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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Himmelsdrachen umgaben den älteren Biologen mit Federn in den Händen; sie schrieben, während er etwas murmelte. Vulpinus war so gewöhnt daran, den rothaarigen Shay in dieser Rolle zu sehen, dass seine Abwesenheit ihm irgendwie eigenartig vorkam.
    »Chapelion!«, rief Vulpinus zur Begrüßung. Seine Stimme hallte in dem riesigen Raum; das hohe Alter hatte ihn auch schwerhörig gemacht, und Vulpinus hatte sich angewöhnt, seine Stimme entsprechend anzupassen.
    Der Drache blickte auf und blinzelte über den Rand seiner Brille hinweg. Dann, als er den Kopf hob und Vulpinus erkannte, wirkte er sogar noch aufmerksamer. »Alter Freund«, sagte Chapelion. »Ich bin froh, dich zu sehen! Ich vermute, du hast mir meine Bücher zurückgebracht?«
    »Nein«, sagte Vulpinus und näherte sich dem Thron. Jetzt sah er, dass es sich bei den Seiten, die vor Chapelion lagen, um Abschriften von Karten handelte. Die Tinte darauf war noch frisch. »Unglücklicherweise bringe ich dir weder Bücher noch Sklaven. Hemming und Terpin sind tot. Shay hat überlebt; ich bin ihm letzte Nacht begegnet, habe aber dann die taktische Entscheidung getroffen, mich zurückzuziehen.«
    »Was?«, fragte Chapelion. Im ersten Moment vermutete Vulpinus,
dass er nicht laut genug gesprochen hatte, dann aber begriff er, dass Chapelion einfach nur nicht glaubte, was er gehört hatte. »Du bist vor Shay geflohen? Du hast meine Bücher bei ihm gelassen? In all den Jahren, die ich dich kenne, ist dies das erste Mal, dass du von einem solchen Versagen berichtest.«
    Vulpinus verzog das Gesicht. »Ich hatte von Rückzug gesprochen, nicht von Flucht. Tatsächlich war meine Begegnung mit Shay reiner Zufall. Er hatte die Bücher nicht bei sich; wenn dem so gewesen wäre, hätte ich sie an mich genommen. Wie auch immer, ich bin zuversichtlich, dass wir ihn schon bald ergreifen werden. Jandra war bei ihm.«
    Eine tiefe Falte bildete sich auf Chapelions Stirn. »Jandra? Sollte ich mit diesem Namen etwas verbinden?«
    »Das solltest du«, sagte Vulpinus. »Jandra ist das Menschenkind, das Vendevorex vom Säuglingsalter an aufgezogen hat. Ich habe gehört, dass sie es mit ihm als Zauberin nicht aufnehmen kann, aber sie verfügt dennoch über beachtliche Kräfte. Balikan war bei mir und wurde von ihr getötet. Ich hatte Shay besiegt und wollte Jandra töten, als mich von hinten ein dritter Kämpfer angegriffen hat. Ich habe ihn weggestoßen, aber nicht gesehen; er muss unsichtbar gewesen sein, eine Macht, die dem Zauberer zugeschrieben wird.«
    »Ja«, sagte Chapelion. »Ich habe gesehen, wie er sich unsichtbar gemacht hat.« Er hielt inne und strich sich mit der Vorderklaue über das Kinn. »Dieser Satz klingt nicht richtig«, sagte er leise wie zu sich selbst. »Ich habe beobachtet, wie er sich unsichtbar gemacht hat? Klingt das besser?« Chapelions Stimme wurde leiser, als er über die Frage nachdachte.
    Vulpinus wartete geduldig. Unterhaltungen mit Chapelion waren immer so; sein ganzes Leben lang Manuskripte zu diktieren hatte ihn dazu gebracht, seine Gedanken ständig zu bearbeiten, besonders dann, wenn er müde oder abgelenkt war.
Chapelion zu begegnen, wenn er gerade in einer falschen Geistesverfassung war, konnte bedeuten, dass eine Unterhaltung, die eigentlich nur einen Augenblick erfordert hätte, zu einer Geduldsprobe von einer Stunde wurde.
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Vulpinus und hoffte, die Kontrolle über die Unterhaltung wieder an sich reißen zu können. »Es ist noch früh; du wirst das richtige Wort nach dem Frühstück finden.«
    »Ist es früh?«, fragte Chapelion. Er sah an Vulpinus vorbei, und seine Augen nahmen einen träumerischen Ausdruck an, als er den heller werdenden Himmel betrachtete. »Wie es scheint, haben wir wieder die ganze Nacht durchgearbeitet. Nach wie vor lösen die Ereignisse einander schneller ab, als wir auf sie reagieren können.«
    »Die Ereignisse?«
    »Die Nachricht vom Massaker an Shandrazels Armeen bei Drachenschmiede hat jetzt alle Sonnendrachen erreicht.« Chapelion deutete auf die Karten. »Da kein König mehr existiert, haben sämtliche Sonnendrachen, die in den verschiedenen Provinzen herrschen, die Verträge zur gegenseitigen Verteidigung gekündigt, die während Albekizans Herrschaft abgeschlossen worden sind. Es gibt jetzt jede Menge Sonnendrachen, die von sich glauben, würdig zu sein, auf dem Drachenthron zu sitzen. Ich fürchte, uns steht ein Bürgerkrieg bevor, wenn wir nicht rechtzeitig einen

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