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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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oder?« Sie hatte eine klare Meinung, was als Essen eingestuft werden durfte und was nicht.
    »Es ist harte Arbeit, gegen Drachen zu kämpfen«, sagte er entschuldigend. »Es macht hungrig.«
    Er sah Ferkelchen an, der, wie er hätte schwören können, grinste. Das Schwein schien an Bitterholz’ Unbehagen Gefallen
zu finden. »Ich habe dir gesagt, dass ich ein Drachentöter bin, als wir uns begegnet sind«, sagte er. »Wenn ich bereit bin, sie zu töten, dann kann ich sie auch essen. Alles andere wäre Verschwendung.«
    »Du hast auch Jazz getötet«, sagte Zeeky. »Und all die anderen Langwyrm-Reiter. Hättest du sie gegessen?«
    »Ich bin kein Kannibale.«
    »Drachen können reden«, sagte Zeeky. »Selbst du kannst sie verstehen. Ich spreche mit Hunden und Eulen und Pferden. Ich spreche mit Langwyrmern und Raben und Schweinen. Es sind alles kluge Geschöpfe, die es nicht verdient haben, gegessen zu werden.«
    Ferkelchen schnaubte, als wollte er sagen: »Amen!« Bitterholz hatte nicht vor, auf Speck zu verzichten, aber es war nicht der geeignete Augenblick, um das zu besprechen.
    »Stört es dich, wenn ich jetzt reingehe? Ich sollte dich davor warnen, dass ich den einen oder anderen Drachen töten könnte, um deinen Bruder zu retten.«
    »Es ist ein Unterschied, ob man tötet, um zu essen, oder um ein Leben zu retten«, sagte sie geduldig.
    Bitterholz holte ein faustgroßes Stück Seil aus den Satteltaschen. Das Seil war leicht, und es war zudem lebhaft pinkfarben und glühte förmlich im Zwielicht. Sie hatten es im Königreich der Göttin gefunden. Es war, soweit er erkennen konnte, unzerstörbar. Es reagierte auch auf seine Gedanken, so wie Gabriels Schwert das getan hatte. Es würde länger werden – so lang, wie er es haben wollte – aber niemals schwerer. Mit einem Gedanken würde das Seil wieder auf diese zweckmäßige Größe schrumpfen. Er hatte keine Ahnung, wie das funktionierte, aber wie schon bei seinem neuen Bogen und den Pfeilen fiel es ihm schwer, sich daran zu erinnern, wie er es geschafft hatte, ohne es zu leben.

    »Ich habe dieses Gebiet vor fünf Jahren ausgekundschaftet«, sagte er. »Bin durch irgendwelche Kaminlöcher in die Haupthöhle runtergesaust. Ich war damals hier, um Rorg zu töten, aber dann habe ich meinen Auftrag beiseitegeschoben. Da er stets von seiner Familie umgeben ist, war ein Kampf zu riskant.«
    »So, wie du dich in jeden Kampf stürzt«, sagte Zeeky, »habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass du dir über ein Risiko Gedanken machst.«
    »Ich habe viele Jahre damit verbracht, Drachen aufzuspüren, die für die Gräueltaten bei Conyar verantwortlich waren«, sagte er. »Albekizan war natürlich das große Ziel. Rorg war auch da gewesen. Er war damals ein paar hundert Pfund leichter und ein gutes Stück weniger wahnsinnig. Als ich ihn aufgespürt habe, war er zu schwer geworden, um noch fliegen zu können. Die Philosophie der Bestien machte ihn mehr zu einer Witzfigur als zu einer Bedrohung. Daher beschloss ich, mich auf andere Ziele zu konzentrieren. Ich wusste immer, dass ich eines Tages zurückkehren würde.«
    »Wenn dieser Drache eine Witzfigur ist, sollte es nicht so schwierig sein, Jeremiah zu retten.«
    »Nicht Rorg macht mir Sorgen«, sagte Bitterholz, während er das eine Seilende an einem Baum befestigte. »Es sind die paar Dutzend anderen Bullen, die zum Clan gehören. Bis jetzt habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich genügend Pfeile mit reinnehmen kann, um auch ganz sicher meine Arbeit erledigen zu können.« Er griff nach hinten und fingerte an einem der Pfeile in seinem Köcher herum. »Ich versuche, es leise zu machen. Wenn du Schreie hörst, nicht erschrecken.«
    Er ging zu einer der Rauchöffnungen und ließ das Seil hinunter. »Bleib in den Schatten«, sagte er. »Es sind noch sechs Stunden, bis es Tag wird. Wenn ich bis dahin nicht zurück bin, reite hoch ins Gebirge und suche dir einen sicheren Ort, an
dem du den Tag verbringen kannst. Komm dann bei Sonnenuntergang wieder her, um mich zu treffen.«
    Bitterholz schlang sich den Bogen über die Schulter und stieg in das Loch. Der Rauch kitzelte ihn in der Nase. Er kletterte den gewundenen, natürlichen Kamin hinunter, und der Ruß färbte seine Hände immer schwärzer. Er kam an eine Kreuzung, wo der Schacht auf einen anderen Schacht traf. Das Loch hatte kaum zwei Fuß Durchmesser. Er schob den Bogen durch, dann seinen Köcher, vertraute dabei auf schmale Vorsprünge. Er legte seinen Umhang ab

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