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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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dem Frieden und der Stabilität so nahe kommt, wie ein alter Narr wie ich es ihnen gewähren kann.«
    Jandra fiel die Kinnlade herunter. »Du ziehst dich zurück?«
    »Ich habe mehr Drachen getötet als ich zählen kann. Ich habe die Welt von Albekizans Familie befreit, abgesehen von Hex. Es gibt keinen Sonnendrachen, der sich rechtmäßig auf das Geschlecht der alten Könige berufen kann. Politisch gesehen hat sich die Gesellschaft der Sonnendrachen aufgelöst. Sie können sich eine Weile gegenseitig bekämpfen. Sollen Kanati und seine Rebellen bei Drachenschmiede mit den Überlebenden klarkommen.«
    Shay spürte wieder Ärger in sich aufsteigen. »Ich fasse es nicht, dass du den Rebellen nicht helfen willst. Im ganzen Königreich giltst du als die größte Hoffnung der Menschheit. Wieso willst du uns jetzt den Rücken kehren?«
    Bitterholz ging zu Shay, der noch immer auf dem Boden kniete. Shay wandte ihm das Gesicht zu, als der alte Mann sich niederließ und auf Augenhöhe mit ihm kam. Sein heißer Atem strich über Shay hinweg, als er flüsterte: »Hoffnung hat
nie auch nur einen einzigen meiner Pfeile veranlasst, von der Bogensehne zu fliegen. Hass war der einzige Grund, aus dem ich gekämpft habe. Hass ist wie Feuer im Bauch eines Mannes, es nährt ihn, wenn keine andere Nahrung in der Welt seinen Hunger stillen kann. Ich habe zwanzig Jahre lang mit diesem Hass gelebt, Junge. Wenn die Seele eines Mannes lange genug brennt, bleibt irgendwann nichts weiter übrig als Asche. Das Feuer verlöscht, wenn der Treibstoff verbraucht ist.«
    Bitterholz besaß zwei Stimmen. Es gab Zeiten, da war er entspannt und redete wie jeder andere Mensch. Dann wieder sprach er in einer eher dichterischen Sprache, mit einer leisen Stimme, die so kalt war wie der Winterwind. Sollten die Verdammten in der Hölle sprechen können, so besaßen sie Stimmen wie diese.
    Wider besseren Wissens platzte Shay heraus: »Ich weiß nicht, wer diese Kinder sind, die du aufziehen willst, aber sie tun mir leid.«
    Bitterholz lachte leise. »Für ein normales Kind bin ich sicherlich kein geeigneter Vater«, räumte er ein, und jetzt klang er wieder sehr menschlich. »Glücklicherweise braucht Zeeky nicht einfach nur einen größeren Menschen, der ihr die Dinge vom Regal holt. Seit sie den Langwyrm hat, braucht sie so was in der Tat nicht mehr.«
    »Einen Langwyrm?«, fragte Shay. »Ich hatte einen Traum, nachdem du mich bewusstlos geschlagen hast. Wir waren an der Außenseite eines Turms und ritten auf einer kupferfarbenen Schlange mit hundert Gliedmaßen, während überall um uns herum Himmelsdrachen hin und her schossen.«
    »Das war kein Traum«, sagte Jandra. »Langwyrmer haben allerdings nur achtundzwanzig Beine. Es sieht einfach nach mehr aus.«
    »Es waren auch nicht so viele Himmelsdrachen da«, sagte
Bitterholz. »Ich glaube, mein Ruf hat verhindert, dass die ganze Luftwache rausgekommen ist … oder sie waren mit dem Feuer beschäftigt. Ich kann nicht mehr als dreiundzwanzig abgeschossen haben, ehe der Himmel leer war.«
    »Aber … wir waren seitlich an der Turmaußenseite? Wieso sind wir nicht runtergefallen?«
    »Hyper-Spannung«, sagte Jandra.
    »Was?«
    »Die Schwerkraft ist keine so starke Kraft, dass sie nicht überwunden werden könnte. Die Atlanter wissen, wie man Materie aus exotischen Bestandteilen erschafft, und die Sättel bestehen aus einem Plastik, dem etwas zu eigen ist, das man Hyper-Spannung nennt. Man kann darauf sitzen, ohne runterzufallen, solange man nicht dagegen ankämpft. Es ist nicht viel Energie nötig, um den Griff der Hyper-Spannung zu zerstören, aber sie ist stark genug, um der Schwerkraft zu widerstehen.«
    »Ich verstehe nichts von dem, was du gerade gesagt hast«, sagte Shay.
    Jandra zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid. Durch das Arbeiten mit den Naniten hatte ich häufiger mit Oberflächenspannung und Statik zu tun. Ein klebriger Sattel ist sehr nützlich, wenn man ein Reittier hat, das sich an der Decke festhalten kann. Ich verstehe durchaus, warum Jazz es erfunden hat.«
    »Dann … wenn ich mir den Langwyrm nicht eingebildet habe, wo ist er jetzt? Und wo ist Anza? Und vor allem, wo ist Echs?«
    »Flitzer hat die Pferde nervös gemacht«, sagte Bitterholz. »Zeeky ist mit ihm zum Fluss gegangen. Anza ist mitgegangen, ebenso Echs.«
    Shay war überrascht. »Echs hat sich noch nie mehr als ein paar Schritt von Jandra entfernt.«

    »Zeeky besitzt die Fähigkeit, die Loyalität der Tiere zu gewinnen«,

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