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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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den Plumpsklos beim Fluss schlichen. Die Türen wurden hinter ihnen rasch wieder zugezogen.
    Schließlich öffnete sich die rückwärtige Tür von Barnstacks Haus mit einem leichten Quietschen. Von ihrer Stelle aus konnte Zeeky sein Plumpsklo sehen, wenn sie sich ein bisschen nach links neigte, und jetzt sah sie einen alten Mann dorthin huschen. Er warf einen Blick über die Schulter. Als er sah,
dass sie ihn sehen konnte, fing er an zu laufen. Er riss die Tür zur Toilette auf. Der Arm eines Mannes schoss aus der Dunkelheit des Plumpsklos heraus auf ihn zu, griff Barnstack am Kragen und riss ihn von den Füßen. Die Tür knallte zu, und Barnstack schrie. Seine hohen Schreie blieben mehrere Minuten in der Luft hängen. Überall im Dorf begannen Hunde zu bellen. Die Hunde veranstalteten einen solchen Lärm, dass Flitzer den Kopf hob. Er stieß ein tiefes Knurren aus und bleckte die Zähne. Die Hunde schwiegen augenblicklich.
    Barnstacks Schreie verklangen. Danach folgte zusammenhangsloses Schluchzen, als jemand mit einer schroffen Stimme Fragen stellte. Bei den gelegentlichen kurzen, scharfen Schmerzensschreien zuckte Flitzer unruhig zusammen. Er löste sich von dem Brunnen und sah Zeeky besorgt an.
    Ferkelchen stellte sich im Sattel auf. Die Borsten in seinem Nacken hatten sich aufgerichtet. Er sah Zeeky mit einem Blick an, als wollte er sagen: »Sag es. Ich bin zu allem bereit.«
    »Geduld«, riet sie.
    Einige lange Minuten vergingen, in der nicht das Geringste aus dem Plumpsklo zu hören war. Dann endlich schwang die Tür auf, und Bitterholz trat heraus. Er marschierte zu dem Haus und verschwand aus ihrem Blick. Flitzer zuckte zusammen, als ein lautes Wham von irgendwo hinter dem Haus erklang.
    »Es ist in Ordnung«, sagte Zeeky und strich über seinen Nacken. »Er hat nur gerade die Tür eingetreten.«
    Zehn Minuten vergingen, in denen kein Laut vom Haus kam. Schließlich trat Bitterholz heraus; er hob die Hand vor die Augen, um sie vor der Morgensonne zu schützen. Seine Knöchel waren blutig. Er trug einen Weidenkorb mit einem leuchtend gelben Handtuch darüber.
    »Ich habe ein paar Plätzchen und gekochte Eier mitgebracht«,
sagte er. »Und einen Krug Marmelade und etwas Mehl mitgenommen. Salz. Ein paar Zwiebeln. Ein paar getrocknete Bohnen, die wir später zubereiten können. Ein großes Stück gesalzenes Schweinefleisch, auch wenn ich vermute, dass du und Ferkelchen davon nichts haben wollt.«
    »Wirf mir ein Plätzchen rüber.«
    Bitterholz zog das Tuch zurück und warf ihr ein hartes, braunes, klobiges Stück Brot zu. Zeeky schnappte es sich aus der Luft. Es fühlte sich so schwer wie ein Stein an. Sie biss hinein und stellte fest, dass es auch fast so hart wie ein Stein war. Beim Kauen saugte es sämtliche Flüssigkeit aus ihrem Mund. Nach dem ersten Schlucken musste sie erst einmal ordentlich aus dem Eimer mit dem Brunnenwasser trinken. »Ich brauche etwas von der Marmelade«, sagte sie.
    »Iss, während wir reiten«, sagte Bitterholz und reichte ihr den Korb, bevor er auf seinen eigenen Sattel sprang. Flitzer schwankte, um den Ruck durch das plötzliche Gewicht auszugleichen. Im Gegensatz zu Ferkelchen stieg Bitterholz ohne jedes Zeichen von Sanftheit auf den Langwyrm.
    Zeeky kletterte in ihren eigenen Sattel. »Wohin?«
    »Nach Norden«, sagte Bitterholz. »Du hattest Recht. Jeremiah ist hierhergekommen. Barnstack hat ihn gefunden, als er sich in einem der leeren Häuser versteckt hat, und vor neun Tagen an einen Sklavenhändler verkauft.«
    Zeeky presste die Kiefer zusammen. Kein Wunder, dass die Stimmen in der Kristallkugel diese Wahrheit vor ihr verborgen hatten. »Hast du ihm irgendwelche Knochen gebrochen?«, fragte sie.
    »Wahrscheinlich«, sagte Bitterholz. »Vielleicht vier, ohne die Finger mitzuzählen.« Die Zahl bereitete ihr eine grimmige Befriedigung.
    »Der Sklavenhändler ist ein Fetzenflügel namens Nubschwanz.
Er arbeitet im ganzen Tal. Die Preise für gesunde Sklaven sind im Augenblick hoch. Der Süden ist halb leer, weil Albekizan die Leute zur Freien Stadt geschafft hat, und offenbar ist im Norden Gelbmund ausgebrochen. Ich habe den Verdacht, dass wir Jeremiah in Rorgs Höhle finden werden. Die Bestien verbrauchen ziemlich viele Sklaven. Jeremiah ist zu klein, um auf dem Feld zu arbeiten, und zu mager, um als Nahrung eingekauft worden zu sein. Er wird vermutlich als Mistkehrer enden. Machen wir uns auf den Weg.«
    Zeeky stieß Flitzer sanft mit ihren Fersen an. Das riesige Tier glitt

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