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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Schultermuskeln seines Sohnes pumpten, um ihn einzuholen. Tatsächlich war es eine gute Entscheidung der Matriarchin gewesen, als sie ein Vierteljahrhundert zuvor beschlossen hatte, ihn mit einer Walküre zu paaren. Sagen war ein gutes Beispiel ihrer Rasse; wenn seine Intelligenz seinem Körperzustand gleichkam, würde der zukünftige Erfolg der Rasse der Himmelsdrachen gesichert sein.
    »Ich frage mich, was das für Flammen sind«, meinte Sagen.
    Vulpinus musterte den Himmel in der Richtung, in die Sagen blickte. In der Ferne flackerten etliche Feuerstellen. Es
beunruhigte Vulpinus leicht, dass er sie nicht selbst gesehen hatte. Vielleicht waren seine Augen nicht mehr so gut wie früher.
    »Finden wir es heraus.« Vulpinus hielt auf die Lichter zu. Vielleicht gehörten die Feuerstellen zu Menschen, die zur Schmiede unterwegs waren. Wenn dem so war, würde es für die Luftwache eine angenehme Übung zum Aufwärmen sein, sich darum zu kümmern. Aber dann, als sie eine weitere Meile hinter sich gebracht hatten, begannen seine Augen das Rätsel zu entwirren. Es waren die Überreste eines Hofes von Menschen. Was einst ein großes Bauernhaus mit einer Scheune und verschiedenen Außengebäuden gewesen war, war jetzt kaum mehr als Aschehaufen, von denen gelegentlich noch ein paar Flammen in die Höhe züngelten.
    Hinter dem Haus befand sich ein fünf Morgen großes Feld voller Menschen. Er blinzelte. Nein, es waren Erddrachen. Sie waren zu breit und zu gedrungen für Menschen und hatten auch Schwänze. Sie waren nicht die einzigen Gestalten auf dem Feld.
    »Deine scharfen Augen haben uns wertvolle Verbündete beschert«, sagte Vulpinus zu Sagen.
    Vulpinus schwebte über dem brennenden Gebäude. Der Rauch stach ihm in die Augen. Er neigte die Flügel, um seinen Flug zu verlangsamen und sich nach unten tragen zu lassen. Ihr Abstieg war ziemlich lautlos, als sie ein paar Dutzend Schritt hinter den Erddrachen landeten. Sie wurden beinahe sofort gesichtet. Rufe erklangen bei den Versammelten, als sich alle umdrehten und die Himmelsdrachen ansahen.
    »Seid gegrüßt«, rief er. »Ich bin Vulpinus, General der Sklavenjäger. Ich habe die Befugnis, den Befehl über Albekizans Truppen zu übernehmen und um Drachenschmiede eine Blockade zu errichten. Wer hatte hier bisher den Befehl?«

    Neunundneunzig Erddrachenköpfe drehten sich augenblicklich herum und starrten eine einzige Bestie an. Bestie war genau der richtige Ausdruck: dies war der größte Erddrache, den Vulpinus je gesehen hatte, mehr als sechs Fuß groß und beinah ebenso breit in den Schultern. Im Gegensatz zu vielen Soldaten trug dieser Erddrache keine Rüstung, sondern war bis auf eine Kette aus menschlichen Zähnen, die mehrmals um seine Schulter geschlungen war, nackt. Er hielt eine Waffe in beiden Händen, die aussah wie ein Zaunpfosten mit einem Amboss darauf. Aber das Faszinierendste an ihm war – abgesehen von seiner Massigkeit – sein Schnabel. Denn der ähnelte keineswegs dem Schnabel einer Schildkröte, ganz im Gegenteil: Die knöchernen Kiefer dieses Drachen waren nicht glatt, sondern so zerklüftet und zackig, dass sie Vulpinus an das Blatt einer Säge erinnerten. Die Bestie stapfte auf sie zu, kam näher und näher und näher, als hätte sie nicht vor, Vulpinus zu treffen, sondern über ihn hinwegzutrampeln. Die Luftwachen machten die Waffen bereit. Vulpinus hob eine Vorderklaue und bedeutete ihnen, sich zurückzuhalten.
    Der monströse Erddrache blieb ein paar Zoll vor Vulpinus stehen.
    »Ich bin Sägegesicht!«, brüllte er in einer Lautstärke, die höchstens dann angemessen gewesen wäre, wenn Vulpinus auf der anderen Seite des Feldes gestanden hätte. »Und das hier sind meine Nichtsnutze! Ich bin der Befehlshaber!« Sein Atem roch heftig nach Goom, dem bevorzugten Gesöff der Erddrachen, das aus Kohl und scharfen Peperoni fermentiert wurde.
    Vulpinus nickte respektvoll und sah Sägegesicht über die Schulter. »Ich bewundere deine Kunstfertigkeit«, sagte er.
    Hinter Sägegesicht waren vierzehn menschliche Körper – vom kleinen Kind bis zum alten Mann – an aufrechten Pfosten
befestigt; sie sahen aus wie Vogelscheuchen auf einem Feld. Nicht alle waren tot. Einigen fehlten Gliedmaßen. Zweien fehlte der Kopf. So beängstigend der Anblick auch war, Vulpinus war sich dennoch sicher, dass sie als Vogelscheuchen versagen würden. Zweifellos würden die Krähen am nächsten Abend die Augen verspeisen.
    Sägegesicht brüllte jetzt so laut, dass der

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