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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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verzeiht manches«, meinte Dag.
    »Idioten! Unberechenbare, unfähige Idioten!«
    »Dann glaubst du mir also?«
    Rammar schüttelte den Kopf. »Wenn du tatsächlich aus einer Zeit gekommen bist, die es für uns noch gar nicht gibt, dann sag mir doch, wie die Welt dann angeblich aussieht! Fliegt ihr da alle durch die Lüfte?«
    »Nein.« Das Luftschiff ist meine eigene Entwicklung. Ihr müsst wissen, dass ich ein Erfinder bin.«
    »Auch das noch.« Rammar schnitt eine Grimasse. Der Berufsstand des Erfinders wurde bei einem Volk, dessen einzige wirkliche Entdeckung der saparak gewesen war, nicht sehr geschätzt. Statt neue Dinge zu ersinnen, zogen Orks es stets vor, das zu benutzen, was es bereits gab. Auch wenn es bedeutete, dass man womöglich zuerst den rechtmäßigen Eigentümer beseitigen musste …
    »Aber ich könnte mir vorstellen«, fuhr Dag fort, »dass Luftschiffe wie das meine eines Tages durchaus …«
    »Was ist aus dem Reich geworden?«, fuhr Rammar dazwischen.
    »Und was aus den Orks?«, erkundigte sich Balbok.
    »Und was aus dem Schatz von Tirgaslan?«
    »Von einem Schatz weiß ich nichts. Aber das Reich, das Corwyn der Gerechte einst einte und an seinen Sohn Iain übergab, ist im Lauf der Jahrhunderte in fünf Teile zerfallen, die einander heute als erbitterte Rivalen gegenüberstehen. Da ist zum einen das Reich von Tirgaslan, das nur noch einen Bruchteil seiner einstigen Größe umfasst und sich vom Meer im Süden bis zur Ebene von Scaria erstreckt; außerdem das Reich von Ansun, das aus dem Bündnis der Städte Andaril und Sundaril hervorgegangen ist und sich bis in die einstige Westmark ausdehnt; schließlich das Südreich, das in Gegenden reicht, die zu eurer Zeit noch nahezu unbekannt waren. Und schließlich das größte und mächtigste unter den Reichen Erdwelts – das Zwergenreich.«
    »Ja klar«, höhnte Rammar, »die Hutzelbärte. Ausgerechnet! Die waren schon zu unserer Zeit so heruntergekommen, dass sie sich als Schmuggler verdingen mussten. Weißt du noch, Balbok? Unsere Reise durch den Zwergenstollen?«
    »Korr« , nickte Balbok grinsend und stimmte das Liedchen an, dass sie seinerzeit gehört hatten: »In tiefsten Berges Tiefen steigt Gruthin, Sohn des Gruthian …«
    »Das ist lange her«, versicherte Dag. »Die Macht der Zwerge ist zurückgekehrt. Ihr Reich erstreckt sich von ihrem einstigen Kernland im Scharfgebirge bis weit nach Norden, wo sie die Eismenschen unterworfen haben; im Osten umfasst es das Gebirge bis hinunter nach Tirgas Anar, das sie im vergangenen Jahr erobert und nach ihrem König Winmar genannt haben.«
    »Anar?«, fragte Rammar zweifelnd. »Ich bin selbst dort gewesen! Zum Meer hin wird diese Stadt von den Pfeilern des Todes beschützt, zum Land hin von glühendem Gestein. Sie einzunehmen ist so gut wie unmöglich.«
    »Dennoch ist es den Zwergen gelungen, nicht zuletzt mithilfe einiger Erfindungen, die sie in ihren Höhlen und Werkstätten gemacht haben.«
    »Erfindungen«, echote Rammar spöttisch.
    »Kriegsmaschinen und manches Unheimliche mehr«, bestätigte Dag sichtlich fröstelnd. »Wir schreiben ein neues Zeitalter, eine Ära der Erfindungen und Entdeckungen. Und da das Zwergenvolk mehr Erfinder hervorgebracht hat als jedes andere, behaupten nicht wenige, dass ihm die Zukunft gehöre.«
    »Und die Orks?«, fragte Balbok.
    »Was soll mit ihnen sein?«
    »Wo befindet sich ihr Reich?«
    »Nirgendwo«, lautete Dags wenig erbauende Antwort. »Die Orks leben über sämtliche Reiche Erdwelts verstreut und verdingen sich als Söldner in den Armeen.«
    »Jetzt hast du den Bogen überspannt, Elfenfurz«, warf Rammar ein. »Die Modermark war von jeher das angestammte Gebiet der Orks. Sie würden es niemals verlassen.«
    »Aber dein Bruder und du, ihr habt es doch auch verlassen«, wandte Dag ein.
    »Das war etwas anderes«, widersprach Rammar und suchte nach Worten, die den Sachverhalt möglichst vorteilhaft wiedergaben. »Eine … eine Notlage.«
    »Und eine Notlage war es auch, die eure Artgenossen aus der Modermark vertrieben hat«, stimmte der Gefangene zu. »Die Gnomen waren immer stärker geworden, bis es ihnen schließlich gelang, die Orks zu vertreiben. Manche behaupten auch, dass dies mithilfe der Zwerge geschehen sei, die mit ihnen verbündet sind. Das Gebiet jenseits des Schwarzgebirges wird seither als Gnomenmark bezeichnet. An seinen alten Namen kann sich kaum noch jemand erinnern – ebenso wenig wie daran, dass die Orks einst zahlreich und

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