Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
seine Handlungen leitet. Wenn Ihr das nur akzeptieren könntet und ihm Eure Geheimnisse anvertrauen würdet – denkt nur an all das Gute, das er dann tun könnte.«
    »Da ist eine Leiche, die Ihr aus unserem Wasser fischen müsst«, sagte Burke. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den Brunnen und sah auf den schwarzen Samen hinunter, der noch immer in seiner Hand war. Pflanzenkunde war nicht seine Stärke, aber er war überzeugt, dass es sich dabei um ein Halluzinogen handelte, woher es auch kommen mochte. Es war die einfachste Erklärung für Shannas Wahnsinn. Die fehlende Tätowierung war seltsam, aber Frauen waren gut im Umgang mit Schminke, und er hatte keinen wirklich freien Blick auf ihren Hals werfen können. Und wie immer Ragnar auch reagiert hatte – er selbst hatte nie eine Narbe auf ihrem Arm gesehen. Was schließlich die Haare betraf … vielleicht eine Perücke und Klebstoff? Was sonst hätte einen Sinn ergeben?
    »Vielleicht hatte sie eine Zwillingsschwester?«, murmelte er laut, um die Glaubwürdigkeit der Worte zu prüfen. Sie scheiterten augenblicklich.
    »Ragnar hat Glück, dass Anza nicht hier ist und das miterlebt hat«, sagte eine vertraute Stimme. »Denn dann würde da unten nicht die Leiche der Frau liegen.« Burke sah auf und stellte fest, dass ein graumelierter alter Mann vor ihm stand. Eine vertraute Gestalt war hinter ihm, hatte eine Hand auf der Schulter
des älteren Mannes liegen. Trotz der schrecklichen Ereignisse der vergangenen Minuten lächelte Burke breit.
    »Dorny!«, sagte er. »Du hast es geschafft. Und Vance! Du bist zurück! Wie seid ihr durch die Blockade gekommen? Und sind die anderen bei euch?«
    Vance schüttelte den Kopf. Da war etwas Beunruhigendes an der Art und Weise, wie er Burkes Blick nicht erwiderte. Brachte er schlechte Nachrichten mit?
    »Wir hatten schon gedacht, wir würden es nicht schaffen«, sagte Dorny. »Die Drachen haben jede Straße blockiert, die in die Stadt führt. Schlimmer noch, sie haben sie mit Leichen gesäumt. Aber ich bezweifle, dass viele Leute herkommen würden, selbst wenn die Straßen nicht bewacht werden würden. Die Erddrachen haben alle aus Burkes Schenke gefangen genommen. Die gesünderen Leute haben sie in einen Pferch gesteckt, um sie als Sklaven zu verkaufen. Den kränksten haben sie erlaubt, die Blockade zu passieren. Das waren Vance, ich und der alte Delon. Unglücklicherweise war Delon von der Reise und dem Entsetzen über all die Leichen, an denen wir vorbeigehen mussten, zu sehr geschwächt. Er ist tot, Burke. Keine halbe Meile vor dem Tor einfach umgefallen.«
    Burke senkte den Kopf. Als Ragnar seine kleine Rebellion begonnen hatte, hatte Burke verhindert, dass irgendwer aus seinem Dorf sich der Armee anschloss, in der Hoffnung, sie auf diese Weise vor dem Schlimmsten bewahren zu können. Delon war der Erste gewesen, der ihn in Burkes Schenke willkommen geheißen hatte. Er war aufgeschlossen gewesen, freundlich und hatte keine Feinde in der Welt. Er hatte einen solchen Tod nicht verdient.
    »Ich vermute, man braucht einen kalten, strategischen Geist, um die Alten und Kranken durch die Blockade zu lassen. Aber Vance, du bist jung und gesund. Wie bist du durchgekommen?«
    Vance schüttelte den Kopf. »Ich bin blind«, sagte er. »Ich habe einen üblen Schlag auf den Kopf bekommen. Die Welt ist seither dunkel. Ich bin jetzt nutzlos.«
    »Glaube das nur nicht«, sagte Burke. »Du bist ein mutiger Kerl mit einem guten Kopf zwischen den Schultern. Ich werde eine nützliche Arbeit für dich finden.« Er sah Dorny wieder an. »Was dich betrifft, wissen die Drachen offensichtlich nicht, was für einen Schatz sie uns gegeben haben, indem sie einen Mann mit deinen Fähigkeiten haben durchschlüpfen lassen.«
    »Ich glaube kaum, dass ich dir das Wasser reichen kann, Burke«, sagte Dorny. »Ich kann ja noch nicht einmal einen Schraubenschlüssel halten.«
    »Aber du weißt, wie man einen Plan liest. Wichtiger noch, du kannst Fehler in einem Plan entdecken. Du musst dir unbedingt so bald wie möglich den Wütenden Käfer ansehen.«
    Vance sackte bei diesen Worten etwas in sich zusammen. Burke biss sich auf die Lippe, als er begriff, dass das Wort »ansehen« nicht sehr glücklich gewählt war. »Ich brauche etwas Hilfe, um aufzustehen«, sagte Burke und reichte ihm eine Hand.
    Dorny legte seine nutzlose Pranke auf Vances Handgelenk und leitete die gesunde Hand des jungen Mannes zu Burkes ausgestreckten Fingern. »Sieht so aus, als hätte

Weitere Kostenlose Bücher