eins?
    Er trat zu Anza und den anderen in den Aufzug. Als dieser sich abwärts bewegte, nahm er einen grimmigen, besorgten Blick in Burkes Augen wahr. Er hatte das Gefühl, als würde Burke ein Geheimnis vor ihnen verbergen.
    Jandra winkte. »Danke, Burke«, sagte sie.
    Echs winkte ebenfalls und sagte: »Starker Häuptling.«
    Anza winkte nicht. Sie starrte mit ausdrucksloser Miene vor sich hin, während der Aufzug sie nach unten brachte.
     
    Burke sackte in sich zusammen, sobald Anza und ihre Kameraden mit dem Aufzug außer Sicht waren. Er hatte Schmerzen, seit sein Oberschenkel gebrochen war, aber durch die Anstrengung der Auseinandersetzung mit Ragnar hatten diese Schmerzen eine neue Ebene erreicht. Er hatte all seine Kraft aufbieten müssen, um Anza nicht merken zu lassen, wie sehr er litt. Vor langer Zeit schon hatte er Anza beigebracht, Verletzungen stoisch zu ertragen und sich nie dem Schmerz hinzugeben. Er war froh, dass er nicht vor ihr zusammengebrochen war.
    Biskuit stand am Fenster und sah zu, wie die vier Abenteurer die Gießerei verließen und zum Nordtor marschierten.
    »Sie haben sich auf den Weg gemacht«, erklärte er. »Fangen wir mit dem Whiskey an.«

    Burke stieß die schwere Wolldecke zurück, die auf seinem Schoß lag. Sein rechtes Bein lag ausgestreckt vor ihm; es war nackt, abgesehen von den Verbänden, mit denen es an eine Schiene gebunden war. Das gesamte Bein war blaugrau verfärbt und voller Flecken von Prellungen. Sein Fuß war zum großen Teil schwarz, und das tote Fleisch stank. Bösartige rote Streifen liefen die Hüfte hinauf bis zum Rumpf. Sein Fieber war von Tag zu Tag gestiegen. Wenn er nicht jetzt sofort etwas tat, würde sich die Entzündung in seinem gesamten Körper ausbreiten.
    »Das Bein muss ganz weg«, sagte Burke mit ausdrucksloser Stimme, als würde er über ein gebrochenes Wagenrad reden.
    »Ich habe die Säge bereits

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