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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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vorbeischauen können, nachdem wir ihren asar gerettet haben«, stimmte Rammar widerstrebend zu. »Und es würde diesem verdammten Elfenweib ähnlich sehen, sich nicht an die Anweisungen ihres Mannes zu halten. Ich habe Corwyn immer gesagt, dass sie irgendwann sein Ende sein würde.«
    »In ihren Aufzeichnungen«, fuhr Dag unbeirrt fort, »berichtet die Königin von der Geschichte dieses Eilands. Und sie vertritt die Ansicht, dass es durch den Bruch des Annun, des Urkristalls der Elfen, einst aus der kosmischen Ordnung gerissen und …«
    »Komisch?«, fragte Balbok nach.
    »Kosmisch«, verbesserte Rammar. »Zieh dir gefälligst den salash aus den Ohren.«
    »… und dadurch seiner eigenen Zeitrechnung unterworfen wurde«, setzte Dag seine Ausführungen fort. »Das bedeutet nichts anderes, als dass die Zeit auf dieser Insel bedeutend langsamer vergeht als im restlichen Teil von Erdwelt. Dieser Effekt muss bereits damals spürbar gewesen sein, jedoch hat er sich inzwischen noch verstärkt, zumal, da in den Wirren des Kampfes gegen den Dunkelelfen Rothgan-Margok nicht nur der Annun selbst, sondern auch der letzte verbliebene Splitter von Unbekannten zerstört wurden.«
    »Tatsächlich?« Rammar setzte eine Unschuldsmiene auf. »Das ist ja furchtbar.«
    »Das Buch berichtet nicht, wer diese Wahnsinnstat begangen hat, aber die Auswirkungen sind bis zum heutigen Tag spürbar. Nicht auf dem Festland, wo die Zeit ihren gewohnten Verlauf genommen hat, aber hier auf der Insel, wo sich einst die Fernen Gestade der Elfen befanden.«
    »Wenn schon«, maulte Rammar. »Wen interessiert das noch? Es ist fünf Jahre her!«
    »Eher fünfhundert Jahre«, verbesserte Dag. »Königin Alannah äußert in ihrem Buch die Vermutung, dass der Zeitunterschied irgendwann so groß werden könnte, und offenbar hatte sie recht. Deshalb bin ich aufgebrochen, um die Insel zu suchen. Ich wollte die Wahrheit herausfinden.«
    »Eine schöne Geschichte«, anerkannte Rammar mit gebleckten Zähnen, »aber ebensolcher Unfug wie alles Gequatsche der Milchgesichter. So was kannst du meinem Bruder erzählen, aber nicht mir.«
    »Ihr seid vor 472   Jahren aufgebrochen. Rechnet doch selbst nach!«
    »Das brauche ich nicht, Faulhirn«, konterte Rammar, dem der Umgang mit Zahlen – wie den allermeisten Orks – zutiefst verhasst war. Eine Anzahl mit bougum oder iomash zu benennen, genügte vollkommen. »Ich weiß auch so, dass du …«
    »Er hat recht«, bestätigte in diesem Moment Balbok, der unter Zuhilfenahme seiner Klauenfinger nachgezählt hatte – wie er es anstellte, war Rammar ein Rätsel, was den feisten Ork nur noch mehr ärgerte.
    »Na und?«, schnauzte er, »was heißt das schon? Er kann rechnen. Das beweist gar nichts.«
    »Und wie erklärst du dir das Luftschiff, mit dem ich gereist bin?«, wollte Dag wissen. »Hat es so etwas zu eurer Zeit gegeben?«
    »Nein«, gab Rammar zu, »aber auch das hat nichts zu sagen. Euch Milchgesichtern fällt doch ständig irgendwelcher Blödsinn ein, um allen anderen auf die Nerven zu gehen.«
    »Und warum sollte ich euch belügen? Welchen Vorteil hätte ich davon?«
    »Woher soll ich das wissen? Meiner Erfahrung nach schmiedet ihr ständig irgendwelche geheimen Pläne.«
    »Ich nicht«, versicherte der Gefangene. »Ich wollte nur Gewissheit, was die Insel betrifft. Jedoch hätte ich niemals damit gerechnet, euch persönlich zu begegnen – auch wenn die Aufzeichnungen Königin Alannahs einen gewissen Anlass zu dieser Hoffnung gegeben haben.«
    Rammar schnaubte hörbar. »Und was heißt das nun wieder?«
    »Nun ja – den offiziellen Aufzeichnungen zufolge seid ihr beide im Kampf gegen die Dunkelelfen gefallen. In ihrem Buch deutet die Königin jedoch an, dass ihr womöglich überlebt und euer eigenes Königreich gegründet haben könntet – und wie ich sehen kann, hatte sie recht.«
    »Sieht ihr ähnlich«, brummte Rammar. »Die Elfin hat ihre Nase schon immer in Angelegenheiten gesteckt, die sie nichts angingen. Aber wieso hat man uns für tot erklären lassen?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Dag zu, »aber es war nicht zu eurem Nachteil. Wie ich schon sagte, zu meiner Zeit seid ihr legendäre Helden. Euch gegenüberzustehen, ist, als würdet ihr Gulz dem Schlächter begegnen.«
    »Was weißt du Trollhirn vom großen Gulz?«, fuhr Rammar ihn an. »Außerdem, wieso verehren uns die Milchgesichter als Helden? Wir haben alles Orkmögliche getan, um diesen dämlichen Irrtum geradezurücken!«
    »Die Erinnerung

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