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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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zu entscheiden, ob sie ihn wohl aufzog. Er hielt ihr die Schrotflinte entgegen, die er für sie getragen hatte. Jandra schüttelte jedoch den Kopf und nahm stattdessen den Munitionsgurt ab und reichte ihn ihm.
    »Nimm du diese Sachen. Du hast eine Begabung dafür.«
    Anza hatte Dorny auf das Gras gelegt, nachdem sie ihn aus dem Tunnel geschafft hatte, aber mittlerweile war der alte Mann wieder auf den Beinen. Seine Wangen waren rußgeschwärzt. »Verflucht«, sagte er. »Ich habe nicht einmal ein Zehntel von dem Zeug rausgeschafft, das auf der Liste steht. Wenn ich jünger wäre oder kräftigere Hände hätte …«
    Anza gestikulierte rasch und heftig in seine Richtung.
    »Du hast Recht«, sagte er. »Ich lebe noch. Das ist das Wichtigste. «
    »Ihr versteht Anza sehr viel besser als ich«, sagte Jandra.
    »Ich war immer um sie herum, während sie aufgewachsen ist«, sagte Dorny. »Ich bin wie ein Onkel für sie. Als sie sieben oder acht war, habe ich nicht einmal groß darüber nachgedacht, dass sie nicht sprechen kann. Wenn man erst weiß, wie man sie deuten muss, kann sie einem ihre Gedanken auch gut mit ihren Augen und Händen übermitteln.«
    »Sie hat nie geredet?«, fragte Shay.
    »Als Säugling hat sie ein paar Geräusche von sich gegeben, aber sie hat damit aufgehört, als sie etwa ein Jahr alt war. Danach hat sie nicht einmal Geräusche gemacht, wenn sie geweint hat. Ein paar aus der Stadt flüsterten, dass sie vielleicht schwachsinnig ist, aber alle, die sie kannten, konnten sehen, dass sie klüger war als andere Kinder in ihrem Alter. Wenn Burke darauf angesprochen wurde, hat er immer gesagt, dass es besser ist, zu schweigen und für einen Idioten gehalten zu werden, als den Mund aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen. «
    Anza verschränkte die Arme vor der Brust; die Unterhaltung schien ihr Unbehagen zu bereiten.
    »Ich vermute, ich sollte jetzt mit den anderen Leuten sprechen«, sagte Dorny. »Ich muss ihnen sagen, was ich weiß, und
sie darauf vorbereiten, mit mir nach Drachenschmiede zu gehen. Burke muss seine Notizbücher und dieses Zeug bekommen. Auf seinem Zettel stand, dass ihr zum Drachenpalast weiterreisen würdet. Vielleicht finden wir einen Platz im Dorf, wo ihr euch den Rest der Nacht ausruhen könnt. Und waschen. Du siehst schrecklich aus, Anza.«
    Anza zuckte mit den Schultern und strich sich eine Locke von der Wange, wobei sie einen Streifen aus dunklem Blut zurückließ, der wie eine Kriegsbemalung wirkte.

Kapitel Sieben
Was für eine Vorstellungskraft
    D er Morgen dämmerte, als Vulpinus den Drachenpalast erreichte. Das uralte Gebäude thronte wie ein kleiner Berg in der Nähe des Ufers eines breiten Flusses, der im frühmorgendlichen Nebel silbern glitzerte. Ganz in der Nähe befand sich Richmond, die Stadt der Menschen; an den Kais wimmelte es bereits von Arbeitern. Mit der Rebellion von Drachenschmiede hatten diese Männer vermutlich nicht viel zu tun, dachte Vulpinus. Richmond war ein blühendes Handelszentrum, ein Tor zwischen der flachen Küstenebene im Osten und den Bergen und Gebirgen im Westen. Dreißigtausend Menschen wohnten in dieser Stadt, der mit Abstand größten im ganzen Königreich.
    Obwohl Richmond im Schatten des Drachenpalastes lag, war es von Albekizans Plänen des Völkermords verschont geblieben. Albekizan hatte sich die Arbeitskraft der Menschen von Richmond zunutze gemacht, als er die Freie Stadt errichten ließ, die sich nur zehn Meilen entfernt befand. Die Freie Stadt war von seinem üblen Bruder Blasphet entworfen worden und hätte zur Todesfalle der Menschen dort werden sollen. Das Versprechen auf paradiesische Zustände hatte in Wirklichkeit die endgültige Lösung für das Problem der Menschen herbeiführen
sollen. Dann allerdings hatte diese Todesfalle den Drachen mehr Schaden zugefügt als den Menschen. Die ersten Menschen, die die Stadt erreichten, hatten zurückgeschlagen, als Albekizan ihren Tod angeordnet hatte. Dabei waren sie von dem legendären Drachentöter Bitterholz angeführt und von dem verräterischen Zauberer Vendevorex unterstützt worden. Währenddessen waren die Menschen von Richmond einfach weiter ihren Geschäften nachgegangen, hatten die Kanäle freigehalten und Waren verkauft und gekauft. Jedes bisschen Bauholz, jeder Nagel und Hammer, der beim Bau der Freien Stadt benutzt worden war, war durch diesen Hafen gegangen.
    Vulpinus hatte Albekizans Plan, die Menschheit auszurotten, für blanken Wahnsinn gehalten. Als Sklavenjäger

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