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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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armseligen Gestalten die Erlaubnis gegeben, durchzureisen. Menschen, die zu blind, lahm oder alt sind, um irgendwie von Nutzen zu sein. Meine Absicht war, den Menschen dadurch noch mehr Münder zu geben, die sie ernähren müssen, aber nicht mehr Krieger, die sie gegen uns verwenden können.«
    Vulpinus nickte langsam; er anerkannte die Schlauheit seines Sohnes.
    Sagen wirkte jedoch immer noch angespannt. »Da ist … noch etwas.«
    »Ja?«

    »Einige der Wachen werden vermisst.«
    »Einige?«
    »Vier.«
    »Vermutest du, dass sie von Menschen getötet wurden?«
    Sagen spannte den Kiefer an. Er sah aus, als würde er die nächsten Worte sorgfältig wählen. »Ich muss außerdem berichten, dass auch vier Walküren vermisst werden.«
    »Ah«, sagte Vulpinus. »Ich verstehe, warum die Zahlen so wichtig sind für dich.«
    »Die Mitglieder meiner Wache sind nicht daran gewöhnt, so eng mit Frauen zusammenzuarbeiten, Sir. Ich habe … gewisses unprofessionelles Verhalten bemerkt. Ich habe die höchsten Standards an Disziplin befohlen, aber … um offen zu sein, Sir, ich traue den Walküren nicht. Ihre Befehlshaberin bei dieser Blockade heißt Arifiel. Sie ist zu jung für eine solche Aufgabe. Ich fürchte, dass sie ihre Kriegerinnen nicht unter Kontrolle hat.«
    »Ich muss zugeben, ich habe noch nie von ihr gehört. Dennoch ist ihr junges Alter nicht ungewöhnlich. Das Nest hat achthundert Walküren an den Mördergott verloren. Ich vermute, dass dies erhebliche Lücken in ihre Reihen gerissen hat, was zu vielen vorschnellen Beförderungen geführt hat. Es heißt, dass die Matriarchin persönlich sich dieser Angelegenheit annimmt und Arifiel nicht leichtfertig gewählt hat. Ich werde mit ihr sprechen.«
    Sagen nickte; er war offensichtlich erleichtert, dass Vulpinus das Problem lösen würde. Vulpinus war da nicht so sicher. Es gab einen triftigen Grund, warum die Geschlechter seit Jahrhunderten voneinander getrennt lebten. Die militärische Disziplin war eine große Macht; Hormone und Instinkt waren jedoch genauso mächtig, wenn nicht manchmal sogar noch mächtiger.

    »Soll ich mit der Praxis fortfahren, den armseligeren Flüchtlingen Zugang zur Festung zu gewähren? Arifiel war damit nicht einverstanden. Sie hat gesagt, dass wir den Rebellen, wenn sie sich irgendwann dem Kannibalismus zuwenden, um dem Mangel an Nahrung zu begegnen, nur helfen, ihre Speisekammer aufzufüllen.«
    »Wenn es überhaupt so weit kommt«, sagte Vulpinus und starrte zu den blutgefleckten Wolken hoch, die wie ein Omen der Verdammnis über der Festung hingen. »Ich schätze, wir können das hier als Sieg verzeichnen.«

Kapitel Fünfzehn
Gewalt als akzeptables Argument
    F litzer raste den gewundenen Berghang in einer Geschwindigkeit hinunter, die auch das schnellste Pferd beschämt hätte. Der Winterwind brannte in Bitterholz’ Augen. Wann immer er blinzelte, waren sie Dutzende von Schritten weiter. Am Fuß des Berges befand sich ein breiter, steiniger Fluss, über den eine überdachte Brücke führte. Flitzer schoss ohne zu zögern auf die dunkle Brücke zu. Seine Klauen fuhren wie ein Trommelwirbel durch die Holzstruktur. Einen Augenblick später waren sie wieder im Tageslicht, und Bitterholz blinzelte, als Sonnenstrahlen auf Flitzers kupfernen Schuppen glitzerten.
    Als Bitterholz zum ersten Mal einen Langwyrm gesehen hatte, hatte er nicht lange darüber nachgedacht, ob er ihn töten sollte oder nicht. Er war groß, er hatte Schuppen, er würde sterben. Er hatte den ersten Langwyrm in wenigen Augenblicken in den Tod geschickt, obwohl er mit nichts weiter bewaffnet war als einem Kaminschürhaken. Zwanzig Jahre des Kampfes gegen Drachen hatten seine Reflexe geschärft, und sein reiner und totaler Hass auf alle Drachen brachte ihn rasch dazu, die Klinge über irgendeinen langen, geschwungenen Hals zu ziehen.
    Bitterholz war daher mehr als nur ein bisschen beunruhigt,
als er begann, Flitzer zu mögen. Im Laufe seines persönlichen Krieges gegen Drachen hatte er viele Meilen auf einem Pferderücken zugebracht. Auf der beinahe endlosen Liste seiner Sünden tauchte er auch als mehrfacher Pferdedieb auf. Er war gut darin geworden, ein Pferd einzuschätzen. Flitzer übertraf sie alle. Die große Echse konnte doppelt so schnell wie das schnellste Pferd galoppieren. Auch seine Ausdauer war phänomenal. Kein Pferd konnte hundert Meilen zurücklegen, ohne eine Pause zu machen, wie Flitzer es tat. Und wenn Bitterholz auch nur ein paar Meilen lang auf einem

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