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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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mitteilen wolltest, könntest du das tun.«
    Anza schürzte die Lippen, als wäre sie nicht bereit, ihre Geheimnisse zu enthüllen.
    »Als du jung warst, hast du auch herausgefunden, dass du, wenn du nicht redest, besser hören kannst. Du hörst und siehst Dinge, die andere Leute nicht hören und sehen; du kannst auch besser riechen und schmecken und Dinge spüren. Das stimmt doch, oder?«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Anzas Lippen. Sie hob einen Finger und machte eine Geste des Schweigens.
    »Dein Geheimnis bleibt bei mir sicher aufbewahrt«, sagte Zeeky. »Aber ich habe von den Dorfbewohnern etwas erfahren, bevor wir die Höhle verlassen haben. Der Stein wird aus deiner Kehle entfernt werden. Du wirst in der Lage sein, normal zu reden, wenn du willst. Würdest du das wollen?«
    Anzas Augen wurden schmal, und sie zog die Mundwinkel nach unten, was den Eindruck von Widerwillen und Skepsis erweckte.
    »›Wir werden alle geheilt werden‹, haben sie geflüstert«, sagte Zeeky.
    Anza legte den Kopf schräg.
    »Ich weiß nicht genau, was es bedeutet«, sagte Zeeky. »Ich wollte es dir nur sagen, bevor du uns heute Abend verlässt.«
    Anza wölbte wieder die Brauen.
    »Woher ich das weiß? Meiner Kristallkugel nach wirst du weggehen, um die Schrotflinte wiederzuholen, die Vulpinus uns gestohlen hat.«
    Anza nickte; sie wirkte beeindruckt.
    »Ich wünschte, ich könnte dir mehr erzählen«, sagte Zeeky. »Aber die Dorfbewohner sagen, dass das Reden über die Zukunft das Risiko beinhaltet, sie zu verändern.«

    Bevor sie weiter über diese Angelegenheit sprechen konnte, erklang ein Rascheln aus dem Wald in der Nähe. Anza sprang wie ein Reh zu ihrer Kleidung, die auf dem Stein lag; das weiße Handtuch flatterte in der Luft, wo sie es noch mitten im Sprung losgelassen hatte. Wenige Augenblicke später hatte sie sich ihre Hirschlederkleidung über die Schultern gestreift, auch wenn sie vorne noch offen und bis zu einem Stück unterhalb des Bauches unverschnürt war. Sie packte ihr Schwert und wirbelte zu den raschelnden Blättern herum.
    Echs kam von den Bäumen her zu ihnen geflitzt. Er hopste zu Zeeky; in seinen Fäusten waren jede Menge weißer Maden. Noch mehr Maden – oder wenigstens Teile davon – wimmelten in seinem schildkrötenähnlichen Maul, während er auf seiner neu entdeckten Leckerei herumkaute.
    Er hockte sich vor Zeeky hin und streckte ihr seinen Schatz entgegen. »Gutes Essen, Weiser Häuptling«, sagte er.
    Zeeky schüttelte den Kopf und deutete auf Ferkelchen. »Ich bin Vegetarierin. Aber Fetter Häuptling würde es sicherlich begrüßen.«
    Ferkelchen grunzte glücklich über die Gabe. Er schnaubte, als er sich erhob und hinüberwatschelte. Echs sah Ferkelchen mit einer Miene an, in der Ehrfurcht stand – und auch Begierde. Während Ferkelchens geübte Lippen und Zunge eine Made nach der anderen aufschleckten, kaute Echs an seinen etwas langsamer. Zeeky wusste, was Echs dachte. Es war beinahe süß, dass der kleine grüne Schildkröten-Affe ernsthaft in Erwägung zog, aus Ferkelchen eine Mahlzeit zu machen. Beinahe.
    »Denk nicht einmal dran«, sagte Zeeky. »In seinem letzten Kampf hat Ferkelchen einer Göttin in den Hintern getreten. Du hättest keine Chance.«
    Ferkelchen sah den kleinen Drachen höhnisch an.

    »Und sei du nur nicht so eingebildet, Ferkelchen«, sagte Zeeky. »Bitterholz hat gesagt, dass wir uns zurückziehen, wenn wir Jeremiah gefunden haben. Deine kämpferischen Tage sind beinahe vorbei.«
    Ferkelchen blickte sie aus schmalen Augen an und schnaubte.
    »Ja, du bist wirklich sehr furchteinflößend«, sagte Zeeky und kraulte ihm den stoppeligen Hals.
     
    Sie flogen durch die Nacht. Vulpinus führte die Gruppe an, dann folgte Sagen mit einer Schwadron von fünfzig Luftwachen. Vulpinus flog mit einer Geschwindigkeit, die viele der Wachen zweifellos an ihre Grenzen brachte, obwohl die meisten nur ein Drittel so alt waren wie er. Am liebsten wäre er sogar noch schneller geflogen. Eigentlich hätte nur wenige Stunden nach Übernahme der Festung durch die Rebellen eine Blockade errichtet werden müssen. Ein strategischer Fehler, der bei Morgengrauen berichtigt sein würde.
    Sie waren noch ungefähr vierzig Meilen von Drachenschmiede entfernt, als sie sich leicht nach Süden wandten, um dem Fluss zu folgen, der an der Stadt vorbeifloss. Sagen wurde schneller und flog neben Vulpinus. Vulpinus bewunderte Sagens Kraft, als er sah, wie die fein ziselierten Brust- und

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